Sagen wirs mal so: Eigentlich weiß niemand, was Halflife 2 für ein Spiel nun genau werden wird, aber jeder glaubt, fleißig rumdiskutieren zu müssen, dass es genial, langweilig oder beschis...bescheiden werden wird. Bud sabbert bei dem Wort "Physik-Engine" (ich hab noch KEIN Spiel gesehen, dass echten, spielerischen Nutzen daraus gezogen hat, außer Trespasser in Ansätzen), andere bei dem Wörtchen Valve und wiederum andere üben sich in zurückhaltender Skepsis und Vorsicht (mich eingeschlossen).
Naja, ich erwarte jedenfalls mehr von Halflife 2 als vom ersten Teil und ich denke, dass es letzten Endes auch ein guter Shooter werden wird, aber ich sehe keinen Grund, deshalb wochenlang vorm Media Markt zu kampieren, nur um eines der ersten Exemplare ergattern zu können, um das mal so zu formulieren.
Ach ja - noch was zum Thema Innovation. Ich erwarte von einem neuen Spiel eigentlich keine technischen Quantensprünge oder eine um zwanzigtausend Punkte erweiterte Featureliste, sondern mir reicht eigentlich, wenn sich das Endprodukt ANDERS als die Konkurrenz spielt. Wenn das Spielgefühl nunmal einmalig ist, wird das Spielen auch interessanter und die Versuchung, zur Konkurrenz zu greifen, geringer. Ich könnte da zum Beispiel Alien vs. Predator (Teil 1) nennen: Auch wenn man da wenig mehr als z.B. in Quake 2 macht und sich das Gameplay meist auf "Aliens abballern und überleben" beschränkt, so war zumindest MEIN Spielerlebnis von AvP einzigartig - selten eine bessere Atmosphäre und mehr Gänsehaut beim Spielen erlebt (besonders in der ungepatchten Version...). Damit finde ich das Spiel super, obwohl nur einige kleine Innovationen zu finden sind (z.B. der Motion Tracker). Ähnliches gilt z.B. auch für Clive Barker's Undying.
Dann gibts natürlich noch Spiele mit echten Innovationen wie z.B. der Planungsmodus der Rainbow Six Spiele, der das ganze Gameplay komplett veränderte. Auch Schleich-Shooter wie Thief oder Splinter Cell bzw. auch RPG-Shooter wie System Shock oder Deus Ex sind "echte" Innovationen, die tatsächlich ein massiv verändertes Gameplay bieten als der Normaloshooter. Theorethisch reichts mir aber, wenn sich der Titel einfach ANDERS spielt ... dann hab ich die Abwechslung, die ich brauche und kann nicht sagen "Och ne, schon wieder so ein langweiliges Ballerspiel".
Hmm, da fällt mir noch das Thema Gesichtsanimationen ein: Wozu braucht man die eigentlich in einem Shooter? Ich meine, da man ohnehin 99% der NPCs aus möglichst sicherer Distanz erschießt, wird man kaum Gelegenheit haben, die vor Angst geweiteten Pupillen oder die großartigen Animationen der Augenwimpern und Mundwinkel zu bestaunen... also: wer brauchts eigentlich? Für die paar Dialoge? Da würde ICH als Entwickler das Geld lieber einsparen und für andere Sachen verwenden, als nun ein derart aufwendiges und scheinbar wirklich brillantes Gesichtsanimationssystem zu entwickeln, wie es in Halflife 2 zum Einsatz kommt. In RPGs oder Adventures, die naturgemäß viel dialoglastiger sind, sieht das natürlich schon wieder anders aus, aber in einem Shooter? Hmm, halte ich fast für überflüssig, es sei denn, es wird eine extrem dichte und extrem viele Dialogszenen geben. Nur eben das bezweifle ich, denn Valve will bestimmt nicht das Risiko eingehen und die Shooter- und Ballerfans mit zu viel Hirnarbeit langweilen.
PS:
@Egrimm: :krank: :dagegen: