Original von Cob
Die Charaktereigenschaften und die Fertigkeiten sollten alle in ein Fenster passen!
Bitte nicht! Ich fand das System bei Gothic schon immer viel zu simpel und langweilig. Da war kaum Individualisierung möglich und am Ende des Spiels war sowieso fast alles bis zur Perfektion geskillt.
Klar muss es nicht so ausarten wie die alten DSA-Spiele:
6 Helden mit je 16 Attributen (Klugheit, Gewandtheit, Aberglaube, usw.), ca. 80 Talenten (Schwertkampf, Klettern, Singen, Akrobatik, Geschichtswissen, usw.) sowie die magischen Charaktere mit einer Auswahl von ca. 200 verschiedensten Zaubersprüchen.
Beim Start eines neuen Spiels musste man nicht nur insgesamt 6 Charaktere erstellen und die Startwerte ermitteln, sondern auch noch jeden (!) Charakter mindestens auf Stufe 6 bringen, damit du das Spiel überhaupt schaffen kannst. D.h. nochmal 2 Steigerungsversuche für die Attribute, 30 Steigerungsversuche für die Talente sowie für Magier nochmal 50 Steigerungsversuche für die Zaubersprüche - und das für jede einzelne Stufe. Da hat man allein für einen Magier schon fast einen ganzen Tag für die Charaktererstellung gebraucht (wenn man alles manuell machen wollte - gab ja auch eine Automatik).
Trotzdem: ein gesundes Maß an Werten bzw. Eigenschaften muss einfach da sein... und in dem Punkt war Gothic eher primitiv und allzu simpel gestrickt.
Original von Cob
Jap, das wird aber in Gothic weiterhin ausgebaut, aber in dem Kontext, was ist sinnvoll für den Spieler und was braucht er nicht. Bei TES wurde bis jetzt immer die ultimative Handlungsfreiheit angestrebt
Ehrm... ob und wie gut das in Gothic weiterhin ausgebaut wird, bleibt wohl erstmal noch abzuwarten. Ansonsten empfinde ich nahezu
jede Erweiterung der Handlungsfreiheit in einem Rollenspiel als sinnvoll (solange sie zur Spielwelt passt, natürlich), denn das ist es ja schließlich, worum es in Rollenspielen eigentlich geht: in die Rolle eines fiktiven Charakters zu schlüpfen und sich durch eine fiktive Welt zu schlagen. Umso mehr Handlungsmöglichkeiten ich habe, desto glaubwürdiger wirkt auf mich auch die Spielwelt und damit auch das RPG. Umso linearer und ärmer an Handlungsfreiheit das Spiel wird, umso weniger RPG ist es IMHO auch. Beispielsweise geht Jade Empire IMHO kaum mehr als RPG durch und ist eher eine Art Action-Adventure, eben durch den sehr linearen Handlungsverlauf mit eher wenig spielerischer Freiheit.
Original von Cob
Jap, man kann sich sogar alle Namen merken, ohne sie sich aufschreiben zu müssen
Äh, Ansichtssache. Ich stand auch mehrmals da und hab mich gefragt, wer doch eigentlich diese Person X in meinem Questlog nochmal war...
Abgesehen davon fasse ich das nicht unbedingt als Vorteil auf... Gothic war schlichtweg viel kleiner und begrenzter (ganz besonders Teil 1) als etwa Morrowind und bot auch nur vergleichsweise wenig "spielrelevante NPCs". Bei Morrowind hingegen gab es derlei wesentlich mehr, auch wenn der Großteil der mehr oder minder wichtigen NPCs auch nur für Neben- oder Gildenquests relevant und kein wichtiger Bestandteil der Hauptstory waren.
Original von Cob
Nebenquests findet man vorallem am Anfang, ab dem 2. Kapitel nimmt die Anzahl der Nebenquests rapide ab und man ist nur noch mit Hauptquests beschäftigt, was eigentlich wenig stört, da die Storyline bei Gothic sich immer wieder sehr spielenswert rausstellt.
Tja, soviel zur Wiederspielbarkeit ...
Original von Cob
Welche das bessere Spiel ist, sollte jeder nach dem Durchspielen entscheiden. (Gell Arp?)
Jein. In einer idealen Welt sollte man immer alles komplett durchgespielt und alles gesehen und erlebt haben, bevor man auch nur in Erwägung zieht, sich ein Urteil zu bieten. In der realen Welt hingegen bleibt dafür kaum Zeit und ich wünsche demjenigen viel Spaß, der sich vornimmt, Morrowind und Addons "durchzuspielen"... was IMHO nicht möglich ist, weil man bei jedem Spieldurchgang eine Menge Dinge verpasst und sei es auch nur durch das Spielen einer einseitigen Charakterklasse. (gilt natürlich auch für Gothic, allerdings beileibe nicht in dem Umfang wie für Morrowind)
Ich persönlich habe Gothic 1 durchgespielt sowie Teil 2 (ohne Addon) immerhin ca. 10 Stunden lang angespielt. Ich bilde mir also durchaus ein, die Gothic-Reihe ganz gut einschätzen zu können. Abgesehen davon gilt für mich immer noch: wenn mich das Spiel nach 10 Stunden Spielzeit nicht mehr zum Weiterspielen motiviert und ich mich schon die letzten paar Stunden eigentlich nur noch milde gelangweilt durchschleppe, dann ist das Spiel wohl nichts für mich. Bei Morrowind ist mir das hingegen nie passiert... klar, welches da
für mich das bessere Spiel ist.
Original von Cob
Vielleicht solltest du, Arp, dich nochmal mit Gothic auseinandersetzen. Es lohnt sich auf alle Fälle, vorallem durch die Erweiterung.
Nein, danke. Inzwischen habe ich schon allein wegen des offensichtlichen Alters keine Lust mehr, mich mit der schon damals unsäglich sadistischen Steuerung auseinanderzusetzen und das Spiel nochmal zu spielen, bei dem mir damals schon die Lust vergangen ist. Gothic 1 fand ich damals ganz gut und spannend, aber bei Teil 2 ist mir einfach die Motivation vergangen.