Hat den Film eigentlich noch jemand anderes außer Bud gesehen? Ich hab ihn mir nämlich endlich mal vollständig auf Premiere angeguckt und war insgesamt doch eher positiv überrascht.
Kristanna Loken als T-X reicht zwar keinesfalls an die furchteinflößende Ausstrahling von Robert Patrick alias "T-1000" heran, wirkt aber auch zu keinem Zeitpunkt lächerlich oder deplaziert. Sehr schön finde ich zum Beispiel die Szene, wo sie auf dem Bed von Cates Verlobten sitzt, sich mit einer sehr unnatürlichen Bewegung umdreht und mit ihren kalten, emotionslosen Augen den Zuschauer anstarrt.
Arnie hat endlich mal wieder ordentlich "Äktschn" bieten können, ohne dass sein (nicht vorhandenes) schauspielerisches Talent überfordert bzw. gefordert war. Super fand ich die gehörige Portion Selbstironie, wenn unser allseits geliebter Terminator den ganzen Film über auf der Suche nach der passenden Sonnenbrille ist (die ihm kurz darauf dann doch wieder kaputt geht).
Nick Stahl ist bravorös in Edward Furlongs Fußstapfen getreten und hat einen gelungenen "John Connor" gemimt. Gut fand ich die Rastlosigkeit und Niedergeschlagenheit des Charakters und die gehörige Portion Tragik, die der Rolle verliehen wurde. Im Grunde genommen wird Johns Leben ja erst einem Sinn gegeben, wenn der Tag des jüngsten Gerichts kommt, obwohl genau das der Tag ist, den er so gerne verhindern möchte.
In dem Zusammenhang fand ich auch das Ende des Films sehr gut. Nicht nur, dass es (hoffentlich) Schluss mit einer erneuten Zeitreisengeschichte im eventuell erscheinenden Terminator 4 macht, sondern es ist auch kein klischeehaftes Happy End, wie man es aus einer Hollywood-Produktion erwartet hätte.
Claire Danes war auch nicht schlecht, wirkte den ganzen Film durch aber etwas blass. Trotzdem kann ich nicht behaupten, durch ihre Anwesenheit gestört worden zu sein. Auf jeden Fall war es nett, mit anzusehen, wie ihr komplettes Leben innerhalb weniger Stunden derart komplett umgekrempelt wurde, was einem nochmal etwas die Fatalität des ganzen Szenarios vor Augen hält.
Nun ja, was war noch? Klasse choreographierte Actionszenen mit (meist) sehr guten Spezialeffekten und eine solide, aber leider nicht wirklich herausragende Story mit nur wenigen bedeutsamen Dialogen. Da hätte man die Spielzeit von 109 Minuten etwas ausdehnen sollen und noch etwas Arbeit in Charakterentwicklung und Story stecken sollen, denn gerade das waren ja auch Elemente, die Terminator von der üblichen hirnlosen Actionkost unterschieden hat.