Habs auch und mir macht es auch enorm viel Spaß. Wobei die von Arp erwähnten Kleinigkeiten in der Tat etwas stören. Das ist aber kein Vergleich zu sonstigen Patchkatastrophen, die man öfter aus Deutschland hat (siehe z.B. Sacred 1 oder Gothic 3).
Meine Dryade mit ihrem Spezialmount:
Die Collectors Edition beinhaltet neben unsinnigen Spielereien (Artbook, Weltkarte, Hörbuch, Soundtrack, Tattoo-Set) ein Ingame-Item (Trägersklave, der die Spielertruhe auf Wunsch im Feld ranschleppt) sowie eine extra DVD mit hochauflösenden Texturen, für Leute mit starkem Rechner. Wie bei deutschen Produktionen "üblich" gab es auch hier gleich zum Release am 02.10.2008 einen umfangreichen Patch (ca. 480 MB)
Immerhin wurden bei der Gelegenheit noch zahlreiche Set- und Unique-Items integriert (z.B. ca. 200 neue Unique-Items). Der Patch verbesserte außerdem die Performance, so das ich mit meiem AMD FX-57 und Geforce 8800 GTX sogar die hohen Einstellungen mit den Elitetexturen sinnvoll spielen kann. Lediglich in Städten fängt es an zu ruckeln.
Wie schon bei Sacred 1 bewegt man sich in einer riesigen (!) offenen Welt und löst Quest bzw. sammelt in Action-RPG-Tradition unzählige Items. Zur Auswahl als Charaktere stehen diesmal die Seraphim, der Schattenkrieger, die Hochelfe, die Dryade, der Inquisitor und der Tempelwächter. Die Charakterentwicklung lässt einigen Raum zum langfristigen basteln, wurde im Vergleich zum Vorgänger aber etwas verändert. Die Wahl des Charakters, der Kampagne (licht oder dunkel) sowie der Gottheit (für einen speziellen Götterzauber) bestimmen den groben Rahmen. Pro Charakter gibt es 15 Kampfkünste in jeweils 3 Gruppen/Aspekten (Dryade z.B.: Jagd, Voodoo, Naturmagie) zum erlernen und hochleveln. Die Kampfkünste können später neben dem hochleveln auch noch weiter individualisiert werden (z.B. großeres Wirkungsgebiet oder lieber längere Wirkungsdauer). Dann gibt es die Attribute, die pro Charakterlevel ausgebaut werden wollen sowie die Fähigkeiten (z.B. Rüstungskunde, Alchemie, Schwertkämpfer), die ebenfalls individuell gelevelt werden wollen und von denen der Charakter maximal 10 lernen kann. Reliquien schließlich können in bestimmten Slots auf dem HUD abgelegt werden und verleihen weitere Bonuseigenschaften (z.B. besondere Feuerresistenz).
Der Löwenanteil der Charaktereigenschaften wird natürlich über die Ausrüstung bestimmt, mit der man quasi zugemüllt wird. Es gibt unzählige Ausrüstungsgegenstände aller Arten und Seltenheitsgrade, die jeweils dann beim Schmied auch noch einmal mit Juwelen gesockelt und mit zusätzlichen Eigenschaften versehen werden können. Ich schätze es wird kaum zwei gleiche Charaktere in Sacred geben
Es gibt auch Mounts: sowohl "normale" Pferde, als auch pro Charakter ein Spezialmount, von/mit denen aus auch gekämpft werden kann.
Die Präsentation ist beeindruckend: Die große offene sowie abwechslungsreiche Welt, der dynamische Tag/Nachtwechsel inkl. Wetteränderungen, der stimmungsvolle Sound (übrigens inklusive eines exklusiven Songs und Ingamekonzerts von Blind Guardian), die tolle Grafik, die professionelle Synchronisation, der unglaubliche Detailreichtum an allen Ecken und Enden sowie nicht zuletzt der sacredtypische Humor.
Stichwort Humor: So gibt es z.B. wieder die lustigen Grabsteininschriften oder Gegner fallen mit einem Oneliner auf den Lippen um. Der Charakter kommentiert ständig recht sarkastisch das Geschehen um sich herum und beschwert sich auch schon mal beim Spieler, wenn der grad nix macht. Die NPCs in den Städten unterhalten sich und es gibt auch immer wieder Stadtmusikanten, sonstige Künstler oder spielende Kinder zu bestaunen. Das wirkt alles ziemlich stimmungsvoll. Man entdeckt eigentlich ständig etwas neues. Die Quests sind zahlreich und reichen von "langweilig" bis hin zu "genial". Sacred ist zudem keine "typische" Fantasywelt. Die T-Energie, entsprechende Technikelemente in der Welt und Charakterklassen wie Seraphim und Tempelwächter mit teilweise modernen Mechähnlichen Rüstungen und Energiewaffen lassen ein ganz eigenes Bild aufkommen.
Ich kann es nur empfehlen... Der Spielfluss funktioniert, es gibt ständig etwas zu entdecken, sammeln und auszuprobieren und die Bugdichte ist mit dem Patch auf ein erträgliches Niveau gesunken, sofern man gelegentliche Abstürze und Ruckler (insb. in Städten beim Nachladen) verkraften kann und mit dem nicht 100% optimalen Interface (z.B. der unübersichtliche Questbildschirm) klar kommt.
Hier noch ein Beispiel für einen der Sprüche, die die Seraphim von sich gibt, wenn man mal den Cursor in Ruhe lässt und einige Minuten nichts tut (weil man sich z.B. grad einen Kaffee holen geht):
cancelmyidle_02_seraphim_good.rar