79.Panzergrenadierregiment

Autor Thema: US- Wahl  (Gelesen 7296 mal)

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Guthwulf

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US- Wahl
« Antwort #15 am: 04. November 2004, 16:13:41 »
Dass Amerika George W. Bush einmal zum Präsidenten gewählt hat, ist aus Sicht vieler Beobachter erklärbar - und entschuldbar. Aber zweimal? Warum sich so viele vor der Wahl geirrt haben.
 
Washington - Er hat dieser Welt mit fadenscheinigen Argumenten einen Krieg aufgezwungen, den die Menschen nicht gewollt hatten. Er hat den Westen gespalten, obwohl der Kampf gegen die islamistischen Terroristen nur gemeinsam zu gewinnen ist. Er hat das Recht außer Kraft gesetzt, da wo es ihm gerade passte. Mit der falschen Begründung des Krieges hat er Millionen betrogen, die trotz aller Machtpolitik an die freiheitlichen Werte und die moralische Überlegenheit der USA geglaubt hatten.

Er hat den Superreichen seines Landes großzügige Steuergeschenke spendiert und damit geholfen, einen Milliarden-Haushaltsüberschuss in ein Defizit von ungeahntem Ausmaß zu verwandeln, an dessen Folgen das gesamte Land noch Jahre leiden wird. Er hat sich mit den konservativen Priestern seines Landes verbündet, für die Abtreibung ein Kapitalverbrechen und Homosexualität eine schwere Sünde ist. Er hat die Amerikaner polarisiert, wie selten zuvor. Warum also, in Gottes Namen, wird ein solcher Präsident wiedergewählt?

So oder ähnlich lauteten am Tag danach die Fragen, die sich Amerikas Leitartikler und Kommentatoren stellten. Einig waren sich viele zunächst nur in einem: Mit diesem Wahlsieg, mit diesen 3,5 Millionen Stimmen Vorsprung, hatte kaum einer gerechnet.

Sicher, die Demoskopen hatten das Ergebnis ungefähr vorausgesagt. Zumeist gaben sie dem Amtsträger einen leichten Vorteil gegenüber seinem Herausforderer, vor allem kurz vor dem letzten Tag der Wahl. Und dennoch war für die meisten Beobachter - darunter auch SPIEGEL ONLINE - ausgemacht, dass der ungeliebte Präsident die Wahl verlieren würde.

Er sollte verlieren, weil die neu mobilisierten Wähler eher Kerry favorisieren würden. Er sollte verlieren, weil die Demokraten eine nie da gewesene Graswurzel-Bewegung in Gang gebracht hatten, mit Hilfe des Internets, durch Telefonketten und simple Hausbesuche.

Milliardäre wie der Finanzmagnat George Soros und andere Prominente hatten Dutzende von Millionen gespendet, zusammen mit den Kleinbeträgen tausender Parteianhänger hatten die Strategen eine Kriegskasse wie nie zuvor gefüllt - das musste einfach gelingen. Vor allem aber sollte Bush deshalb verlieren, weil ein Sieg dieses Mannes einfach unvorstellbar schien.

Doch es sollte alles anders kommen. Es fing schon damit an, dass statt einer von vielen erwarteten chaotischen Wahl eine relativ geordnete Abstimmung zustande kam. Es gab keine Hängepartien und keine langwierigen Streitereien mit Anwälten und Gerichten. Und dann kamen die ersten Ergebnisse, und sie waren überraschend eindeutig. Noch nie hatten so viele Amerikaner für ihren Präsidenten gestimmt (allerdings auch noch nie so viele für einen gescheiterten Herausforderer). Bei aller Knappheit der Ergebnisse in einigen Staaten: Bush hatte die meisten Stimmen eingesammelt, mit großem Abstand, und damit einer möglichen juristischen Offensive die Legitimation genommen.

Warum also die Überraschung?

Weil die meisten unterschätzten, wie eigen die Amerikaner eigentlich sind. Die jahrzehntelange gemeinsame Front im kalten Krieg, der Rock, Paul Auster oder Hollywood haben die Unterschiede zu den Europäern kaschiert - selbst für die Leitartikler der großen Ostküstenmedien. Amerika ist ein fremdes Land, mit eigenen Werten und daran ändert auch nicht, dass man sich mit den Menschen in New York, San Francisco oder Washington prima an der Bar ins Benehmen setzen kann.

Sie haben unterschätzt, wie sehr sich die Amerikaner nach einem Leader sehnen, der in Zeiten der Angst mit klarer Sprache einen klaren Weg vorgibt und diesen auch geht, selbst wenn er sich später als falsch herausstellen sollte. Sie haben unterschätzt, wie schnell das Land einfachen Botschaften verfällt. "Simple but effective" ("Einfach aber effektiv"), titelte gestern das Online-Magazin Slate, und erklärte damit seinen Lesern "why you keep losing to this idiot" ("Warum ihr dauernd gegen diesen Idioten verliert").

Und sie haben - mal wieder - den mittleren Westen unterschätzt. Kaum ein Europäer und nur wenige in den US-Metropolen können die Langeweile und die Ödnis der Landstriche zwischen Florida und Dakota ermessen. In dieser Gegend ist der Horizont immer gerade, der Himmel ein hohes Gewölbe und Gott niemals fern. Hier sind die zu Hause, auf deren Mission Bush seine Kampagne entscheidend aufgebaut hat.

Die Zahl der Wähler, deren Entscheidung maßgeblich durch moralische Werte getrieben wurde, liegt nach ersten Untersuchungen weit höher als die Zahl derer, die sich vor Terror, Krieg oder Jobverlust ängstigen.

"Nun kann Bush seine Träume verwirklichen, für die er kämpfte", schreibt Sidney Blumenthal in Salon.com: "Die Imperative des richtigen Gottes durchzusetzen."

Für den früheren Clinton-Berater ist die transatlantische Allianz Geschichte: "Die Welt ist im Ausnahmezustand, aber das ist irrelevant. Die neue Welt, mit all ihrer Stärke und Macht, tritt vor als Retter und Helfer der Alten? Goodbye to all of that."

[ALIGN=right]Quelle: Spiegel [/ALIGN]  

UnkReaTiV

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US- Wahl
« Antwort #16 am: 04. November 2004, 17:24:24 »
Zitat
Original von Stahlgewitter
aber ich freu mich schon auf die nahostpolitik vom schorschi... ich glaub die steinewerfer horten schonma groessere mengen an steinen und sonstigem spielzeug gegen die amis usw...  :D


Wo nichts zu holen, da auch kein Intervenieren der USA... sprich, warum sollte Georgyporgy den Nahost-Konflikt regeln, wenn es dort kein Öl oder sonstige verwertbare Rohstoffe gibt?

Hawk

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US- Wahl
« Antwort #17 am: 04. November 2004, 17:38:55 »
Zitat
Original von UnkReaTiV
... warum sollte Georgyporgy den Nahost-Konflikt regeln, wenn es dort kein Öl oder sonstige verwertbare Rohstoffe gibt?




Sklaven?  :tongue:

Egrimm van Horstmann

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US- Wahl
« Antwort #18 am: 04. November 2004, 17:50:39 »
Zitat
Original von Hawk
Zitat
Original von UnkReaTiV
... warum sollte Georgyporgy den Nahost-Konflikt regeln, wenn es dort kein Öl oder sonstige verwertbare Rohstoffe gibt?




Sklaven?  :tongue:


Hat er doch schon, den gesammten dunkelhaeutigen Bevoelkerungsanteil, der in der USA lebt  :devil:  
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Budweiser

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US- Wahl
« Antwort #19 am: 04. November 2004, 18:27:49 »
Zitat
Original von Guthwulf
Sie haben unterschätzt, wie sehr sich die Amerikaner nach einem Leader sehnen, der in Zeiten der Angst mit klarer Sprache einen klaren Weg vorgibt und diesen auch geht, selbst wenn er sich später als falsch herausstellen sollte. Sie haben unterschätzt, wie schnell das Land einfachen Botschaften verfällt.


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Guardian

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US- Wahl
« Antwort #20 am: 04. November 2004, 22:15:13 »
Nunja das Thema Leader wurde schon vor ca. 60 jahren abgehandelt... Aber die Amerikaner ziehen da wohl die falschen Schlüsse draus... Bauen die Amis eigentlich Autobahnen im Irak? :D

Hawk

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US- Wahl
« Antwort #21 am: 04. November 2004, 22:17:21 »
Zitat
Original von Guardian
Bauen die Amis eigentlich Autobahnen im Irak? :D


wie denn? ist doch alles zu mit Parkplätzen der Fast-Food-Ketten  :D

McClane

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US- Wahl
« Antwort #22 am: 04. November 2004, 22:47:18 »
Zitat
Original von Budweiser
Zitat
Original von Guthwulf
Sie haben unterschätzt, wie sehr sich die Amerikaner nach einem Leader sehnen, der in Zeiten der Angst mit klarer Sprache einen klaren Weg vorgibt und diesen auch geht, selbst wenn er sich später als falsch herausstellen sollte. Sie haben unterschätzt, wie schnell das Land einfachen Botschaften verfällt.


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Und ich beschloß, Politiker zu werden... oder so. Gell Bud? ;)

Steiner

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US- Wahl
« Antwort #23 am: 05. November 2004, 19:00:53 »
Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)

UnkReaTiV

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US- Wahl
« Antwort #24 am: 12. November 2004, 22:58:37 »
Und ich dachte 11/7/00 wär genauso einzigartig wie 9/11/01 gewesen...

http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/ausland/us-wahl/berichte/573498,cc=0000001643000057

Egrimm van Horstmann

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US- Wahl
« Antwort #25 am: 12. November 2004, 23:53:31 »
Wir reden hier uber das Land der unbegrenzten Moeglichkeiten, Uni... :D

Wenn Bush clever waere wirde er einfach sofort sagen das all die, die sich beschweren eine Kommission bestimmen sollen, die das Ganze untersucht und klarstellt. Aber wie sagt man doch gleich, "wenn das Woertchen Wenn nicht waer"......
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UnkReaTiV

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US- Wahl
« Antwort #26 am: 13. November 2004, 00:06:53 »
*gg*
Ich find's ja nur lustig, dass man nach Afghanistan observers schickt, die versagen und im eigenen Land (!) hatte man auch unabhängige Wahlbeobachter und dann kommt dort auch sowas raus... unglaublich! Da mögen die Amis noch so viele weltraumgestützte Raketenabwehrsysteme haben, sie sind und bleiben ein rüstständiges Land!