Hmm... der Typ disqualifiziert sich selbst mit seinem Kommentar zu Spec Ops. Da hat jemand nich ganz das Spiel verstanden
Ansonsten: joar... kann man in einigen Punkten zustimmen. Das streng lineare Leveldesign im Singleplayer geht auch mir gehörig auf den Sack. Solche Level machen genau einmal Spaß und dann (fast) nie wieder. Vor kurzem erst hab ich mal wieder das uralte Duke Nukem 3D rausgekramt und bissel gezockt - unglaublich, wieviele Abkürzungen, Secrets und allgemein nicht-lineare Level es damals gab. Da wird das bloße Navigieren durch den Level Teil der Spielerfahrung und -herausforderung, was bei modernen Titeln ja kaum noch eine Rolle spielt... denn außer "Vorwärts" ist da kein Navigieren notwendig.
Allerdings ist das kein modernes Phänomen. Schon jahrzehnte-alte Klassiker wie Half-Life oder Medal of Honor waren größtenteils linear und sehr Levelschlauch-lastig. Dieser Punkt lässt sich also nur schwer den modernen Call of Dutys in die Schuhe schieben...
Was das Leveln und Freischalten im Multiplayer angeht, bin ich hier eher auf der "Gefällt Mir"-Seite anzusiedeln. Insbesondere das Freischalten von Ausrüstung, Gadgets und kosmetischem Kinkerlitz gibt einem zusätzliche Motivation, noch ein paar Runden zu zocken. Das heißt nicht, dass ich deswegen ein Spiel spielen würde, dass mir keinen Spaß macht bzw. dass ich NUR noch spiele, um Zeugs freizuschalten und danach wirds langweilig. Der Punkt ist aber, dass fast jedes Spiel irgendwann langweilig wird. Zum Beispiel unser altes Day of Defeat - ohne Custom Maps, neue Spiel-Features in den Updates oder das Source-Remake hätte ich vermutlich schon lange vorher die Lust verloren. Wenn ich ewig lang auf denselben Karten mit derselben Ausrüstung im selben Spielmodus unterwegs bin, wird's halt automatisch irgendwann öde.
Die ideale Lösung wären natürlich kontinuierliche Updates vom Hersteller mit neuem Content... für den ist das aber meist zu teuer, um's kostenlos zu machen und wenn er es wagt, Geld dafür zu verlangen, muss er sich als Abzocker beschimpfen lassen (manchmal natürlich auch zu Recht). Auch eine Modding-Community kann neuen Content produzieren, aber etwa 98% davon wird qualitativ nix taugen und du bekommst das Problem, dass jeder Server seine eigene Mod-Sammlung voraussetzt.
Unlocks empfinde ich hier als nette Notlösung, denn sie erlauben nach und nach Zugang zu neuem Content, der vorher nicht (für dich) verfügbar war und halten so die Spielerfahrung frisch. Hier gilt es nur aufzupassen, dass freischaltbarer Content nicht übermächtig ist und auch Neulinge mit Startausrüstung ordentlich was reißen können und den Großteil aller Spiel-Features von Anfang an oder nach sehr kurzer Zeit nutzen können. Das soll zum Beispiel heißen, dass man auch als Einsteiger sofort Zugriff auf alle Klassen hat oder zumindest sehr schnell bekommt und nicht erst 40 Stunden spielen muss, damit man endlich 'nen Medic spielen kann.
BF3 zum Beispiel kriegt das IMHO überwiegend sehr gut hin - freischaltbare Waffen mögen manchmal besser sein, wirken aber nie übermächtig - auch mit den Startgewehren lässt sich gut kämpfen und die für die jeweilige Waffe praktischsten Unlocks schaltet man üblicherweise zuerst frei (also z.B. Reflexvisier VOR dem ACOG für Maschinenpistolen).
Lediglich bei den Fahrzeugen ist das System vergeigt worden - Panzerfahrer mit Thermo-Visier, Kanister-Schuss, Koaxial-MG oder auch Jetpiloten mit IR-Flares und Raketentornistern oder Lenkraketen sind ihren Anfänger-Kollegen gnadenlos überlegen, was die erste Flug- und Fahrstunden sehr frustrierend machen kann.
Allgemein mag ich aber lieber Spiele MIT Unlocks als ohne. Es gibt einem einfach ein paar konkrete Ziele, auf die man hinarbeiten kann, als das man einfach nur Runde um Runde vor sich hindaddelt und die alle irgendwie gleich ablaufen.
PS: Ich schieb den Thread mal ins Spiele-Forum