Das Ende ist wirklich... seltsam.
Einerseits möchte man BioWare zum Mut zum "unhappy ending" im Stile von "Terminator 3" gratulieren, andererseits animieren die Logiklücken und Diskrepanzen zum Haareraufen.
In sich stimmig und sinnig ist es nicht.
Es erscheint höchst unwahrscheinlich, daß ein milliardenschwerer Publisher wie EA durch ökonomische Zwänge zur verfrühten Veröffentlichung eines sicheren Bestsellers gezwungen worden sein sollte wie anno dazumal Jowood bei "Gothic 3".
Somit blieben aber nur zwei Erklärungen für das Ende von ME3:
1. BioWare will, daß die Geschichte exakt so endet
Die Entwickler können mit ihrem Sandkasten machen, was sie wollen - es ist ihr geistiges Eigentum. Allerdings hätte ich erwartet, daß der Führungsetage von EA das "Gap-Modell" (
http://www.gap-modell.de/) ein Begriff ist; das Ende von ME3 ist ein Paradebeispiel für "Gap 4". Dieses ist definiert als "Die Diskrepanz zwischen dem, was das Marketing dem Kunden verspricht und dem, was der Kunde am Ende tatsächlich erhält."
Es schadet dem Unternehmen langfristig, dem Kunde das Blaue vom Himmel zu versprechen und dann nicht mal ein einzelnes Schäfchen-Wölkchen zu liefern.
2. BioWare legt eine falsche Fährte aus
Demnach wäre das jetzige Ende von ME3 eine Art Traum / Halluzination unseres Helden und das reale Ende würde per Patch / DLC nachgeliefert (ich fürchte dank einer vielfach zitierten Texttafel, die mir nach dem Abspann ingame an den Kopf geworfen wird, Letzteres).
Auch das ist eine Vorgehensweise, die der Kundenzufriedenheit und Kundenbindung gewiss nicht förderlich ist (was lernen die WiWis in den USA eigentlich?!?).