Dead Rising 2

[Arparso]

Das große Zombie-Metzeln hat wieder angefangen: Dead Rising 2 steht endlich in den Ladenregalen (außerhalb Deutschlands) und lädt zum unterhaltsamen Überlebenskampf gegen ganze Heerscharen untoter Mitbürger ein. Ich hab's mir bereits per Import beschafft und schon fleißig Köpfe gespalten und roten Lebenssaft vergossen. Hier mein bisheriger Eindruck:



Die Story führt nach Fortune City, dem neuen Las Vegas einer nicht allzu fernen Zombie-Zukunft. Als während einer großen Game-Show die zur Belustigung des Publikums gefangenen Zombies ausbrechen und die Stadt überrennen, ist es an Chuck Greene, seine kleine Tochter vor den Untoten zu beschützen und aufzudecken, was wirklich hinter den Kulissen vor sich geht. Hilfreich zur Seite stehen ihm eine ganze Reihe anderer Überlebender wie die Anführerin einer Zombierechte-Protestbewegung und eine ebenso attraktive wie zielstrebige Sensationsreporterin auf der Suche nach "der großen Story".

Nebenbei gibts viele Nebenmissionen zu erledigen, Überlebende zu retten und Psychopathen umzulegen, während man die weitläufigen Casinokomplexe und Einkaufszentren nach brauchbaren Waffen und Bastelmaterialien durchstöbert. Und wer will, kann auch mit bunten Dildos auf Zombies einschlagen... auch wenn das nicht sonderlich effektiv ist. ;)














Um es kurz zu machen und nicht mit langen Texten zu nerven:


Pro

[*]motivierende Story und Storypräsentation
[*]viele Freiheiten, großes Spiel-Areal
[*]viiiiiele Items, Klamotten und Waffen
[*]... und zehnmal so viele Zombies
[*]... die man auf sehr viele verschiedene kreative Arten und Weisen umlegen kann - ich sag nur Eimer + Handbohrer ;)
[*]solide Grafik mit vielen kleinen Details und großen Gegnermassen
[*]vollwertiger Coop-Multiplayer
[*]spaßiger Versus-Modus mit diversen Minigames
[*]Punktgewinne im Versus-Modus lassen sich aufs Singleplayer-Konto überweisen
[/list]Contra

[*]keine Speicherpunkte vor schweren Boss-Kämpfen
[*]manchmal schwierig, das richtige Objekt anzuvisieren und aufzuheben, wenn mehrere beieinander liegen - frustrierend in brenzligen Situationen
[*]blödes Match-Making im Versus-Multiplayer: manchmal dauerts ewig, bis man eine volle Gruppe zusammenhat und sobald ein Spieler vorzeitig rausgeht, wird das Spiel abgebrochen und man verliert seine noch nicht gutgeschriebenen Punkte
[*]kein richtiger Free-Roam-Modus (muss man halt die normale Kampagne nochmal spielen und die Missionen ignorieren)[/list]

Ein paar direkte Gameplay-Shots außerhalb der (ingame) Zwischensequenzen:















Auftritt eines der erste Bosse:
http://youtube.com/watch?v=ta_a8oxZpZc

Launch-Trailer:
http://youtube.com/watch?v=GE1WkBckakY

Sind Noch ein paar Zombies-Fans hier im Forum oder bin ich der einzige? :D

[McClane]

Da Teil 2 leider sämtliche Macken / Designdefizite von Teil 1 übernommen hat (kaum Sprachausgabe, Speichersystem, Schwierigkeitsgrad, hohes Frustpotential) lass ich's im Regal stehen.

Teil 1 musste ich nach kurzer Begeisterungsphase als Fehlkauf einordnen.

[Arparso]

Da Teil 2 leider sämtliche Macken / Designdefizite von Teil 1 übernommen hat (kaum Sprachausgabe, Speichersystem, Schwierigkeitsgrad, hohes Frustpotential) lass ich's im Regal stehen.

Bis auf die Sprachausgabe kann ich dir da nicht zustimmen.

Das Speichersystem passt - Speicherpunkte gibts genug und die Möglichkeit, jederzeit zu speichern, würde die Spannung und jedwede Herausforderung zunichte machen. Ein Resident Evil war zeitweise sogar noch viel schlimmer, konnte man da auch nur an bestimmten Punkten speichern, WENN MAN noch ein Farbband übrig hatte. Da hat sich kaum einer drüber beschwert.
Im zweiten Dead Rising gibt es zudem sogar noch mehr Speicherpunkte und es darf nun auch sofort nach jedem Kapitel gespeichert werden. Die Überlebenden stellen sich außerdem auch deutlich besser als im ersten Teil an, so dass KI-bedingte Frustmomente, wegen derer man neu laden müsste, sehr selten sind.

Schwierigkeitsgrad und hohes Frustpotential? Frustmomente mit den Überlebenden gibts im zweiten Teil nur selten - siehe oben. Zombies sind keine starken Gegner, solange man sich nicht blöd anstellt und sich einkesseln lässt, und selbst dann ist's nicht schwer, zu entkommen.
Einzig die Boss-Gegner können für Frust sorgen, aber fast alle Bosse sind optional und können umgangen werden.

Wie schon der erste Teil, ist auch Dead Rising 2 darauf ausgelegt, mehrmals gespielt zu werden, um dann mit einem hochgelevelten Charakter und besserem Spielverständnis die Bosse endlich "richtig" angehen zu können - und dann sind sie auch nicht mehr schwer. DR2 ist hier eben old-school und führt dich nicht an der Hand durchs Spiel, wie viele andere Titel das heutzutage machen. Hier hast du keinen blinkenden "weak spot", den du für "massive damage" nur anklicken brauchst, sondern musst dir eben selbst 'nen Schädel machen, welche Schwächen der Boss hat und wie du Kapital draus schlägst.

Oder anders ausgedrückt: ich finds gut so, wie es ist.

[McClane]

Darfst Du ja auch, auch wenn Du anfangs böse über Starcraft 2 gelästert hast, das mindestens genauso "Old school" ist.  

Ich darf's dann aber genauso sehr auch nicht gelungen finden, wobei ich sagen muß, daß sich Deinem bericht ja dann doch etwas getan hat und das Spiel gegenüber dem Vorgänger merklich verbessert scheint.

[Arparso]

Darfst Du ja auch, auch wenn Du anfangs böse über Starcraft 2 gelästert hast, das mindestens genauso "Old school" ist.  

Darüber lästere ich auch jetzt noch gerne, falls Bedarf besteht

Der Unterschied ist eher, dass sich schon das erste Starcraft vor 12 (?) Jahren relativ old-school gab, während Dead Rising nach wie vor einzigartig ist. Wie viele Open-World-Survival-Horror-Games mit Tausenden Zombies und Hunderten an potenziellen Waffen gibts denn noch?

... und wieviele Warcraft'sche RTS-Games gibt es?

wobei ich sagen muß, daß sich Deinem bericht ja dann doch etwas getan hat und das Spiel gegenüber dem Vorgänger merklich verbessert scheint.

Durchaus. Am stärksten bemerkt man das an den Überlebenden, die es ständig zu retten gilt: im ersten Teil ließen die sich von jedem zweiten Zombie angrapschen und blieben stehen und verloren Lebensenergie, wenn man sich zu weit von ihnen entfernte - im zweiten Dead Rising kannst du oft selbst durch größere Zombie-Gruppen laufen, ohne dir Sorgen machen zu müssen... Stehenbleiben ist aber natürlich weiterhin gefährlich, was auch durchaus beabsichtigt und "realistisch" ist. Auch weit von ihnen entfernen darf man sich, solange man im selben Areal bleibt - die Jungs und Mädels kommen früher oder später schon hinterher.

Das nimmt viel Frust aus dem Spiel.

Das Kernspiel ist aber immer noch dasselbe. Wenn dir der Vorgänger also so überhaupt keinen Spaß gemacht hat, dann wird sich das auch im Nachfolger nicht wesentlich ändern.

Zwei Sachen vermisse ich allerdings aus dem Vorgänger:
a) ich will wieder Fotos schießen können und
b) Chuckie ist zwar nicht schlecht als Protagonist, aber ich würde viel lieber wieder Frank West spielen, weil... naja... "he's covered wars, ya know?"