*hüstel*
Haltet mich für absonderlich, aber irgendwie bin ich grad wieder mal in der Laune ein bissel was zu schreiben. Da es aber genauso schön ist, sich den alten Müll, den man mall fabriziert hat anzuschauen und ich euch den Spaß gönnen möchte daran teilzuhaben
hier ein Anfang von ... ja was? ... ursprünglich sollte es eine Fading Suns Kampagne werden, zu der wir nie gekommen sind.
Also bitte sehr, Feedback hochgradig erwünscht
Pandora's BüchseProlog„Kontrolle in seiner letzten Konsequenz ist eine Illusion. Glaube nie daran, die Dinge zielgerichtet steuern zu können. Du wirst feststellen, das die eigentliche Kunst darin besteht, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um den richtigen Stein in Bewegung zu setzen.“Sir Beldorn Arima [4998], „Richtlinien der Macht“
Das Universum stülpt sich um und stürzt in einen wahnsinnigen Strudel. Die Brücke verschwindet aus seinen Augen und ein Lichtermeer reisst ihn in die Unendlichkeit.
Quälende Stille ...
Nur langsam wollen sich die Gliedmassen wieder bewegen. Der hämmernde Schmerz im Kopf ist ein alter Bekannter. Er umarmt ihn wie einen guten Freund, schliesslich ist dies das Zeichen, das er noch lebt. Seine Sicht beginnt sich langsam zu klären. Verschwommene Schemen, gedämpfte Schreie hallen wie unwirkliche Echos durch sein Bewusstsein. Als er wieder klar sehen kann, fällt sein Blick auf eine verkrampfte Hand, die sich wie ein Schraubstock um eine Metallstrebe gekrallt hat. Er erkennt die gebrochenen Augen des Navigators. Tot und ohne Zeichen von Leben.
Im Hintergrund dauern die Gefechte an. Lasersalven jagen durch die zerstörte Brücke. Inzwischen sind die meisten Konsolen in einem Funkenregen zersplittert. Auf den Pulten blinken warnend rote Lichter. Es erscheint ihm bedeutungslos. Er liegt eingeklemmt zwischen der Steuerkonsole, die sich aus dem Metalldeck gerissen hat und der Backbordwand. Er spürt seine Beine nicht, aber auch das spielt keine Rolle mehr. Die Maschinen des Schiffes stampfen unruhig. Metallwände kreischen protestierend, überall lodern Brände. Vor ihm breitet sich ein Bild des Schreckens aus. Die Kämpfe haben fast die gesamte Brückencrew getötet. Die umbarmherzigen Gestalten in den tiefschwarzen Kampfanzügen verstehen ihr Geschäft. Trotzdem stehen auch nur noch zwei von ihnen. Er kann die Gesichter hinter den dunklen Visieren der Helme nicht erkennen.
Aber er sieht wie Cassandra schreiend mit einem schweren Rohr aus dem Nichts hervortaumelt. Gerade zersplittert das Visier des fordersten Unbekannten, als Cassandra von 2 blutroten Energiestrahlen ausseinandergerissen wird. Der Getroffene wankt, scheinbar überrascht von diesem Angriff ein paar Schritte zurück.
Wie in Zeitlupe sieht er seinen Arm nach oben schwenken. Hatte er diese Waffe schon immer in der Hand? Verwundert und irgendwie erleichtert betätigt er den Abzug und im Rücken des Marines bildet sich eine tiefe Wunde... als sein Körper den Boden berührt ist er schon längst tot.
Der zweite Marine deckt die Steuerkonsole mit einem tödlichen Hagel aus Geschossen ein. Metallsplitter regnen auf ihn herunter. Undeutlich nimmt er wahr, das jemand schreit. Es dauert eine Weile bis er seine eigene kratzige Stimme, als den Ursprung der Schreie identifizieren kann. Der Angreifer kommt in sein Sichtfeld, gerade als er der Pistole einen weiteren Schuss entlocken kann. Als würde ihm der Pancreator persönlich beistehen, frisst sich der Strahl seiner Waffe direkt in das dunkle blau leuchtende Visier. Der rauchende Krater, der einmal ein Gesicht gewesen ist, lässt keinen Zweifel am Ergebnis des Treffers. Dankbar aufatmend schlägt die Schwärze der Bewusstlosigkeit über ihm zusammen.
... Sandy, wo warst du? ... Vor ihm breitet sich heller Lichtschein aus ... Er erinnert sich ... Der Raumhafen von Rampart ... der Tag des Abfluges ... Sandy hatte mal wieder im Stau auf der Schnellstraße gestanden und beinahe ihr letztes Treffen verpasst ... Ihr Lächeln... Glücklich schliesst er sie in die Arme ... Nun wird wieder alles gut ...
Stechende Schmerzen durchzucken ihn. Vor Pein schreit er auf. Als er seine Augen öffnet, erkennt er, das es nur ein Traum gewesen ist.
Um ihn herum hat sich eine tödliche Stille auf die Szenerie gelegt. Überall liegen blutüberströmte Leichen in einem Chaos absoluter Zerstörung. Dieses Schiff wird nie wieder irgendwohin fliegen. Er selber ist auch nicht in besserer Verfassung. Er erkennt mehrere Wunden, die ihn eigentlich hätten umbringen müssen. Trotzdem hört er noch den röchelnden Atmen durch seine Lungen pfeifen.
Es dauert Stunden, bis er sich stöhnend den Weg aus den Trümmern gebahnt hat. Er kann nur ganz langsam arbeiten und bei jeder Bewegung durchzucken ihn glühendheisse Stiche voller Schmerzen. Er verliert mehrere Male das Bewusstsein. Als er wieder einmal aufwacht, sieht er sich kurz vor der Antriebskontrolle. Die Maschinen schweigen schon seit langem und er befürchtet, das sie endgültig hinüber sind. Er ist der einzige Überlebende eines Geisterschiffes voller Toter.
Es scheint als würde er bereits Tage inmitten dieser Hölle sein. Er fühlt, wie es langsam zu Ende geht. Das einzige was er tun konnte, war den Kurs des Schiffes um ein halbes Grad zu ändern. Nun rasen sie mit mörderischer Geschwindigkeit auf den vierten Planeten des Systems zu. Er hat mit dem Peilsender das vereinbarte Signal gesendet. Ob die Energie ausreichte um das Ziel zu erreichen weiss er nicht. Ebenso unklar ist, ob überhaupt jemand empfangen hat. Nun bleibt ihm nichts anderes mehr zu tun. Die Schmerzen sind inzwischen nahezu unerträglich. Ihm fällt beinahe die Waffe aus der Hand und er braucht mehrere Versuche, bis er sie auf seinen Kopf gerichtet hat.
... Lebwohl Sandy ...
Der dumpfe Knall der kleinkalibrigen Waffe hallt hohl in der zerstörten Brücke wieder. Ein brennendes Wrack auf seiner letzten Reise.
Weit entfernt vor dem Schiff zeichnet sich der matte Glanz des vierten Planeten ab - Pandemonium.