79.Panzergrenadierregiment

Autor Thema: Mein Eindruck von Rome 2  (Gelesen 4721 mal)

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Action Camper

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Mein Eindruck von Rome 2
« am: 15. Februar 2015, 14:12:38 »
Da man ja dieses Wochenden, wie von Arp bereits geschrieben, Rome 2 und CoH 2 kostenfrei spielen durfte, habe ich mich mal mit den Römern und der Antike auseinander gesetzt. Bis jetzt habe ich ungefähr 14 Stunden im Spiel verbracht, kann also noch nicht alles gesehen haben.

Man soll ja immer mit etwas positiven anfangen, also...

Sehr gut gefällt mir das Artdesign. Alle Icons, Abzeichen und Einheitenkarten sind im antiken Malerstil gehalten. Zusammen mit dem erstklassigen Sound kommt da schnell Stimmung auf.

Ein weiteres Detail was mir sehr gut gefällt, ist das, ich nenne es mal das Kriegstagebuch, einer jeden Legion. Man kann keine einzelnen Einheiten mehr ausheben, wie das noch in Total War : Napoleon der Fall, sondern nur eine bestehende Armee (Legion) kann Trupppen "bauen".
Kämpft man jetzt mit dieser Legion, wird das im Legions-eigenen Tagebuch vermerkt. So kann man Aufstieg (und Niedergang) einer Legion nachvollziehen. Wird eine Legion vernichtet, kann diese später wieder neu aufgestellt werden und behält dabei ihre Spezialisierungen. Gewinnt nämlich eine Legion mehrere Kämpfe, kann man Spezialfähigkeiten wählen und somit die Legion in bestimmte Richtungen spezialisieren.
Gleiches gilt für den General, der diese Legion führt.
Auch die Abbildung der Legionen zu den unterschiedlichen Zeiten, ist sehr gut dargestellt. Zumindest soweit ich das mit meinem Laienwissen beurteilen kann. Hat man am Anfang noch die Hastati, Principes und Triarii, kommen später die Legionäre und Prätorianer hinzu, so das man theoretisch die Heeresreformen nachstellen könnte.

Tja, und das war es dann eigentlich auch schon. Der Rest ist nicht schlecht, es ist nur fast dasselbe wie in den Vorgängern. Hinzu kommt noch nervige Pseudopolitik, die das politische Intrigenspiel im Senat darstellen soll, aber extrem repetitiv ist mit den immer wiederkehrenden Aufgaben und Entscheidungen.

Desweiteren muss man jetzt bei seiner Bevölkerung nicht nur auf die öffentliche Ordnung achten sondern auch auf genügen Nahrung. Vom Prinzip her interessant, nur ist das eine so extrem wackelige Angelegenheit, das man sich um kaum etwas anderes kümmern kann. Zudem sind die Auswirkungen in meinen Augen zu willkürlich.
Da man auch keine Truppen mehr irgendwo stationieren kann, müssen ganze Legionen jetzt in einer Provinz stehen um die öffentliche Ordnung hochzuhalten. Blöd nur das die Anzahl der Legionen die man haben kann, an die Anzahl der Provinzen gebunden ist, welche man besitzt.

Jede Legion kann wieder nur 20 Einheiten haben, wie schon aus dem Vorgänger bekannt, was wieder viel zu wenig ist.

Hinzu kommt das die Menüs zwar schön ausehen, aber gleichzeitig extrem unübersichtlich sind. Alles ist irgendwo in einem extra Menü versteckt und eine anständige Gesamtübersicht findet man selten.

KI scheint mir nahzu exakt aus den Vorgängern übernommen. Auf normal ist die Kampagnen-KI normal-dämlich, auf schwer greift sie einen sehr frühzeitig mit starken Armeen an. Hat man diese mit seinen kümmerlichen  Anfangstruppen erfolgreich geschlagen, hebt die KI in kurzester Zeit wieder eine riesige Armee aus und kommt erneut angelaufen.

In den Schlachten selber ist die KI nicht besonders dumm, aber auch nicht besonders schlau. Eben wie in den Vorgängern.
Schlimm sind Kämpfe in Städten. Es gibt nur noch fest definierte Wege, zwischen Häusern können sich die Truppen nicht bewegen. So kann man mit einer Einheit einer kompletten Armee den Weg blockieren. Es kämpfen nur die ersten Reihen und alle dahinter warten brav bis sie an der Reihe sind. Ich hatte Schlachten wo meine 5000 Mann Armee gegen 120 KI Soldaten gekämpft haben. Es sah aus wie ein Stau auf der A4 mit Reißverschlusssystem. Das ist absurd.

Und auch das übliche Problem das man die letzte verbliebene Feindeinheit komplett quer über die ganze Map jagt, existiert immer noch.

Die Kampfanimationen sind ganz nett. Aber eben nur "ganz nett". Bei einem Spiel in dem es um Nahkämpfe geht, hätte ich mir richtige Kämpfe gewünscht, aber hier sehen die Nahkämpfe nur unwesentlich besser aus als in Napoleon. Und dort lag der Schwerpunkt auf Schwarzpulver und Musketen.

Die Seegefechte finde ich persönlich eher langweilig, das es in erster Linie darum geht sich gegenseitig zu rammen und zu entern. Das ist allerdings eine rein persönliche Geschmackssache, da ich mit großen Segelschiffen und Kanonen mehr anfangen kann.


Grundsätzlich ein solides Spiel, was mich aber nicht besonders vom Hocker gehauen hat.
Warum werde ich es trotzdem für 13,75 € kaufen, obwohl ich sehr lange darüber nachgedacht habe?
Der Grund ist dieser:



Ich habe es ausprobiert und ja es funktioniert. Und ein Spiel in dem man historisch korrekte Taktiken erfolgreich anwenden kann, hat defnitiv eine Chance verdient.

Bleibt abschließend nur noch zu sagen:

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McClane

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Re: Mein Eindruck von Rome 2
« Antwort #1 am: 15. Februar 2015, 17:26:40 »
Ich würde Deine Kaufentscheidung eher mit "errare humanum est" untertiteln. ;)


Egrimm van Horstmann

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Re: Mein Eindruck von Rome 2
« Antwort #2 am: 15. Februar 2015, 17:34:08 »
Ich zitiere ihn mal "Er sollte eigentlich stehen bleiben!" Folglich kann man es nur bedingt umsetzen. Klar das ist nicht seine Schuld sondern die der Entwickler, aber das zeigt das der Entwickler eigentlich seit gefühlt 20 Teilen auf der Stelle tritt und sich eigentlich nur die Grafik verbessert.
Auch als er die Lücke auf der rechten Seite der Kampfreihe schließen wollte sind seine Truppen nicht wirklich in die Lücke gerannt, sondern auf das Zentrum der feindlichen Einheit. Was so niemand in der Realität gemacht hätte. Ich denke da gibt es für den Entwickler andere Möglichkeiten der Umsaetzung, zum Beilspiel durch einen Befehl wie kämpfend vorrücken, so das wirklich nur die Gegner die im Weg sind nieder gemacht werden und wenn man dann denkt "Ach ja nun könnte man die Feinde gut einkesseln", gibt man halt den entsprechenden Befehl.
Deine Kritik bezüglich dessen das man nun die Legionen in den Provinzen stehen lassen muss um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten, verstehe ich nicht wirklich klinkt für mich realistisch :D

Und ich bin mir sicher das diese Taktik auch schon in Shogun 1 funktioniert hat, somit ... ;)

Naja im Endeffekt egal für mich ist die Reihe nach wie vor tot, da sie die KI nicht in den Griff bekommen bzw. es nicht einmal versuchen.

@McClane: warum nicht vollständig? „Errare humanum est, sed in errare perseverare diabolicum.“ ;)
« Letzte Änderung: 15. Februar 2015, 17:38:16 von Egrimm van Horstmann »
Keine Form der Kunst
ist schöner und vielfältiger
als die Kunst des Todes.

Krieg ist
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Meister,
Tod ist
meine
Herrin

"Wenn ein Soldat von Armors Pfeil getroffen wird, schießt er mit einer Panzerfaust zurück!" :D

"Always looking on the bright side of death ..." :D

McClane

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Re: Mein Eindruck von Rome 2
« Antwort #3 am: 15. Februar 2015, 17:42:58 »
@Grimm: Weil ich glaube, dass AC noch zu retten ist. Immerhin war er ja mal cool. ;) :D

Action Camper

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Re: Mein Eindruck von Rome 2
« Antwort #4 am: 16. Februar 2015, 18:34:22 »
Clane, du alter Spötterhans  ;)

Ich zitiere ihn mal "Er sollte eigentlich stehen bleiben!" Folglich kann man es nur bedingt umsetzen. Klar das ist nicht seine Schuld sondern die der Entwickler, aber das zeigt das der Entwickler eigentlich seit gefühlt 20 Teilen auf der Stelle tritt und sich eigentlich nur die Grafik verbessert.
Auch als er die Lücke auf der rechten Seite der Kampfreihe schließen wollte sind seine Truppen nicht wirklich in die Lücke gerannt, sondern auf das Zentrum der feindlichen Einheit. Was so niemand in der Realität gemacht hätte.

Da muss ich ausnahmsweise mal das Spiel verteidigen.

Punkt 1: Das die Zenturie nicht stehen blieb, lag daran das der Spieler  nicht den Befehl "Formation während des Kampfes halten" gegeben hat.
Ist dieser Befehl aktiv, bleibt die Formation, in diesem Fall die Linie, auch im Kampf bestehen. Auch wenn man den Angriffsbefehl gibt.

Punkt 2: Das die Principes das Zentrum des Feindes angriffen und nicht die Lücke geschlossen haben, liegt ebenfalls am Spieler. Denn er hat ja den Angriff direkt befohlen, also hat sich hier die eigene KI-Einheit richtig verhalten. Ich persönlich gebe nie Angriffsbefehle, sondern verschiebe mit gedrückter Maustaste die die Einheit dahin, wo ich sie haben will. Somit können Lücken geschlossen und die Linie wieder hergestellt werden. Bei Feindkontakt beginnt die Einheit automatisch in Formation (siehe Punkt 1) zu kämpfen.

Ein Vorwurf den sich CA denoch gefallen lassen muss, ist der Pilum Wurf. Dieser wird nämlich nur geworfen wenn ein Angriffsbefehl erteilt wird. Was jedoch in so einem Fall wie im Video eher kontraproduktiv wäre, da somit die Linie aufgerissen werden würde.
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Arparso

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Re: Mein Eindruck von Rome 2
« Antwort #5 am: 16. Februar 2015, 18:45:54 »
Ein Vorwurf den sich CA denoch gefallen lassen muss, ist der Pilum Wurf. Dieser wird nämlich nur geworfen wenn ein Angriffsbefehl erteilt wird. Was jedoch in so einem Fall wie im Video eher kontraproduktiv wäre, da somit die Linie aufgerissen werden würde.
Ist es nicht vielleicht möglich, nach dem Pilum-Wurf den Angriff noch abzubrechen?

Hab mir das Spiel übrigens auch geholt, aber noch nicht zu Spielen angefangen.