Achtung!!! Achtung!!! Japan Kitsch...
Ich möchte mal die Gelegenheit nutzen und ein seltsames kleines Nischengenre vorstellen, dass sich im Wesentlichen auf den Konsolen (sowohl die kleinen tragbaren, als auch die "großen"), mit Vorliebe in der Sonywelt eingerichtet hat. Es handelt sich dabei um die Strategie Rollenspiele, die sich in Asien einer gewissen Beliebtheit erfreuen und auch im Westen immer mal wieder (meist mit mehrjährigen Verspätungen) auf dem Markt auftauchen. Wenn man sich an den Stil gewöhnen kann, erschließen sich dem Rundenstrategie und Rollenspielfan oft erstaunlich motivierende Spiele.
Wenn man das Genre auf in paar Elemente zusammenfassen möchte, wäre es vermutlich wie folgt:
- Die Präsentation erfolgt im Animestil, meist mit völlig überdrehten Charakteren, Dialogen, Musik oder Story. Für den westlichen Geschmack meist an oder über der Schmerzgrenze. Oft wird grafisch (sowohl aus Nostalgie-, als auch aus Budgetgründen) auf animierte 2D-Sprites gesetzt, womit die Spiele schnell wie eine Zeitreise in die Vergangenheit anmuten, aber trotzdem Charme austrahlen. Wer opulente 3D-Grafik sucht, ist im falschen Genre. An Szenarien gibts von der klassischen Fantasy über Science Fiction bis hin zur Highschool einiges skurriles im Angebot.
- Kernelemente sind meist anspruchsvolle rundenbasierte Kämpfe in einer Party mit mehreren Charakteren, abgedrehte Dialoge sowie Storysequenzen, ein komplexes Item- und Craftingsystem sowie zahlreiche Spezialisierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für die Charaktere.
- Der Spielumfang siedelt sich meist jenseits der 100 Stunden an, wobei oft mehrmalige Durchläufe und Grinding notwendig sind, um das maximale Charakterlevel zu erreichen, alle Extras freizuschalten oder alle Enden zu Gesicht zu bekommen.
Zielgruppe ist schwer bestimmbar, lässt sich aber vermutlich mit „Japaner sind eben so“ zusammenfassen. Die Komplexität sowie die Präsentation sprechen eher für ein älteres Publikum, die mit den frühen Rollenspielen groß geworden sind. Dafür spricht auch, dass gerne „leicht bekleidete“ weibliche Charaktere und anzügliche Anspielungen eine gewisse Rolle spielen. Der Kulleraugenanimestil, die oft jugendlichen bis kindlichen Charaktere, Themen rund ums Erwachsenwerden sowie der verwirrende Humor scheinen sich wiederum eher an ein jüngeres Publikum zu richten, dass genug Zeit hat, um den gigantischen Umfang irgendwie zu bewältigen.
In den Folgeposts zeige ich kurz einige der bekannteren Vertreter (Vor allem mit Bildern von
IGN der jeweils aktuellsten Vertreter für die Lesefaulen
).