79.Panzergrenadierregiment

Autor Thema: Warum Steam doof ist...  (Gelesen 3108 mal)

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Arparso

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Warum Steam doof ist...
« am: 01. April 2009, 00:52:52 »
Sicher, Steam hat seine Vorteile... man muss keine CDs/DVDs mehr einlegen, um spielen zu können, man bekommt aktuelle Updates automatisch installiert, ohne selbst danach suchen zu müssen, man bekommt eine integrierte Freundesliste, Voice-Chat, Community-Seiten, Steamworks-Achievements, usw.

Trotzdem stößt es mir sauer auf, wenn ich mal kurz darüber nachdenke, was Steam in Wirklichkeit für mich als Kunden bedeutet:
  • Noch vor der eigentlichen Installation muss das Spiel erstmal online aktiviert werden. Das Spiel hat gar keinen Online-Modus? Egal! Online-Aktivierung! Sofort!
  • Das Spiel wird untrennbar mit dem eigenen Account verbunden. Weiterverkaufen? Unmöglich! Z.B. dem kleinen Bruder schenken, wenn ich's nicht mehr spielen will? Ist nicht drin!
  • Muss erst ein neues Update runtergeladen werden, darf ich nicht spielen... funktionieren die Server grad nicht (richtig), darf ich nicht spielen... funktioniert mein Internet oder Steam selbst gerade nicht, darf ich nicht spielen...
  • "He, ich hab hier das neue Saint's Row 2 billig aus Großbritannien importiert... gleich mal installieren..." - Darfst du nicht! Steam verweigert mitunter die Installation von Spieleversionen, die nicht für den deutschen Markt freigegeben wurden... ich frag mich, was die EU dazu zu sagen hat. :rolleyes:
  • Eingebauter Jugendschutz schön und gut - wer sich aber Spiele auf Steam kauft, muss damit rechnen, nur an geschnittene Versionen zu kommen, egal wie alt man denn wirklich ist.
  • Man kann jedes seiner Spiele überall installieren und spielen, völlig ohne Einschränkungen wie eine begrenzte Anzahl von Installationen oder eine Verknüpfung des Kopierschutzes mit der Hardware! Toll! Wahnsinn! Weil... das ging ja früher noch nie... ihr wisst schon... vor dem ganzen DRM-Wahn und so...
  • Ist der Account wirklich sicher? Valve behält sich nämlich das recht vor, deinen Account jederzeit und ohne Angabe von Gründen zu sperren oder zu löschen. Ob das auch vor Deutschen Gerichten Bestand hätte, ist fraglich, aber den Ärger hat man dann trotzdem...


Aus obigen Gründen blicke ich recht besorgt in die Zukunft, wenn tatsächlich immer mehr Publisher/Entwickler auf den Steam-Zug aufspringen werden. Mit "Empire: Total War" und "Dawn of War 2" sind erst kürzlich zwei absolute Bestseller-Titel exklusiv für Steam erschienen, mit allen Vor- und Nachteilen. Auch wer sich die Retail-Box gekauft hat, umgeht den DRM-Wahnsinn keineswegs.

Man stelle sich nur mal vor, dieselben Regeln würden auf DVDs, Musik-CDs oder gar Bücher angewandt. Ja, du hast dir vielleicht das Buch gekauft, aber über seine Nutzungsmöglichkeiten entscheidest nicht mehr du! Es ist nur für dich persönlich lesbar, nützt niemandem sonst mehr und verkaufen oder verschenken darfst du es auch nicht. Ach ja, bei der Gelegenheit: der Verlag behält sich natürlich vor, deine Ausgabe dieses Buches jederzeit zurückzuverlangen oder für dich unlesbar zu machen, ohne Angabe von Gründen. Lesen kannst du es natürlich sowieso nur, wenn du die mitgelieferte Seriennummer in einer Buchhandlung deiner Wahl registriert hast. Ausländische Bücher sind davon grundsätzlich ausgenommen und lassen sich in Deutschland erst gar nicht aufschlagen oder geben nicht ihren gesamten Inhalt preis...

Eine verrückte Welt...

Und dann das: Steamworks makes DRM obsolete :mauer:

Stahl

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Warum Steam doof ist...
« Antwort #1 am: 01. April 2009, 10:58:20 »
Steam profitiert von dem DRM-Wahn. Der Unmut der User bleibt aber nicht ungehört und deswegen wird gerade ein neues System entwickelt. Spiele werden gestreamt. Keine Installtion, kein patchen nichts. Account, einloggen, Streamen und zocken... Wobei mir das noch bitterer aufstoesst wie Steam.
Meiner Meinung nach ist die Spieleindustrie eine Geißel seiner selbst. Teure Spiele die weit vor ihrer eigentlichen Fertigstellung released werden sind mittlerweile stand der Dinge geworden...
Allerdings hege ich die Hoffnung, dass sich die Spieleindustrie irgendwann wandelt.
Warren Spector (Designer von Deus Ex) hatte auf der Games Developer Conference folgendes gefordert:
"Wir müssen mit unseren Preisen runter, weil wir uns bereits seit Jahren im Wettbewerb mit anderen Medien befinden. Das ist nichts Neues. Wir waren ein Nischen-Medium, das zu viel für seine Produkte verlangt und deshalb viele Einnahmen generiert hat, die uns etwas größer als Hollywood machen, was verrückt ist. Der Schlüssel liegt darin, Barrieren zur Erstellung und Konsumierung von Inhalten zu entfernen. Man muss den Leuten so günstig wie möglich eine große Auswahl bieten, mit der man Profit machen kann."

Meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung, fraglich bleibt, ob das die anderen auch so sehen.

"Ich habe 20 Dollar in meiner Tasche, mit denen ich ein Buch kaufen oder ins Kino gehen, aber kein Spiel kaufen kann. Ich kann damit eine CD kaufen, ich kann sogar heute so viel damit machen, aber man kann sich kein Spiel davon kaufen."

Knuddlbaer

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Warum Steam doof ist...
« Antwort #2 am: 01. April 2009, 16:13:46 »
Das Streamen sollte ja eher den Hintergrund haben, das die Spieler keine teure und speziell gezüchtete Hardware benötigen und es eine billigschüssel auch tut.


Zitat
Eingebauter Jugendschutz schön und gut - wer sich aber Spiele auf Steam kauft, muss damit rechnen, nur an geschnittene Versionen zu kommen, egal wie alt man denn wirklich ist.


Bei Might & Magic ist mir das passiert. Die Ungeschnittene gekauft und gespielt. Nach einem Jahr wollt ich dann mal wieder das Spiel spielen - und irgendwann hatte einer der "Updates" die Version geschnitten. Keine Chance mehr auf die damals bezahlte ungeschnittene Version zu kommen :o(

(Ok, Spiel neu kaufen aber ohne Steam)

Action Camper

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Warum Steam doof ist...
« Antwort #3 am: 01. April 2009, 18:32:21 »
Der Vergleich von Arp mit dem Buch und dem Verlag ist gar nicht so weit hergeholt. Der neue Sony E-Reader nutzt ebenfalls DRM.
Ich sehe allerdings die ganz einfachen marktwirtschaftlichen Gesetze. In Augenblick gibt es wenig Alternativen zu Steam. Und seien wir doch mal ehrlich: welcher Spieler boykottiert Steam wenn ihm das Spiel gefällt. Siehe Empire Total War. Ich denke in Zukunft werden noch mehr Top Titel auf Steam erscheinen. Solange kein Druck ausgeübt werden kann, solange wird sich an Steam nix ändern.
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res ad triarios rediit

Egrimm van Horstmann

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Warum Steam doof ist...
« Antwort #4 am: 02. April 2009, 19:41:53 »
Ganz ehrlich ich werde das nächste Steamspiel boykottieren, egal wie gut es mir gefällt. Denn das ist es was mir Empire Total War gelehrt hat.
Und nur so kann ich als Verbaucher etwas dagegen unternehmen.
Wirklich klappen tut das allerdings nur wenn genug mitziehen.

Zu der Sache das Steam dir nicht erlaubt das Spiel zu spielen weil du in Deutschland lebst: ich hab gehört man soll sich einen Proxiserver der im Ausland steht einfach davor schalten können und es funktioniert wieder. Allerdings dürfte das wieder was kosten...
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Stahl

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Warum Steam doof ist...
« Antwort #5 am: 02. April 2009, 20:31:25 »
Na dann gute jagd nach 'nem Proxy, der auch lange genug On is. Hab ich ne Zeitlang bei Zattoo probiert um alle Programme sehen zu koennen, aber ich musste fast alle 3 Tage nen neuen suchen.

Hawk

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Warum Steam doof ist...
« Antwort #6 am: 03. April 2009, 07:14:59 »
gute Proxies sind nicht kostenlos. Habe mal eine zeitlang versucht nur über kostenlose Proxyserver zu surfen - kann mich auch noch an einen deutschen server mit uni.xx. Adresse erinnern. Selbst da hatte ich schon Glück überhaupt einen Server in Deutschland gefunden zu haben. Meistens sind die Server im Ausland und das bedeutet, - da ja alle Daten zünächst über den Proxy laufen - dass dein Internet elendig lahm ist. Hinzu kommt, dass die meistens hoffnungslos überfüllt sind.

Arparso

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Warum Steam doof ist...
« Antwort #7 am: 03. April 2009, 09:47:57 »
Proxies in Deutschland bringen dir letztlich auch nicht allzu viel, denn Sinn der Übung ist es ja gerade, die IP-Sperren von Steam auszutricksen und an Inhalte ranzukommen, die in Deutschland nicht zugänglich gemacht werden.