79.Panzergrenadierregiment

Autor Thema: Alien vs. Predator  (Gelesen 2358 mal)

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Guthwulf

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Alien vs. Predator
« am: 24. September 2004, 17:02:57 »
Tja... die Idee die stilistisch und künstlerisch ziemlich einzigartige Alienreihe mit dem Action-SciFi-Mischmasch von Predator zu mixen, finde ich ja eigentlich ziemlich zum kotzen. ;) Aber der Trailer sah angemessen düster und durchaus ansprechend aus... Nun gibts erste Kritiken:

Zitat
Wenn den großen Studios die Ideen ausgehen und eine Erfolgsreihe weiter ausgeschlachtet werden soll, weiß Hollywood inzwischen Rat: Es werden einfach zwei beliebte Charaktere aufeinander losgelassen - in der Hoffnung, dass durch den Clash eine Wiederbelebung stattfindet. Das funktionierte bei „Freddy Vs. Jason“ schon nicht, aber davon ließen sich die Macher von „Alien Vs. Predator“ nicht abschrecken. Wenigstens kommerziell ging die Rechnung einigermaßen auf. Der 65 Millionen Dollar teure Sci-Fi-Horror spielte in den USA gut 80 Mio Dollar wieder ein. Das Schöne an dem Film: Obwohl die Mängelliste lang ist, macht das trashige und völlig sinnfreie Spektakel über weite Strecken schlichtweg Spaß.

Bereits 1991 existierte ein erster Drehbuchentwurf für „Alien Vs. Predator“. Dazu gab es schon eine gemeinsame Comicbuch-Reihe und Videospiele. Aber erst knapp 13 Jahre später, nach unzähligen Verschiebungen, ging das Projekt tatsächlich in Prag vor die Kamera. Mit der intellektuellen Qualität von „Alien“ (Ridley Scott, 1979), der fantastischen Action von „Aliens“ (James Cameron, 1986) oder der optischen Perfektion von „Alien 3“ (David Fincher, 1992) hat „Alien Vs. Predator“ wenig bzw. gar nichts gemein - mehr dagegen mit der Überflüssigkeit von „Alien - Die Wiedergeburt“ (Jean-Pierre Jeunet, 1997). Aber das nur am Rande. Treffender tendiert der Film eher in Richtung von „Predator“ (John McTiernan, 1987) und „Predator 2“ (Stephen Hopkins, 1990), die zwar grundsolide Sci-Fi-Action boten, aber auch nicht viel mehr. „Alien“-Ikone Sigourney Weaver ist natürlich viel zu klug, um sich für diesen Aufguss vor die Kamera zu stellen, deswegen rekrutierte Regie-Handwerker Paul Anderson („Resident Evil“, „Event Horizon“, „Mortal Kombat“), nicht zu verwechseln mit dem Genie Paul Thomas Anderson („Magnolia“, „Boogie Nights“), einen Cast, aus dem neben zahlreichen No-Names nur Lance Henriksen (der Android Bishop aus „Alien“ und „Aliens“) sowie Ewen Bremner („Trainspotting“) einem breiteren Publikum bekannt sein dürften.

 Allerdings sind die menschlichen Darsteller in diesem Sci-Fi-Action-Spektakel sowieso weniger bedeutend. Nach einer kleinen charakterlichen Einführung geht der Spaß auch schon los. Dabei hinterlässt „Alien Vs. Predator“ in der ersten dreiviertel Stunde den besten Eindruck. Sehr stimmungsvoll und atmosphärisch führt Anderson sein menschliches Freiwild in die Szenerie ein. Der Clou dabei und nebenbei bemerkt, der einzige Weg, Freude an dem Film zu haben: Die Filmer machen gar keinen Hehl daraus, dass sie ihrem Publikum lupenreinen, anspruchsresistenten Trash servieren wollen. Das für Produktionen dieser Gangart überschaubare Budget von 65 Millionen Dollar geht fast ausschließlich ins Set-Design, aber große Sprünge sind halt dennoch nicht möglich. Deshalb bekennen sich die Filmemacher sympathischerweise zum Understatement und lassen ihre Protagonisten durch die (kunst)verschneiten Kulissen des Prager Studios hecheln. Das alles ist optisch ganz hübsch, aber nahezu jeder Szene ist der Studioursprung anzusehen.

 Schauspielerisch wird nicht viel verlangt. Den größten Part bekommt noch Sanaa Lathan („Out Of Time“) ab, die Sigourney Weaver als toughe Alien/Predator-Jägerin ersetzen soll. Das klappt auch recht ansprechend, Lathan gibt eine passable Figur ab, während sich ihre Kollegen nach und nach von der Leinwand verabschieden. Die Dialoge sind nicht weiter von Belang, einige markige Sprüche („The enemy of my enemy is my friend“) dienen höchstens zur Untermalung des Gemetzels. Lustig ist das selten, höchstens als Lance Henriksen für ein forsches „Don’t turn your back on me“ von einem Predator ausgezählt wird. Der Plot an sich hat nur Hanebüchenes zu bieten, versucht aber wenigstens eine Erklärung der Konstellation abzugeben. Das spielt aber auch keine große Rolle.

 In Sachen Monster-Design gibt es auch nichts Neues zu vermelden. Die Aliens sind sehr eng an die Vorgänger angelegt, treten aber häufiger und schneller auf als gewohnt. Die Predators sind ein wenig unglücklich geraten und wirken so, als hätte die Rasse früher einmal eine paar Rastafaris assimiliert - dazu sind sie im Gegensatz zum Original die meiste über Zeit sichtbar. Die Spannung hält sich in Grenzen, Überraschungen sind wenig vorhanden. Allzu blutig wird es auch nicht, dennoch verteilte die FSK eine vertretbare Freigabe ab 16 Jahre. Im Gegensatz zu ihren US-Kollegen, die Kinder ab 6 Jahre in Begleitung von Erwachsenen auf den Film losließen.

 Der Inszenierungsstil Andersons passt sich den Sehgewohnheiten der Videospielgeneration an und glänzt mit Tempo, atmosphärischen Einstellungen und einem Hang zu gut ausgeleuchteter Nachtoptik. Notwendig war eine Kreuzung der beiden Reihen Alien und Predator sicherlich nicht, wer sich aber anspruchslos und mit Spaß am Trash, 104 Minuten unterhalten lassen will, ist mit „Alien Vs. Predator“ gut bedient, weil der Unterhaltungswert trotz (oder gerade wegen) der Mängel auf hohem Niveau ist. Wer diesem Genre sowieso nichts abgewinnen kann, sucht lieber gleich zu Weite.


In einen Predator-Film wär ich mit freudiger Erwartung dieses Action-SciFi-Trashs reingegangen. Wenn Alien mit im Spiel ist und Schauspieler wie Lance Henriksonauftreten,  schmerzt es dann doch ein wenig das "nur" unterhaltsamer, sinnfreier Trash rausgekommen ist.

Angucken werd ich ihn mir trotzdem :)

Arparso

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Alien vs. Predator
« Antwort #1 am: 06. November 2004, 15:21:15 »
Tjaaa, AvP war ... okay. Es gibt leider nur wenige Horror/Schock-Momente und auch die Action kann nicht mit Aliens (2) oder Predator 2 mithalten. Außerdem sind die Menschen fast ausschließlich Statisten, mal abgesehen von der weiblichen Lead-Rolle, die aber auch nicht gerade im Mittelpunkt steht. Hauptdarsteller sind ganz klar die Aliens und die Predatoren, die ganz gut in Szene gesetzt wurden. Genial ist das Duell Alien/Predator etwa in der Mitte des Films, wo man schön sieht, wie hartnäckig beide Rassen doch sein können :D

Insgesamt aber etwas schade, denn die Aliens/Predatoren verlieren relativ viel von dem Mysteriösen, was sie umgeben hat. Die Predatoren sind einfach nur noch moderne Großwildjäger während die Aliens eine x-beliebige Monstergattung sein könnte. IMO haben die alten Filme viel davon gelebt, die Aliens nur wenig, kurz oder in heftig flackerndem Licht zu zeigen (wie in Alien oder Aliens z.B.) ... hier sieht man insgesamt zu viele (schicke) 3d-modellierte Aliens in Großaufnahme, was eben etwas die Luft rausnimmt aus dem Mythos "Alien".

Nichtsdestotrotz macht der Film Spaß... die Actionszenen sind gut und spektakulär umgesetzt, die Spezialeffekte können sich sehen lassen und es sind mehr als genug Punkte vorhanden, an denen ein möglicher zweiter Teil anknüpfen könnte. Da stört dann auch die eher hirnrissige Story nicht mehr sonderlich und allein schon, weil es spaßig ist, mal wieder Aliens und Predatoren im Kino zu sehen, kann man sich den Film durchaus antun.

Guthwulf

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Alien vs. Predator
« Antwort #2 am: 06. November 2004, 17:23:20 »
Klingt nach genau dem Film, den ich erwarten würde. Naja... am DI weiß ich vorr. auch mehr.

Zitat
hier sieht man insgesamt zu viele (schicke) 3d-modellierte Aliens in Großaufnahme, was eben etwas die Luft rausnimmt aus dem Mythos "Alien".

Mich stört immer wieder das in modernen Action-Special-Effects Orgien jede Mystik und Sinn für spannungssteigernde Beleuchtung verloren geht, weil man dank neuester Special Effects die Kamera immer in Hochglanzoptik voll drauf halten kann. Da mag der Regisseur lieber die ganze Fertigkeit seiner CGI-Abteilung zeigen und opfert dafür eben im Notfall die Stimmung, in der Annahme pausenloses Action-Dauerfeuerwerk wäre ein adäquater Ersatz.

Arparso

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Alien vs. Predator
« Antwort #3 am: 06. November 2004, 20:31:12 »
Naja, ganz so extrem ist es ja gottseidank nicht in AvP... sind ein paar nette Lichtspielereien drin und die Atmosphäre ist auch ganz brauchbar, wenn auch leider viel viel besser in den anderen Alien-Teilen (also 1-3, Teil 4 zählt nicht...).

Die Szene, wo die Königin befreit wird sieht außerdem ziemlich cool aus ... könnte glatt ein animiertes H.R.Giger Gemälde sein :D

Naja, aber wenn man betrachtet aus welchen Welten Alien und Predator kommen, nämlich Sci-Fi-Horror und Action, dann ist klar, warum AvP als Mix beider Themen eher weniger horrorlastig und stimmungsvoll als die anderen Alien-Filme ist ... da wirkt dann einfach der Predator-Einfluss.

Naja, ich hoffe auf einen besseren zweiten Teil und eine Wiederbelebung der jeweiligen Franchise, vor allem auch ein AvP3 für den PC (oder Xbox, mir wurscht  :devil: )