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Autor Thema: Xbox 360 - Launch und erste Eindrücke  (Gelesen 1780 mal)

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Arparso

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Xbox 360 - Launch und erste Eindrücke
« am: 07. Dezember 2005, 00:52:20 »
Die neue Xbox360 ist ja nun mittlerweile seit letzten Freitag, dem 2.12., im Handel erhältlich. Darum jetzt mein persönlicher Erfahrungsbericht zur neuen Videospielkonsole aus dem Hause Microsoft:

Der Einkauf:
Hatte mir eigentlich das Premium Package über Amazon bestellt, die mir aber am Freitag Abend per Mail mitgeteilt haben, dass meine 360 nicht geliefert werden konnte und sie mir nicht garantieren können, sie mit Eintreffen des nächsten Kontingents von Microsoft zu verschicken. Bereits an diesem vormittag war ich spaßeshalber während meiner freien Zeit zwischen den Uni-Veranstaltungen mal bei Saturn, Media Markt und Karstadt. Überall das gleiche Bild: Das Premium Paket für 399€ überall vergriffen und nur noch eine Handvoll von Core Systemen für 299€ standen in den Regalen. Wenn man nun beachtet, dass ich bei Saturn erst eine halbe Stunde nach Ladenöffnung eintraf, ist das schon beachtlich, wie schnell die Konsolen ihre Besitzer fanden. Spiele hingegen waren fast überall noch ausreichend vorhanden, ebenso wie das meiste Zubehör. Lediglich die separat erhältlichen Festplatten waren bei Media Markt bereits vergriffen und bei Saturn und Karstadt nur noch in sehr geringer Stückzahl vorrätig.

Nachdem ich am nächsten Morgen dann die Mail von Amazon las, war ich natürlich etwas enttäuscht, da ich eigentlich relativ fest mit der Lieferung gerechnet hatte - schließlich hatte ich schon vor fast einem halben Jahr vorbestellt, da nahm ich einfach an, bei der ersten Auslieferungswelle dabei zu sein. Habe mich dann kurzerhand entschlossen, eben doch das Core System zu kaufen, selbst wenn ich dann die Festplatte extra kaufen müsste. Einen Telefonanruf bei der örtlichen Expert-Filiale später hab ich mich dann vom Kumpel hinfahren lassen und mir folgende Ausstattung besorgt:

  • Xbox 360 Core System inkl. Konsole, 1 Wired Controller und Composite AV Kabel
  • 1 Wireless Controller
  • Play & Charge Kit (Akku + Ladekabel für Wireless Controller)
  • Advanced AV Scart Kabel (bessere Bildqualität, optischer Audio-Ausgang für 5.1 Sound)
  • 64 MB Memory Card (da keine Festplatten mehr da waren)
  • Spiel: Project Gotham Racing 3


Durch den Kauf des Core Systems verliere ich im Vergleich zum Premium folgendes:

  • 1 Wireless Controller anstelle des Wired Controllers
  • YUF HD AV Kabel (mit Composite und Scart-Adapter)
  • 20 GB Festplatte
  • Media Remote


Es ist schade um die Festplatte und den (wahnsinnig praktischen) Wireless Controller. Die Fernbedienung wäre auch nicht schlecht gewesen, aber da sich der Xbox360-DVD-Player auch mittels Controller bedienen lässt, ist das kein Beinbruch mehr. Das HD AV Kabel hätte mir rein gar nichts genutzt, da ich keinen HD Fernseher besitze und der beigelieferte Scart-Adapter eine schlechtere Bildqualität liefert als mein separat gekauftes Advanced AV Scart Kabel. Das Kabel hätte ich mir also sowieso geholt.

Effektive Mehrkosten waren 35€ für die Memory Card anstatt der Festplatte sowie etwas "Kleingeld" durch die Preisunterschiede zwischen Expert und Amazon. Natürlich habe ich eigentlich Geld gespart, da ich keine 100€ für die Festplatte ausgegeben habe und das Premium System plus Controller plus Play&Charge plus Advanced AV Kabel plus Spiel immer noch teurer als meine tatsächliche Anschaffung gewesen wäre... aber eben nur solange ich mir keine Festplatte kaufe...

Hardware-Besichtigung:

Xbox 360 Konsole
Die ist ein kleines bisschen kleiner als die alte Xbox, überzeugt mich mit aber designtechnisch nicht so richtig. Das Eierschalenweiß und der trendy IPod-Look passt nicht so Recht zur Schrankwand oder zum Fernseher. Egal, immerhin scheint die Verarbeitung gut zu sein. Was außerdem sofort auffällt ist das gigantische Netzteil, welches diesmal extern daherkommt und nicht mehr in der Konsole steckt. Dieser dicke Block lässt sich natürlich bequem hinter einem TV-Rack oder irgendeinem Schrank verstecken - allerdings kann es nicht schaden, wenn man die dort angebrachte Status-LED im Sichtfeld belässt, falls mal was schiefgehen sollte.

Während des Betriebs gibt sich die Konsole zunächst "normal laut", etwa vergleichbar mit der ersten Xbox. Legt man allerdings eine Spiel-DVD ein, wird das Ding dann doch ziemlich laut: das verwendete DVD-Laufwerk macht schon ordentlich Krach und kann mit dem einen oder anderen PC mithalten. Sehr ärgerlich. Vorausgesetzt, die Spiel-Lautstärke ist hoch genug und man hat Spaß am Spiel, dann stört es natürlich nicht mehr sonderlich. Trotzdem: Gerade bei Horror-Spielen könnte sich das als Atmosphäre-Hemmer auswirken... während des normalen Film-DVD-Betriebs ist übrigens widerum fast nichts zu hören, außer dem normalen Betriebsgeräusch - da ist das Laufwerk also muxmäuschenstill.

Controller
Einer der wichtigsten Aspekte jeder Konsole ist auch immer die Qualität und Ergonomie der Controller. In dem Punkt gibt sich Microsoft keine Blöße. Die Controller sind nochmal ein wenig geschrumpft im Vergleich zum Controller S der Xbox, liegen aber dennoch sehr gut in der Hand (selbst bei meinen halbwegs großen Händen). Die stets schwer erreichbaren Tasten "Weiß" und "Schwarz" sind jetzt an die Vorderseite über den linken und rechten Trigger gewandert, so dass das Xbox360-Gamepad jetzt ebenso wie das PS2-Pad insgesamt 4 Schultertasten verfügt. Das erhöht natürlich die Portabilität von Multiplattform-Spielen.

Der Wireless Controller ist erwartungsgemäß etwas schwerer, da hier noch das Battery Pack dranhängt (entweder mit zwei normalen Batterien bestückt) oder das wiederaufladbare Microsoft Battery Pack, welches separat oder zusammen mit dem Play&Charge Kit erhältlich ist. Das Gewicht stört aber nicht weiter - ist nur unwesentlich schwerer als der alte Xbox Controller.

Kleine Randnotiz zum Wireless Controller: wahnsinnig praktisch! Keine lästige Kabelei mehr auf dem Fußboden rumliegen zu haben ist eine tolle Sache. Jetzt könnte ich theorethisch auch vom Schreibtisch aus an der Konsole zocken (aber warum sollte ich das machen?). Mit dem Ladekabel des Play & Charge Kits mutiert der Wireless Controller zudem zum normalen Wired Controller und wird per USB an die Konsole angeschlossen. Während also der Akku lädt, kann man problemlos weiterzocken.

Ebenfalls sehr praktisch ist der neue "Xbox Guide Button", mit dem sich die Konsole ein und wieder ausschalten lässt. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der 20fach-DVD-Wechsler - dann bräuchte ich gar nicht mehr aufstehen. Übrigens lassen sich die Controller auch am PC anschließen - die passenden Treiber besorgt sich Windows auf Wunsch selbständig aus dem Netz. Damit erübrigt sich der Kauf separater PC-Gamepads, falls man mal eins brauchen sollte (z.B. für Renn- oder Sportspiele).

AV Kabel und Memory Card
Tja, wie erwartet liefert das Advanced AV Scart Kabel ein qualitativ hochwertiges RGB-Signal an den Fernseher und übertrifft sogar die Qualität des alten Xbox Advanced AV Kabels, dessen kleine Bildfehler ich stets meinem Billigfernseher zugeschrieben hatte. Das Kabel enthält außerdem den optischen Ausgang zum Anschluss eines AV Receivers oder irgendeines anderen Dolby Digital Decoders, was genauso tadellos funktioniert wie bei der ersten Xbox.

Die Memory Card wird nicht mehr wie bei der Vorgängerkonsole an den Controller, sondern in einen der zwei Slots an der Konsole angeschlossen. Dieser wurde dann als Standard-Speicherplatz erkannt und beherbergt jetzt mein Spielerprofil mitsamt Savegames.

Software-Besichtigung

Das Xbox Dashboard hat nun deutlich an Umfang zugenommen. Eingeteilt ist das sehr übersichtlich und hübsch gestaltete Menü in vier Abschnitte, zwischen denen hin und her gewechselt werden kann: Xbox Live, Games, Media, Settings. Es gibt zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten für Bild- und Audioformate sowie für Netzwerk, Sprache, Uhrzeit und vieles mehr. Unter Media verbirgt sich der Zugang zu angeschlossenen USB-Geräten wie MP3-Player oder Digitalkameras sowie zur lokalen Musikbibliothek auf der Xbox360. Hat man einen Windows XP (SP2 oder Media Center Edition) im Heimnetzwerk am Laufen, kann man sogar Bilder, Musik und Videos von dort zur Xbox360 streamen, wobei Videos allein der Media Center Edition von XP vorbehalten bleiben. Die Daten können allerdings nicht auf die Festplatte oder Memory Card kopiert werden, vor allem aus Gründen des Urheberrechtsschutzes. Das gleiche gilt übrigens für MP3-Player oder DigiCams. Habe dieses Netzwerk-Streaming bei mir ausprobiert und kann bestätigen, dass das hervorragend funktioniert. Wüsste jetzt allerdings keine rechte Verwendung für dieses Feature, da mein Rechner sowieso im selben Raum steht. Hat man den jedoch woanders im Haus, kann es durchaus nützlich sein, seine Lieblingsmusik oder digitalen Urlaubsvideos direkt vom Rechner im Arbeits-/Schlafzimmer ins Wohnzimmer zu streamen.

Über Xbox Live lassen sich hingegen auch mit dem kostenlosen Xbox Live Silber Account neue Trailers und Demos runterladen. Zusätzlich lässt sich der Account mit "Microsoft Points" aufladen (gegen ein gewisses Entgelt natürlich), mit dem etwa neue Avatar-Bilder oder Themes für's Hauptmenü runtergeladen werden können. In Zukunft sollen so auch zusätzliche Spielinhalte wie neue Maps oder Fahrzeuge vertrieben werden, ähnlich den Premium-Downloads auf der normalen Xbox. Microsoft will sogar soweit gehen, den Spielern selbst die Möglichkeit zu geben, eigene Inhalte dort zu verkaufen wie etwa selbst erstellte Maps oder ähnliches. Im Moment ist das meines Wissens nach aber noch nicht möglich.

Auch hier muss ich sagen: funktionierte alles tadellos. Die Einrichtung eines Xbox Live Accounts dauert kaum 5 Minuten und ist sehr komfortabel durchzuführen. Bei der Einrichtung eines neuen Accounts lässt sich sogar ein freier Testmonat für Xbox Live Gold beziehen, mit dem auch online gespielt werden kann. Ansonsten werden 6,99€ pro Monat bzw. 59,99€ pro Jahr fällig - wahlweise zahlbar per Kreditkarte oder mittels PrePaid-Karte aus dem Laden, ähnlich den PrePaid-Karten für World of Warcraft zum Beispiel.


Arparso

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Xbox 360 - Launch und erste Eindrücke
« Antwort #1 am: 07. Dezember 2005, 00:52:31 »
Spiele Besichtigung

Project Gotham Racing 3
Wie eingangs erwähnt ist dies mein erstes Xbox 360 Spiel und ich muss sagen: das Ding rockt! Aber eins nach dem anderen:

Die technische Umsetzung dieses Rennspiels ist beinahe tadellos und verdeutlicht sehr gut, wozu die Konsolen der nächsten Generation fähig sind. Vor allem die beeindruckenden Häuserschluchten von New York, Tokio, London und Las Vegas sehen auf den ersten Blick so unglaublich real aus, dass man fast meinen könnte, man hätte hier echte Filmaufnahmen vor sich. Die Autos selbst strotzen nur so vor Details und das sowohl von außen als auch von innen: die Cockpitperspektive ist wohl eines DER Highlights des Spiels. Jeder Innenraum der knapp 80 pfeilschnellen Sportwagen wurde detailliert nachmodelliert und sieht einfach klasse aus. Dazu wackelt die Kamera bei Unebenheiten oder hektischen Lenkmanövern. Allein schon die nach und nach immer mehr verdreckte Windschutzscheibe, die bei Auffahrunfällen auch gerne mal den einen oder anderen Sprung kriegt, kann begeistern. Zudem lässt sich mittels rechtem Stick etwa nach links und rechts schauen, um den Blick in den Rück- oder Seitenspiegel zu ermöglichen. Rennatmosphäre pur!

Dazu gesellen sich die tollen, je nach Wagen mehr oder weniger kraftvollen Motorsounds und der erstklassige Soundtrack von Punk über Metal bis hin zu Klassik (!) sowie der tolle Surround-Sound. Da gibt sich PGR3 keine Blöße!

Inhaltlich wird leider nicht sooo viel geboten. Die Singleplayer-Karriere (ein Turnier nach dem anderen) ist nach gut 10 Stunden durchgespielt und lockt höchstens nur noch mit höheren Schwierigkeitsgraden oder dem Sammlertrieb des Spielers. Dieser muss sich seine Autos nämlich erstmal zusammenkaufen, darf diese dann aber in mehreren, immer größer werdenden Garagen unterbringen, die zudem auch frei begehbar sind. Da protzt man vor Kumpels schonmal mit der kompletten Lamborghini-Sammlung von Diablo GT bis hin zum Murcielargo. Trotzdem: 10 Stunden sind erstmal nur 10 Stunden. Eine Storyline gibt es natürlich nicht - wie bei fast keinem Rennspiel. Auch die knapp 80 Wagen wirken erstmal nicht sehr beeindruckend: da hatte Forza Motorsport mit knapp 280 und Gran Turismo 4 mit über 400 Autos doch die bedeutend größere Auswahl. Mehr als die Need for Speed'schen 32 Wagen sind es aber immerhin und im Gegensatz zu NFS:Most Wanted ist es eine durchweg beeindruckende Auswahl: Das langsamste Fahrzeug im Fuhrpark schafft immer noch locker die 250km/h und es gibt praktisch nur Sport- und Supersportwagen zur Auswahl. ein oder zwei Muscle Cars sowie ein Eclipse und ähnliche Typen verbergen sich dann allerdings doch noch im Spiel, das sonst klar von Ferrari, Lamborghini, Maserati & Co regiert wird. Auch einige exotisch anmutende Concept Cars haben sich eingeschlichen, die einen Ausblick auf Autodesigner-Träume ermöglichen. Fazit: nur 80 Fahrzeuge, aber was für eine 80 das ist!

Das Fahrgefühl ist irgendwo angesiedelt zwischen Arcarde und Simulation. Im Gegensatz zu Titeln wie NFS braucht man durchaus auch mal die Bremse (und das auch recht oft), dafür verzeihen einem die Autos auch allzu spektakuläre Fahrzeuge. Eine gute Mischung eben, die sowohl für Anfänger als auch Profis gut geeignet ist (solange diese nicht auf zu viel Realismus hoffen). Tuning-Möglichkeiten gibt es allerdings gar keine.

Fazit: Erstklassiger Racer mit toller Technik und einem erstklassigen Fuhrpark. Allein es hätten ein paar Städte oder Strecken mehr sein können, um dem Einzelspieler etwas mehr Inhalt bieten zu können. Bin mir aber sicher, dass ich (ebenso wie beim Vorgänger) noch so einige Fahrstunden bei PGR3 verbringen werde, um auch das letzte Auto freizuschalten und die letzte Strecke im höchsten Schwierigkeitsgrad zu packen.

Perfect Dark Zero
Am Montag schließlich habe ich mir noch Perfect Dark Zero zugelegt, eine Art Stealth-Shooter á la No One Lives Forever. Das Spiel ist das Prequel zu dem auf dem N64 zu einiger Berühmtheit gelangten "Perfect Dark".

Man übernimmt hierbei die Rolle von Joanna Dark, die zusammen mit ihrem Vater als Söldnerin tätig ist und allerlei Jobs für Konzerne und andere Auftraggeber erledigt. Dabei stolpert man natürlich über die eine oder andere Verschwörung zur Ergreifung der Weltherrschaft, aber warum auch nicht!?

Zunächst wird man vom Spiel in stilechter James Bond Manier mit einer netten Intro-Montage begrüßt. Die insgesamt sehr gute Musikuntermalung macht definitiv Lust auf mehr. Das eigentliche Spiel hingegen ist anfangs allerdings weniger befriedigend. Bereits im ersten Level weiß man nicht so recht, wo man ist, was man vorhat und wohin man eigentlich als nächstes soll... dabei ist das noch das Tutorial! Das soll nicht heißen, dass man nichts erklärt bekommt, aber Sinn und Zweck der Mission sind zunächst völlig unbekannt. Das verwirrt. Im ersten richtigen Level nach dem Tutorial setzt sich das leider fort und man muss sich Fragen stellen wie "Wer ist Killian? Wer oder was sind Enforcer? Was will ich eigentlich von denen? Und wie will ich das erreichen?". Hat man diese Hürden allerdings erstmal überwunden (und den Level vermutlich ca. 3-4mal neu gestartet), fängt das Gameplay an, zu funktionieren. Als rothaarige und mehr oder minder schwer bewaffnete Amazone schießt und schleicht man sich durch die Maps und gewöhnt sich recht schnell an den Stil des ganzen Geschehens. Die Levels sind dabei meist recht linear, bieten oft aber mehrere Routen und etliche Abkürzungen und geheime Waffenverstecke. Teilweise braucht man auch bestimmte Ausrüstung, die erst später im Spiel verfügbar wird, um ein Schloß zu knacken, eine Wand zu sprengen oder das Codeschloss zu hacken. Auch schaltet man im Spielverlauf neue Waffen frei, mit denen man dann frühere Levels nochmal spielen kann - das erhöht nicht nur den Spaßfaktor, sondern auch den Wiederspielbarkeitswert.

Unglücklicherweise komme ich noch nicht mit dem Schleichen zurecht. Meistens werde ich von Wachen entdeckt, die mich hinter der nächsten Ecke überraschen. Im Gegensatz zu Metal Gear Solid oder Hitman habe ich hier beispielsweise kein praktisches Gegner-Radar, auf dem ich die Bewegungen meiner Umgebung übersichtlich dargestellt bekomme... das erschwert die Orientierung und führt oft zum Entdeckt-Werden durch Wachen und Patrouillen, die man übersehen hatte. Gut für den Spieler, da die Rambo-Alles-Totschieß-Methode meistens auch ganz hervorragend funktioniert und verdammt viel Spaß macht. Grund dafür ist das hervorragende Waffen-Design und -Handling. Die Dinger sehen grafisch ungemein detailliert und lebensecht aus, haben sehr geile Nachladeanimationen und markige Schussgeräusche. Die (meist) gelungene Rag-Doll-Physik der Gegner motiviert dabei richtig zum Einsatz von Schrotflinte & Co und auch die verschiedenen Nahkampfangriffe (mit oder ohne Waffe) machen Spaß. Das alles macht Perfect Dark Zero zu einem der spaßigsten Fun-Shooter der letzten Zeit, wo man genüßlich das Magazin seiner MP in die nächste Gegnergruppe entleert und überall Funken und Staub aufwirbelt, wo die Kugeln sinnlos in den Putz der Wände einschlagen bzw. getroffene Gegner unter dem Kugelhagel erzittern. Dabei bleibt der Spaß erfreulich (oder leider!?) unblutig, jedenfalls im direkten Vergleich mit Titeln wie Quake 4 oder F.E.A.R. ... das stört jedoch bestenfalls minimal, denn dafür macht das Ballern einfach zu viel Spaß!

Erstklassig ist auch hier vor allem die technische Umsetzung, die mit detaillierten Character-Models und einer ebenso detaillierten Spielwelt aufwartet. Das 3dimensional wirkende Parallax Mapping ist z.B. eine echte Wucht: eine simple, langweilige Boden-Textur wirkt damit auf einmal so plastisch, als wäre jeder einzelne Unebenheit eines jeden Pflastersteins extra modelliert worden. Mal abgesehen davon sind die Texturen generell erstklassig und verpixeln selbst bei starkem Zoom-Faktor so gut wir gar nicht. Ganz im Gegenteil: erst im Zoom mit dem Sniper Rifle offenbarte sich die ganze Detailpracht der Wand aus Ziegelsteinen! Was leider weniger gelungen ist, sind einige der Animationen. Gerade auch die Heldin selbst wackelt merkwürdig durch die Gegend oder vollführt einen eigentlich eleganten Hechtsprung ziemlich ungelenk. Die Gegner-Animationen sind hingegen meist ziemlich glaubwürdig, wobei die Ragdoll-Physik aber etwas zu träge ist. Manchmal fliegen die Jungs und Mädels wie in Zeitlupe durch die Gegend, obwohl definitiv keine "Bullet Time" aktiv ist...

Der Sound ist ebenfalls klasse, allen voran der tolle Soundtrack, die markanten Schussgeräusche und Spezialeffekte wie Explosionen oder splitterndes Glas. Der tolle Surround-Sound tut natürlich sein übriges. Weniger gut sind hingegen die deutschen Sprecher, die sich am besten mit Ohrenstöpsel ertragen lassen. Leider klingen selbst die englischen Synchronsprecher nicht gerade atemberaubend, wenn auch bedeutend besser als ihre deutschen Gegenstücke. Noch viel schlimmer hingegen ist jedoch die Story selbst geworden: zum überwiegenden Teil bleibt diese nämlich recht verwirrend, konfus und unlogisch, was durch mäßige ingame-Cutscenes mit teils grottigen Sprechern leider nicht viel aufgewertet wird. Das ist wirklich schade, denn das Potential wäre da gewesen.

Am meisten Spaß macht das Spiel am Ende aber sowieso im Splitscreen-Coop Modus mit einem Kumpel zusammen. Da wird die Ballerei gleich doppelt spaßig. Außerdem erlaubt das Spiel beiden Zockern das unabhängige Erkunden des Levels, so dass jeder auf eigene Faust umherstreifen kann, wenn er will. Das wird in einigen Levels auch fleißig ausgenutzt. Zum Beispiel bewegt sich in der 3. Mission ein Spieler über die Dächer und gibt seinem Kollegen am Boden Deckung, während dieser sich durch die Häuserschluchten vorankämpft. Überhaupt wurden die Levels auch entsprechend für 2 Spieler angepasst, so dass einige Aufgaben nur zu zweit gelöst werden können... das ist wirklich ein vorbildlicher Coop-Modus, so muss das aussehen!

Mein persönliches Fazit vorerst:
Die neue Xbox 360 rockt! Meistens jedenfalls... der hohe Lautstärkepegel ist schon nervig und auch wenn man sich recht schnell daran gewöhnt hat, muss ich mich doch fragen: "Will ich mich überhaupt daran gewöhnen müssen?" - Nein, lieber nicht. Aber in dem Punkt bleibt mir wohl keine Wahl. Bleibt abzuwarten, wie die PS3 in diesem Bereich abschneiden wird.
Ansonsten offenbarten sich nur wenige Schwächen der Konsole... die Controller sind nahezu perfekt, die neue Menüführung vorbildlich und die gebotenen Möglichkeiten sehr umfangreich. Auch die zwei Launch-Titel warten vor allem mit toller Technik auf und können auch spielerisch überzeugen, auch wenn insbesondere PDZ mit der Story und der Lokalisation noch teils enorme Probleme hat. Das Gameplay stimmt auf jeden Fall bei beiden, ebenso wie beide Titel auch auf billigen Standard Definition TV Geräten noch toll aussehen. Wer einen HD Fernseher zu Hause hat, der hat natürlich noch viel mehr von der Power der neuen Konsolengeneration und kann nun auch Konsolenspiele in einer Auflösung zocken, wie sie am PC schon seit Jahren möglich ist.
Zusammengenommen ist die Xbox 360 schlichtweg eine clevere, durchdachte Spielekonsole mit einer enormen Leistungsfähigkeit unter der Haube und vollgepackt mit allerlei mehr oder minder nützlichen Funktionen. Außer der Lautstärke fällt es mir schwer, echte Kritik an der Konsole zu üben, da sie einfach gut funktioniert.

Hat sich der Kauf denn nun gelohnt? Vorausgesetzt, zukünftige Titel wie Dead or Alive 4, Elder Scrolls: Oblivion und Chromehounds werden so gut wie erwartet, dann ja. Nur für die obigen zwei Titel wäre der Einkauf doch etwas teuer gewesen, selbst wenn PGR3 das hübscheste Rennspiel dieses Planeten und Perfect Dark Zero ein verflucht genialer Shooter mit Coop-Modus ist. Jedenfalls hat mir die Xbox 360 bewiesen, wie viel Power dem kleinen Kasten innewohnt und dass ich noch großartiges von Spielen der zweiten und dritten Generation erwarten darf, die die Leistungsfähigkeit der Konsole noch mehr ausreizen werden. Alle PS3-Käufer dürfen sich natürlich auch freuen, da Sonys Einstieg in die nächste Generation sicherlich nicht minder eindrucksvoll aussehen wird als das gestellte Niveau von Microsoft.

Cob

  • Gast
Xbox 360 - Launch und erste Eindrücke
« Antwort #2 am: 10. Dezember 2005, 11:38:38 »
Hört sich nett an.

Wenn ich Geld hätte und Zeit, würde ich mir ne neue Gitarre kaufen...

Sicherlich sehr schönes Ding, aber mir reicht mein PC und das muss er auch, da ich Geld nicht aufm Klo machen kann, ihr kennt das ja :D

Ich hab für mich z.Z. die CryEngine wiederentdeckt.
Mit ein paar veränderten Einstellungen schaut die richtig geil aus ;)