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Autor Thema: Saint's Row Demo (Xbox 360)  (Gelesen 1564 mal)

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Arparso

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Saint's Row Demo (Xbox 360)
« am: 03. August 2006, 02:24:25 »
Die Demo zum kurz vor dem Release stehenden GTA-Konkurrenten Saint's Row steht seit kurzem (heute!?) zum Download über Xbox Live bereit. Der Download dauert allerdings mit knapp 900 MB ein paar Minütchen:

Individualität wird groß geschrieben

Was sofort auffällt, sind die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten des äußeren Erscheinungsbilds des eigenen Spielcharakters. Das reicht über ein umfangreiches Tool zum Modifizieren von Kopf, Körper und Frisur bis hin zu einem ansehnlichen Sortiment verschiedener Kleidungsstücke und Tuning-Möglichkeiten für die eigenen Autos. Besonders angenehm empfand ich dabei die Bandbreite verschiedener Einstellungsmöglichkeiten: Asiaten, Farbige, Europäer, dicke Gangstaz, dünne Gangstaz, Muskelprotze, Schmalspurganoven - alles ist problemlos möglich und spielbar. Ich selbst habe die muskulöse, blonde Russen-Variante genommen und mich selbst schlicht "Ivan" getauft.

Ansehnliche Grafik und witziges Rag-Doll

Wer sich nicht mehr mit der GTA-typischen Uralt-Grafik auf PS2-Niveau anfreunden kann, wird bei Saint's Row aufatmen. Das Spiel ist zwar kein großer Überflieger, aber die Grafik kann sich insgesamt trotzdem sehen lassen. Detaillierte Character Models, Autos und Straßenzüge mit etlichen zerstör- bzw. manipulierbaren Gegenständen wissen zu gefallen. Leider ist der gesamte Look etwas kantig geraten, aber gegenüber dem letzten GTA-Teil durchaus noch als Quantensprung zu bezeichnen. Ebenfalls sehr unterhaltsam - wie immer - ist die Rag-Doll-Physik, mit deren Hilfe Passanten und Gangstaz hübsch animiert durch die Luft fliegen, wenn ich die über den Haufen fahre :D

Altbekanntes Gameplay

Hier offenbaren sich wenig Überraschungen. Entweder erkundet man auf eigene Faust die Stadt und erledigt zum Beispiel die Mitglieder rivalisierender Banden oder man stürzt sich in die Story-Missionen. Um die freizuschalten muss man sich gelegentlich etwas mehr "Respekt" verschaffen, indem man zum Beispiel von gegnerischen Gangs die Prostituierten ... öhm ... befreit und einen Job im eigenen Viertel gibt. Im fertigen Spiel gibts noch weitere Mini-Spiel-Varianten zum Respekt-Verdienen.

Natürlich wird wie bei GTA mit Autos gefahren und zu Fuß rumgerannt. Etliche Waffen stehen dabei zur Auswahl, darunter Pistolen, MPs, Schrotflinten, usw. ... die Polizei mischt natürlich auch mit und wird bei zu viel Unfug gerne mal auf den Plan gerufen. Passend dazu kann man sich die lästigen Verfolger wieder mittels kostenpflichtiger Angebote dubioser Kollegen vom Hals schaffen - funktioniert genauso wie bei den Pay'n'Spray der GTA-Reihe.

Steuerung mit Macken

Die Steuerung funktioniert im großen und ganzen recht gut. Insbesondere zu Fuß genießt man eine exaktere und flexiblere Steuerung als sie die GTA-Teile boten. Hier ist Saint's Row deutlich dichter an gängigen (und guten) Third-Person-Shooter Standards als sein großer Bruder GTA.

Die Fahrzeug-Steuerung klappt dafür nicht so gut. Hier wird mittels [A]-Button beschleunigt und mit [X] gebremst: Vollgas oder Vollbremsung also - kein gefühlvolles, dosiertes Gasgeben und Bremsen also (wie noch bei GTA mittels der analogen Schultertasten). Dadurch fahren sich die Autos recht "ruppig" und es fällt teilweise schwer, durch die Straßen der Stadt zu navigieren, wenn man immer den Bleifuß auf dem Pedal hat - Unfälle sind da vorprogrammiert. Das nahm zumindest mir etwas den Spaß beim Fahren.

Immerhin funktioniert ein Drive-By hier wesentlich besser als bei GTA, da Saint's Row das Zielen per Analogstick erlaubt. Dumm nur, dass man sich dabei fast die Finger bricht: lenken mit dem linken Stick, Schießen mit der rechten Schultertaste, Gasgeben und Bremsen mit den Buttons auf der Oberseite des Pads und Zielen mit dem rechten Stick. Zielen und Gasgeben/Bremsen scheint für mich nahezu unmöglich - ich hab doch nur einen Daumen! ... trotzdem klappts in der Praxis einigermaßen und ist eine deutliche Vereinfachung im Gegensatz zur starren GTA-Variante...

Fazit:

Ist Saint's Row ein GTA-Killer? Technisch vielleicht schon und auch der Spielinhalt sieht auf den ersten Blick sehr gut und völlig ausreichend aus (auch wenn San Andreas insgesamt mehr bieten dürfte). Nur konnte ich mich partout nicht mit der Autosteuerung anfreunden, was ziemlich fatal in einem Spiel ist, in dem man mindestens 50-70% im Auto verbringen wird. Vielleicht gewöhne ich mich irgendwann daran, aber leider reicht es erstmal "nur" für ein GUT als Urteil vom ersten Probespielen.

PS: Ein weiterer Kritikpunkt ist der (in der Demo) vollkommen stumme Spielcharakter und Protagonist. Das hab ich schon an Gordon Freeman gehasst ... so kommt keine rechte Identifikation mit der Spielfigur auf ... es sei denn, man ist zufällig selbst stumm - dann klappt das vielleicht super. :rolleyes: