Hmm... ich fand sie eigentlich überrraschend gut. Sie haben die verschiedensten Seiten gleichberechtigt zu Wort kommen lassen, vom Spieleentwickler über den Progamer, bis hin zu Psychologen und natürlich auch eine Vertreterin der großen "Spielehasser". Klar war es teilweise bewußt ein wenig plakativ aufgezogen, wurde aber meist durch entsprechende Gegengewichte trotzdem in der richtigen Balance gehalten.
Die Doku hat sich z.B. nicht auf die Seite der Mutter des Selbstmörders geschlagen, sondern ihre Position im Grunde ad absurdum geführt, in dem sie durch die ganzen Gegengewichte, Psychologen und die Darstellung des Lebens des Selbstmöders bewußt aufzeigen, das die Spiele als einfacher Sündenbock eben nicht ausreichen, sie aber natürlich trotzdem ein bestimmender Faktor im Leben sein können.
Das ist der Michael Moore Effekt. Sie lassen die Mutter wettern und sich dadurch selbst lächerlich machen.
Alle Psychologen und Experten haben ein sehr objektives und differenziertes Bild gezeichnet. Da hat niemand den Spielen die Alleinschuld gegeben oder in ihnen die Ursache für die Probleme gesehen.
Die Doku hat Progamer als ganz normale "Sportler" vorgestellt, mit dem dort üblichen hohen Leistungsdruck und damit die Welt der Computerspiele so ein bisschen mehr in die "Normalität" geholt, anstatt sie als Teufelswerkzeug zu verdammen. Sie lassen sogar die Spieleentwickler selbst zu Wort kommen.
Für mich lautet die Grundaussage der Doku:
"Computerspiele, insbesondere Online-Rollenspiele, verfügen über großen Einfluß auf das Leben (und durchaus auch der Gesellschaft). Sie können eine Bereicherung sein, aber eignen sich auch in besonderem Maße als Werkzeug zur Realitätsfluch und können vorhandene psychische Probleme verstärken oder gar suchterzeugend wirken."
Eine Aussage, der ich vollständig zustimmen würde.