Da hats wohl wer auf mich abgesehen.
Muß ich mich da jetzt rechtfertigen?
Ja, mein Gott, es ist schlimm. Aber was soll ich denn machen? Stundenlang rumsitzen und rumheulen "Uah, Hilfe, Hilfe, in Asien sterben tausende Menschen". Also ich weiß ja nicht, aber das bringts nicht. Wenn ich desweitern eh kaum Geld habe (ich verdiene ja noch nichtmal welches!), wieso sollte ich dann von dem bißchen, wovon ich sonst auch nicht groß was abgebe, plötzlich groß was abgeben?
Das was mich ankotzt ist doch, dass es jetzt heißt "Ja rennt, Spendet alle, Asien steht unter Wasser." Schonmal dran gedacht, regelmäßig zu spenden und nicht nur, wenn es von den Medien groß ausgeschlachtet wird? Denn dann wären die Gelder, die benötigt werden würden schon längst da und könnten benutzt werden.
Von daher sehe ich diese Spenden (sofern es nicht regelmäßig gemacht wird) nur als eine Variante das schlechte Gewissen zu befriedigen und mit dem Strom zu schwimmen "So, jetzt hab ich gespendet, auch wenns nur 5€ waren, aber ich habe gespendet, jetzt kann mir keiner mehr was, nichtmal das schlechte gewissen. Das entschädigt dann auch, warum ich die letzten 5 Monate nicht gespendet habe".
Den Leuten, die jetzt nichts spenden(weil sie sonst auch nichts spenden) und sich davon nicht beeindrucken lassen, dass wiedermal 1000e Menschen sterben, dass nun auch noch vorzuhalten, finde ich sehr übertrieben. Schließlich predigt man doch immer Individualismus und wenn man ihn dann mal auslebt und nicht mit dem Strom schwimmt ist man gleich der Buh-Mann.
Was diese "Würdest du dich nicht über Hilfe freuen"-Frage betrifft, so muß ich fragen, ist es nicht so, dass wir alle zur Selbstständigkeit erzogen werden. Man soll am liebsten alles selber machen können, da man im schlimmsten Fall sowieso keine Hilfe erwarten darf. Natürlich freut man sich immer über Hilfe, aber wenn wir ehrlich sind ist jene in den geringsten Fällen immer vorhanden (siehe Millionen AIDS-Kranker Kinder in Afrika). Deshalb muß man es am Ende auch alles allein schaffen können, denn dazu wurde man ja erzogen(deshalb gehen wohl auch Millionen Kinder arbeiten).
Ich weiß, dass ich mir mit dieser Meinung ziemlich viele Feinde mache, da sie nicht der Meinung entspricht, die man von den Medien, Institutionen und der breiten Masse eingetrichtert bekommt. Dennoch kann ich dazu nur sagen, es ist nunmal wie es ist. Haltet mich für einen Unmensch oder was auch immer, aber am Ende bin ich auch nur ein Opfer der Gesellschaft, wie ihr alle.