Ich finde den Film super. Es ist halt ein klassischer Mel-Gibson-Film, genau wie "Der Patriot" oder "Wir waren Helden". Voller Pathos und irgendwie kultig.
Wenn ich mir einen Film ansehe, dann schert es mich nicht unbedingt, ob alles akkurat recherchiert ist, sondern dass der Film an sich stimmig ist. Wer Realität ohne Ende finden will kann sich ne Doku ansehen. Dieser Film hat auch niemals den Anspruch erhoben, 100% korrekt zu sein - wäre doch langweilig.
Man will doch eine Geschichte erleben, die möglichst packend und spannend ist. Da ist es mir scheissegal, was im einzelnen wirklich passiert ist und was nicht.
Schaut euch den Film an, habt Spass dabei und denkt Euch nix weiter... warum auch...
blaue Kriegsbemalung war schon seit über 100 Jahren nicht mehr üblich
Na und? Sieht doch cool und wild aus. Wie es zu Barbaren passt.
Ebenso Schottenrock, sonstige Bekleidung und die dicken Zweihänder, die eigentlich schon nicht mehr getragen wurden oder erst später getragen worden sind, nicht jedoch zur Zeit von William Wallace
Ist doch nun wirklich scheissegal, oder?
die französische Prinzessin, die eine so hinreißende und tragische Romanze mit Mel Gibson im Film am Laufen hat, war zum Zeitpunkt der Hinrichtung des echten Wallace gerade mal 10 Jahre alt. Eine Liebesgeschichte ist also undenkbar und das der Film noch suggeriert, beide hätten zusammen ein Kind gezeugt ist schlicht und ergreifend FALSCH
Wieder einmal:
Nebenbei wird noch ein netter Seitenhieb auf die Homosexualität ausgeteilt, indem der schwule Sohn des englischen Königs als verweichlicht, feige und extrem feminin dargestellt wird - musste das sein?
Ja, ich finde es ok... warum nicht, die kann man ruhig verARSCHen ... lol
Auch Diplomatie wird als feige, unnütz, dumm und sinnlos dargestellt, wenn Wallace mit seinem Ruf nach Freiheit immer wieder sofort zum Schwert greift
Naja, es ist ein Mel Gibson Film... und nicht 13 Days.
Im Film ist auch "the battle of Stirling Bridge" enthalten ... nur wo ist die Brücke?
Fällt doch niemandem auf...
Die Figur des William Wallace wird hier als großer, unfehlbarer Held des schottischen Volkes hingestellt. Das stimmt jedoch nicht - tatsächlich hat Wallace eine eher unbedeutende Rolle im Freiheitskampf Schottlands gespielt und hat auch nur wenige militärische Erfolge erringen können.
Wichtiger wäre da die Rolle des "Robert the Bruce" (der wohl größte und bedeutendste schottische König) gewesen. Der Film portraitiert ihn jedoch als schwachen, unentschlossenen und teilweise sogar als feigen Charakter.
Es gibt einen Film, der sich "The Bruce" nennt... soll so ne Art inoffizieller Nachfolger sein...
Die "Prima nocta", die den englischen Lords das "Recht der ersten Nacht" mit der frischvermählten Ehefrau garantierte, gab es zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht.
Und wenn schon, man brauchte doch irgendeinen Vorwand
Meinst du nicht, ein Adliger oder so würde nicht Mittel und Wege finden um das zu bekommen was er will, auch ohne dieses Recht?
Wallace war übrigens schon 20 Jahre alt, als sein Vater ermordet wurde und nicht erst ein kleines Kind, wie im Film dargestellt.
So wirkt es aber dramatischer.