79.Panzergrenadierregiment

Autor Thema: ARD zeigt uns wer wir wirklich sind...  (Gelesen 8300 mal)

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Budweiser

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ARD zeigt uns wer wir wirklich sind...
« Antwort #15 am: 06. August 2002, 10:59:00 »
Aaaah, schoen kuehl und regnerisch hier im moment :). Man sieht kein Stueck Sonne.
Aber zum Thema: Jo, die Sendung habe ich gesehen und die andere Sendung wollte ich hier auch bekannt geben nachdem ich es bei Gamigo.de gelesen habe. Die Sendung war ueberraschend neutral. Keine Kommentare, nur die komischen CS-Ler haben geredet. Aber die waren schon abgedrehte Typen, der eine (arbeitslos) baut ein virtuelles Leben als Frau im Internet auf und eine Freundin sagt, dass sie das dumm findet und hilft ihm auch noch dabei.  Komische Logik. Und der hat dann auch noch geprotzt, dass er einer der besten Spieler im Bundesland waere und locker 700 frags auf 30 Deaths schaffen wuerde (die genauen Zahlen weiss ich nicht mehr). Ansonsten wurde gezeigt, wie die Jugendlichen, die ansonsten ganz normal und ich denke auch mehr oder weniger repraesentativ sind fuer die Mehrheit der CS-Ler (allerdings wohl kaum repraesentativ fuer die Gamer als Ganzes) mit der Bahn (!) zu einer Lan gefahren sind und es wurden auch die Eltern befragt. Einer hat sogar selbst gezockt, die anderen haben sich nur daran gestoert, dass die keine Ruecksicht auf den Laermpegel nehmen. Die Eltern vom Clanleader waren aber auch ein bisschen komisch. Sehr neutrale Sendung, nicht unbedingt der beste Clan ausgesucht fuer sowas aber was solls. Wenigstens voellig kommentarlos, bis auf einige Begriffserklaerungen fuer nOObs...

Arparso

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ARD zeigt uns wer wir wirklich sind...
« Antwort #16 am: 06. August 2002, 11:56:05 »
Bah, wie langweilig. Ich will doch schließlich unterhalten werden, wo bleiben da Vorurteile und Forderungen á la "Videospiele sind der Teufel!" und "Verbietet diese Volksverdummung!"?

Na hoffentlich hält sich ZDF an solche Sachen, sonst wird das ein entäuschender Fernsehabend  X(

Wenn alle Welt plötzlich tolerant wird, wie soll ich damit fertig werden? Dann ist mein ganzes Weltbild mit einem Mal zerstört ...  ;(

Budweiser

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« Antwort #17 am: 06. August 2002, 12:38:49 »
Keine Angst, "Toleranz" wirst du auch die naechsten 100 Jahre noch im Fremwoerterlexikon des Duden finden :D.

Arparso

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« Antwort #18 am: 06. August 2002, 23:59:59 »
Gut, die Sendung im ZDF ist nun auch vorüber und hinterlässt einen recht faden Beigeschmack...

Der eigentliche, halbstündige Beitrag war ja eher mäßig und hat sich auch mit Schuldzuweisungen oder Entlastungen sehr zurückgehalten ... (aber so ne LAN-Party sieht aus den Augen eines Beobachters schon sehr lustig aus *g*)

Nur die Diskussion danach war ja ein einziges Trauerspiel... Der Moderator hat sich dezent aus allem rausgehalten und immer wieder in verschiedene Richtungen durchgefragt, war sehr unparteiisch und damit durchaus ein Pluspunkt ... nur die anderen ...  ;(

Steffen Arndt ist ja kaum zu Wort gekommen und hat ehrlich gesagt auch nichts sinnvolles zu Stande gebracht ... im Vergleich mit diesem schüchternen Boy da wäre ich ja noch als "heiliger Kreuzritter des PC-Spiele-Reichs" durchgegangen ... ne ne ne ... grausam

Der Professor hat zwar einige sehr gute Thesen gebracht, jedoch vergessen, diese zu untermauern und hat sich an der Optik der Spiele aufgehangen ("Man schießt auf Menschen, nicht auf Pixel!") ... außerdem musste er immer wieder betonen "Ja, ich hab ja schon viele Fälle da untersucht und dann gibt's da noch jene Untersuchen, die eindeutig beweist, dass..." ... oje, ein Akademiker halt durch und durch, nur leider viiiiel zu oberflächlig...

Und die Frau Witting oder wie sie hieß hat noch am energischsten Partei für CS und Videospiele im allgemeinen ergriffen und hatte einen sehr objektiven, unvoreingenommenen Blick für das Thema. Schade, dass sie sich so in dem Streitgespräch mit dem Prof verloren hat, sonst hätte sie sogar mal jemanden überzeugen können ...  :(

Naja, echt traurig, diese Vorstellung... Besonders von dem sehr sehr wenig redegewandten Steffen Arndt war ich extrem enttäuscht. Und so einer hat den Top-Clan mTw gegründet, auweia!

Budweiser

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« Antwort #19 am: 07. August 2002, 01:08:48 »
Naja, ist nicht so einfach, wenn man dann wirklich im TV ist. Ich werde ja schon nervoes wenn ich bei einer Runde para der letzte im Team bin und ich weiss, dass alle ueber mich laestern, dass ich mich nicht auf der Stelle fraggen lasse :D.  Und dann auch noch vor der gesamten Gamercommunity so ein Auftritt... Der hatte eben Angst sich zu verplappern und dann fuer Wochen das Gespraechsthema zu sein ;). Die Frau war dagegen sehr sehr selbstbewusst und hat dem alten Halmaspieler ordentlich eins auf die nicht vorhandenen Eier gegeben.
Ich haette doch lieber DoD zocken sollen als mir den maessigen und wenig informativen Bericht anzusehen, der aber immerhin keine negative Intention hatte....

Uebrigens finde ich es tragisch, dass noch nie die moralische Einwandfreiheit von dem Spiel, das der obengenannte "Senior" mit grosser Passioniertheit in seiner Freizeit spielt: Schach!. Bei dem ausgiebigen Studieren dieses barbarischen  Spiels anhand von geeignetem Anschauungsmaterial, Vorlesungen zur Thematik, sowie intellektuellen Diskussionen in geschlossenen Expertenkreisen bin ich zu der Auffassung gekommen, dass dieses Spiel nicht nur nicht fuer Kinder oder Jugendliche sondern auch fuer sogenannte Erwachsene nicht geeignet ist. Die Grenze zwischen der realen Welt und der der Schachspieler ist in der Tat fliessend und es Besteht die Gefahr, dass dadurch der deutsche Bundesbuerger negativ in seiner moralischen Grundhaltung und Gewaltbereitschaft beeinflusst wird und die Belegen haeufen sich, dass auch der allseits bekannte Amoklaeufer Robert Steinhaeuser - neben Schlagermusik und anderen gewaltfoerdernden Medien und Spielen, wie Solitaer - ein begeisterter Schachspieler gewesen sein soll. Kenner des "Spiels" duerften dies wohl schon lange vermutet haben, denn tatsaechlich sind erschreckende Parallelen zwischen dem "Mordsimulationsspiel"  Schach, bei dem es darum geht unschuldige "Bauern" zu lynchen und "Damen" zu bedrohen - Zivilisten also. Eiskalt, diszipliniert und taktisch  ist auch Steinhaeuser vorgegangen, was auf eine Ausbildung am Schachbrett hindeutet und auch unbewaffnete Zivilisten waren seine bemitleidenswerten Opfer. Sagt in einer deutschlandweiten Kampagne "nein" zu Schach und anderen menschlichen Abarten und Unzumutbarkeiten!
 


Arparso

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« Antwort #20 am: 07. August 2002, 01:41:51 »
Das mag ja sein, dass er nervös war und sich nicht verplappern wollte, aber Ruhm hat ihm dieser Auftritt auch nicht gerade eingebracht, oder ;)

Also ist er nun doch wieder Gesprächsthema Numero Uno ...

Guthwulf

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ARD zeigt uns wer wir wirklich sind...
« Antwort #21 am: 07. August 2002, 01:52:28 »
Großer Pluspunkt für den ZDF Bericht, war die tatsächlich erstaunlich positive Berichterstattung... ich hatte nichts derartiges erwartet.

Die anschließende Diskussion sehe ich nicht ganz so düster wie Arpi...

Meine Erwartungen waren, das der eine Spieler von lauter alten Greisen umringt ist und von vornherein in der Defensive agiert. Netterweise war das Gegenteil der Fall.

Budweiser hat schon recht... was man sich vornimmt zu sagen und dann auch tatsächlich vor laufender Kamera rausbringt sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Steffen Arndt hat sich schon ganz wacker geschlagen und versucht die Dinge einigermassen neutral zu bewerten. An einigen Stellen hätte ich andere Worte gewählt und auf andere Tatsachen hingewiesen, aber insgesamt war er schon recht gut und ist auch angemessen häufig zu Wort gekommen.

Der Moderator war sehr gut, wenn auch ein wenig parteiisch *g* diesmal für die richtige Seite... Er hat gut unproduktiven Streit unterbunden und drauf geachtet das alle Redner gleichmäßig und fair zu Wort kommen.

Die Frau war sicher die beste, was Argumentation und Ausdrucksweise angeht.

Lächerlich hat sich vor allem der alte ergraute Opa gemacht. Sehr einseitige Betrachtung und die ständigen Verweise auf die ach so vielen Untersuchungen und "wie ja jeder weiß" und "wie schon eindeutig bewiesen wurde" ohne jedoch irgendeine verwertbare Quelle zu nennen sind sehr bedenklich gewesen. Seine Phrasen zur Sozialkompetenz und dem Vergleich mit Sport waren schlicht schwachsinnig da jedwede Begründung fehlte.

Ich hab den Bericht mit mehreren Leuten angeschaut (keine Gamer) und alle kamen zum selben Schluss, das der Alte einfach NULL Ahnung von der Sache hat. Er ist einfach auf den Zug mit der prinzipiellen Verteufelung aufgesprungen. Schade eigentlich...

Was mich interessieren würde, sind ernsthafte Untersuchungen zu diesem Thema inklusive ihrer Methodik. Es gibt bereits einiges an Material das aber zu wiedersprüchlichen Ergebnissen kommt. Mal wird die eine Seite bestärkt, mal scheint einiges für die Gegenseite zu sprechen, aber immer OHNE EINDEUTIGE ERGEBNISSE. Ich habe mal eine sehr interessante Diskussion mit einer Psychologin zu diesem Thema geführt und sie stimmte mit mir in allen Punkten überein.

Es gibt Einfluss durch Computerspiele wie CS, allerdings ist ein gesunder Jugendlicher / Erwachsener in der Lage Realität von Spiel zu unterscheiden und nach seinem gefestigten Wertesystem zu handeln. Allerdings können labile Menschen, die in der Realität nicht klarkommen und sich in z.B. CS als "alternative" Realität flüchten tatsächlich Handlungsmuster aus CS in die Realität übertragen. Dann liegt die Ursache aber nicht in CS (ein Buch / TV-Film könnte z.B. die gleiche Wirkung haben) sondern in Problemen in der realen Umwelt.

Das Spiele wie CS nicht in Kinderhände gehören ist selbstverständlich und ich würde auf jeden Fall ein bindendes Altersfreigabesystem ähnlich der FSK beführworten. Die hirnlose Verteufelung bringt aber gar nichts... Was ist mit den Kindern im Alter von 10 Jahren die Cowboy und Indianer mit Spielzeugpistolen spielen??? Die lernen nicht nur Handlungsmuster sondern sogar Bewegungsabläufe aktiv zu trainieren. Warum schreit da keiner nach Verbot?

Ach und übrigens: 90% aller Amokläufer haben innerhalb der letzten 24 Stunden vor ihrer Tat Brot gegessen. VERBIETET BROT!!!!

Soviel mal als kurzer Abriss ;) Danke fürs Lesen