79.Panzergrenadierregiment

Autor Thema: Master of Orion III  (Gelesen 1729 mal)

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Arparso

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Master of Orion III
« am: 07. März 2003, 14:32:02 »
Hmm, hat's schon jemand? Wenn ja, würde ich gern mal Meinungen und Eindrücke hören. Bisher sieht das Bild noch reichlich zwiespältig aus, da die einen auf die extreme Komplexität schwören und begeistert sind, während andere über die miese Grafik, die Unübersichtlichkeit, die fehlende Atmosphäre und komplette Nüchternheit und zudem über die viel zu selbständige KI, die eigentlich das Spielen erleichtern aber nicht abnehmen sollte, lamentieren...

Eine besonders negative Schilderung wäre diese hier:

Zitat

-Bei MoO3 wird einem alles von der KI abgenommen. Was bleibt ist die Diplomatie, der Senat und der 'Next Turn' Button.

-Die Planetenverbesserungen in den Zonen können generell nur von der KI gebaut werden. Was bleibt ist ab und zu mal ein wichtiges Gebäude mit planiweiter Wirkung, das man selber bauen darf  :grummel:

-Auch  beim Einrichten der DEA's funkt einem die KI immer dazwischen auch wenn sie abgestellt ist.
Planung wird so unmöglich: z.B. Auch wenn der 'ewige Imperator'  Thodin weiss dass bald ein UltraRichPlani mit MinenDeas erschlossen sein wird, kann er nicht verhindern das die KI auf der Hauptwelt Platz & Geld mit dem Errichten von MinenDeas vergeudet nur um mal einen kurzfristigen Engpass an Mineralien zu überwinden :(

-Mann kann alles nur indirekt bestimmen (Besonders bei der Forschung tut das weh - nur die Ressourcen auf die Hauptgebiete zu Verteilen hat anscheinend kaum Einfluss :(

-Alles ist nur numerisch oder in Tabs dargestellt es gibt u.a. keine Darstellung von der bebauten Oberfläche eines Planis - so geht der Spass flöten.....

-Das Finanzsystem ist in Local (für jeden Plani) und in die Imperiale Ebene eingeteilt. Wenn man jetzt nicht alle Planeten abklappert weiss man nie so richtig wie arm oder reich man eigtl. ist :irre: Es ist einfach undurchschaubar...

-Die Sternenkarte ist eine Katastrophe in Ansehnlichkeit und in punkto Zweckmässigkeit. Die Lanes nerven total. Ist ja wie ein Irrgarten :( Alles ist unübersichtlich^3.... So kommt keine Stimmung auf.....

-Raumkämpfe: Kleine graue Pixelbröckchen umkreisen sich und Schiessen mit bunten Strichen aufeinander. Als Optionen für die Task Forces gibts Angriff, Rückzug, Bewegen und viell. noch Stop...super.... :argh: In Moo1/2 konnte man noch die einzelnen Systeme der Schiffe bedienen und viele Taktiken entwickeln ..... Jedenfalls ist der Kampf in M3 so interessant wie Kartoffeln schälen.... Ach ja Bombardierungen und Bodenkampf werden nur in Tabellenform dargestellt und von der KI gelöst :(

-Generell sind die Menüs so bunt und so furchtbar unübersicchtlich und dabei hässlich wie ich es noch niemals erlebt habe. Einfach unerträglich, das ganze....

-Die KI der anderen Imperien ist ...ähhhm nicht da. :burn: So wird einem zwar dauernd der Krieg erklärt (wieso?!?!), aber es passiert nix nix nix. Als ob sie mich komplett ignoriert. Ausser ein paar Scouts oder Colonyschiffe schickt sie mir nix entgegen, obwohl ich auf Schwer spiele.

Fazit: MoO3 ist *******e!

Guthwulf

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Master of Orion III
« Antwort #1 am: 07. März 2003, 15:54:22 »
Ein Tester formuliert das ganze so:

Zitat
Der Nachfolger Master of Orion 3 (MoO3) stammt nicht mehr vom Originalstudio Simtex, sondern von Quicksilver. Auch der Publisher ist mit Infogrames neu, da Microprose vor Jahren bereits verkauft und anschließend aufgelöst wurde. Infogrames bietet seit Ende Februar die US-Version von Master of Orion 3 offiziell in Deutschland an, nachdem die deutsche Version vor Monaten und das deutsche Handbuch vor wenigen Monaten gestrichen wurden. Ob der Nachfolger den Vorgänger übertreffen kann, wird diese Review zeigen...

Für alle, die den Vorgänger nicht kennen, sei das Spielprinzip kurz erklärt. Master of Orion 3 ist ein SciFi Runden-Strategiespiel, bei dem der Spieler auf einem Planeten startet und versuchen muß eine der Siegesbedingungen zu erreichen. Dazu ist es notwendig seine Planetenkolonien aufzubauen, neue zu errichten und mit gebauten Schiffen und Bodentruppen Kämpfe auszufechten. Der Spieler verkörpert dabei eines von mehreren unterschiedlichen Alienvölkern oder kann sich sein eigenes Volk erstellen.

 Die Story spielt in MoO3 leider eine erheblich geringere Rolle als im Vorgänger und wird im Spiel selbst auch nur nebensächlich erwähnt. Nach dem Sieg über das Alienvolk der Antarier in MoO2 merkte man, daß es sich dabei nur um eine Kolonie der Antarier handelte. Der Zorn der Antarier war gewaltig und die Antarier unterjochten die gesamte Galaxis. Die besiegten Völker wurden genetisch manipuliert, gaben sich aber nie ganz geschlagen. Deshalb wird es nun Zeit sich das zurückzuholen was man sich verdient hat: Die Galaxis!

Um sein Ziel zu erreichen ist ein gewohnter Mix aus Aufbau und Forschung notwendig. Jeder Planet verfügt über verschieden viele Regionen, die jeweils Platz für 2 Produktionsgebiete haben. Wie diese Produktionsgebiete genutzt werden, kann der Spieler selbst bestimmen oder einem KI-gesteuerten Verwalter überlassen. Die 8 mögliche Gebietstypen sind Minen, Industrie, Landwirtschaft, Verwaltung, Militär, Weltraumhafen, Erholung oder Forschung. Zusätzlich können auf jedem Planeten noch erforschte Gebäude errichtet werden.

Der Bau erfolgt nicht direkt, sondern dauert, je nach Produktionsstärke des Planeten, verschieden lange. Die Produktionsstärke wird dabei durch viele Faktoren bestimmt. Einige der wichtigsten davon sind die Größe der Bevölkerung, die Moral, Spezialgebäude (Fabriken usw.), Technologien oder das Klima des Planeten selbst. Im Gegensatz zum Vorgänger war es mir im Test nicht möglich den Bau durch extra Finanzmittel zu beschleunigen.

 Eine der wenigen Verbesserungen gegenüber MoO2 ist die Versorgung der Planeten. Während man früher Frachtschiffe bauen mußte um Ressourcenüberschüsse auf Planeten zu Planten mit Ressourcenmängeln zu transportieren, läuft dies nun automatisch. Mir persönlich gefiel die alte Variante wegen der besseren Kostenübersicht besser, doch die neue erwies sich ebenfalls als praktisch.

Massiv geändert wurde auch das Forschungssystem. Anstatt gezielt nach einem Forschungsziel aus einem von 6 Entwicklungsgebieten zu forschen, forscht man nun überall auf einmal. Dabei kann man allerdings eine prozentuale Gewichtung vergeben, so daß man einige Bereiche bevorzugen kann. Die rund 600 erforschbaren Technologien können auch nicht mehr individuell erforscht werden, sondern verlangen oft nach einem zweiten Entwicklungsgebiet. Es ist also nicht möglich sich auf z.B. Mathematik zu konzentrieren um alle Mathematik-Forschungen zu erhalten. Denn so manch eine Mathematik-Forschung verlangt gleichzeitig einen Bestimmten Level im Gebiet Physik. Die 6 Forschungsgebiete (in MoO2 waren es 8) sind: Wirtschaft, Energie, Biologie, Mathematik, Physik und Soziales. Im Gegensatz zum Vorgängerspiel fällt es hier auch etwas schwer einzuschätzen, wo sich diverse Technologien befinden können. Erst durch mehrfaches Spielen wird man wissen, welche Technologien man wählen muß um den gewünschten Weg einzuschlagen.

 Ein richter Höhepunkt des Vorgängerspieles war das Kampfsystem. Dieses ist in MoO3 nicht mehr Rundenbasiert, sondern Echtzeit, wobei es zusätzlich ein zu Spielbeginn einstellbares Zeitlimit für Schlachten gibt. Die Übersicht im Kampf ist jedoch geradezu eine Katastrophe. Zum einen steuert man die Flottenverbände (die aus mehreren Schiffen bestehen) nur als Flotte und nicht mehr individuell als Raumschiff. Dies hat den Nachteil, daß letztlich nur die Masse zählt und weniger das Geschick des Spielers im Kampf. Der nächste Makel ist die schlicht grauenhafte Kampfgrafik. Diese ist zwar zoombar, doch egal welchen Zoom man wählt, wird man nie einzelne Einheiten klar unterscheiden können. Egal ob kleine Fregatte oder mächtiger Leviathan - alles wirkt nahezu identisch und extrem pixelig. Das gleiche gilt auch für das Waffenfeuer. Während man in MoO2 fast jeder Waffenart eine eigene Grafik verpaßte, gibt es in MoO3 fast nur einheitliche Grafiken für Strahlenwaffen, Raketen, Bomben und Spezialwaffen. All dies kombiniert mit einer fummeligen Steuerung, die kaum Strategien ermöglicht, machen jeden Kampf zu einem Alptraum.

Ob der Diplomatiemodus und die KI MoO3 noch retten kann? Leider nicht. Zwar scheinen die KI-Spieler etwas vernünftiger zu agieren, doch dies trifft nur auf wenige Spielsituationen zu. Einerseits können Beziehungen zu den bis zu 16 spielbaren Völkern ausgebaut werden und in Folge dessen neue Verträge geschlossen werden. Hierbei verhalten sich die KI-Spieler recht schlau und fordern - vor allem auf den höheren Schwierigkeitsgraden schon so manch diplomatische Meisterleistung vom Spieler. An anderen Stellen muß man jedoch wiederum vermuten, daß es gar keine KI gibt. So schickt der KI-Spieler im Kriegsfall Schiffe und Truppen zu den Planeten des Spielers um diese anzugreifen. Doch wenn er im jeweiligen Planetensystem angekommen ist, bleibt er einfach neutral im Orbit stehen anstatt anzugreifen. Dies mag so manch einem Spieler gefallen, da man dadurch keine Verluste erzielt, doch dies tötet jeglichen Spielspaß, da man einfach nicht gefordert wird und - egal ob Krieg oder nicht - in Ruhe weiterbauen kann.

 Eine der schlimmsten "Verschlimmbesserungen" betrifft den Designmodus für Schiffe. Je nachdem, welche Technologien man erforscht hat, kann man sich aus den vorhandenen Komponenten individuelle Schiffe bauen. Leider sind die Menüs hierfür dermaßen unübersichtlich und fummelig, daß der Großteil der Spieler eher zur automatischen Erstellung greifen wird. Doch gerade der Bau von individuellen Schiffen kombiniert mit dem klassischen Runden-Kampfsystem war eines der Features von MoO2, die hiermit komplett gestrichen wurden. Statt dessen wird man nun mit vorgefertigten Auto-Designs in mies kontrollierbaren Massenschlachten antreten. Nicht gerade motivierend...

Veteranen des Vorgängers werden sich noch gerne an die 13 verschiedenen Völker erinnern. MoO3 bietet 16 verschiedene Völker und damit stolze 3 Stück mehr. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit sich sein eigenes Volk anhand einer Liste von Vor- und Nachteilen zusammenzubasteln. Doch auch hier muß man feststellen, daß MoO2 dies besser löste. Abgesehen davon, daß auch die Volks-Erstellung wieder unübersichtlich ist, kann man auch nicht mehr ein Portrait für sein Volk wählen. Alles halb so schlimm mag so manch einer denken, doch die Mehrheit der neuen Volks-Portraits sehen schlicht grauenhaft aus. Die fantasievoll gestalteten Alienvölker von MoO2 wurden durch einen optischen Einheitsbrei im Stil von Alien ersetzt. Diese Wahl paßt zu einigen Völkern, doch zu anderen paßt sie wiederum überhaupt nicht.

 Eine der wenigen innovativen Neuerungen ist eine neue Siegbedingung. So kann man nicht nur durch Eliminierung aller anderen Völker oder durch erfolgreiche Wahl im "Weltenrat" gewinnen, sondern auch durch das Erforschen der 5 Antaran X. Die letztere Siegbedingung ist erfüllbar, wenn man Expeditionen losschickt. Mit etwas Glück kehren die mit einem der legendären Antaran X zurück. Klappt des 5mal, hat man gewonnen. Vor dem Spiel hat man allerdings die Möglichkeit die möglichen Siegbedingungen einzuschränken.

Die Optionen sind eines der wenigen wirklichen Features von MoO3. So kann man nun auf sehr großen Karten mit unglaublich vielen Welten spielen und einige weitere interessante Spieleinstellungen festlegen. Die Anzahl hält sich zwar in Grenzen, reicht aber aus um ein abwechslungsreiches Gameplay bieten zu können.

Neben dem Soloplay gibt es auch Multiplayer-Spielmöglichkeiten. Bis zu 8 Personen können hier TCP/IP, LAN oder Internet gegeneinander antreten. Vom Programm wird dabei der Standard GameSpy unterstützt. Aufmerksame Leser dürften sich an dieser Stelle aber bereits wundern... Gab es nicht auch einen Hotseat-Modus in MoO2? Doch, den gab es und dieser wurde natürlich gestrichen. Das ist schade, doch auf die Fanwünsche schien man bei MoO3 ohnehin nicht eingegangen zu sein.

Die Steuerung von MoO3 ist eine reine Katastrophe. Egal welchen Teil des Spieles man betrachtet, bleibt das Spiel total unübersichlich und chaotisch. Der Spieler wird geradezu dazu animiert einfach nur auf den Turn-Button zu klicken um zur nächsten Runde zu gelangen. Eine manuelle Verwaltung der Planeten ist im Spiel dermaßen fummelig (und nutzlos...), daß man letztlich die Automatismen nutzen muß. Sehr schlecht ist zusätzlich der Fakt, daß es Menüs gibt, aus denen man nicht durch einen Mausklick rauskommen kann. In solchen Fällen muß man immer wieder die ESC-Taste nutzen. Auch gibt es Probleme, wenn man bestimmte Menüs mehrfach öffnen will, ohne das alte zuvor geschlossen zu haben.

 Der Schwierigkeitsgrad ist zu Spielbeginn einstellbar. Allerdings zeigte sich in der Praxis kaum ein Unterschied zwischen allen Schwierigkeitsgraden. Die KI greift nur bedingt an, verhält sich mit ihren Flotten merkwürdig und agiert im Bereich Diplomatie ohnehin willkürlich. Einzig der Planetenausbau und die Forschung scheint mit zunehmenden Schwierigkeitsgrad zu steigen. Bedingt durch die lange Spielzeit und den motivationstötenden und eintönigen Menüs ist MoO3 ohnehin nur für Hardcore-Profis geeignet. Wobei selbst diese viele Frusterlebnisse haben werden.

Grafisch ist MoO3 auf einem Niveau, welches selbst zu Zeiten von MoO2 als "fade" bezeichnet worden wäre. Abgesehen von den extrem wenigen Videos und den Volker-Portraits übertrifft selbst das 1996 erschienene MoO2 grafisch den Nachfolger. Einer der Gründe ist die Zwangs-Auflösung von 800x600 Pixeln. Moderne Strategiespiele müssen einfach mehr Grafikpracht bieten - vor allem in Zeiten von Konkurrenzspielen wie WarCraft 3, Age of Mythology oder C&C: Generals. Statt dessen gibt es bei MoO3 nahezu 100% Tabellen. Streng genommen kann man kaum eine Grafik bewerten. Die Farbe der Tabellen und Menüs ist jedenfalls in einem angenehmen Blauton. Die Qualität der Videos ist weit unter dem aktuellen Niveau und die Kampfgrafiken sowie Kämpfe waren selbst auf einem Amiga 500 besser darstellbar.

Akustisch kann MoO3 zumindest einige nette Soundtracks bieten. Aber abwechslungsreich sind diese auch nicht. Zumindest kann man aber sagen, daß sie nicht so schnell auf die Nerven gehen oder eintönig werden. Viel Sprachausgabe oder irgend etwas herausragendes wird man hier jedoch auch nicht finden. Kurz zusammengefaßt gibt es Waffengeräusche in mittlerer Qualität sowie Klickgeräusche in den Menüs.

Die Ausstattung kann abschließend doch noch überzeugen. Anstatt der sonst üblichen DVD-Box kommt MoO3 (in der US-Version, die in Deutschland offiziell angeboten wird) in einer hübscheren DVD-Box. Darin finden sich 2 CDs in Papiertütchen, ein Faltblatt mit Hotkeys sowie ein dickes s/w Handbuch mit 160 Seiten. Das Handbuch ist prinzipiell sehr informativ. Allerdings gibt es weder hier noch im Spiel selbst ein ordentliches Tutorial. Abgesehen von einigen mehr oder weniger nutzlosen Online-Hilfe bleibt der Spieler auf sich selbst gestellt. Weder das Handbuch noch die Enzyklopädie oder Online-Hilfe können dem Spieler wichtige Spielfunktionen erklären. So findet sich z.B. nirgends eine Erklärung was "antike Artefakte" oder "Schlachtspuren" auf einem Planeten bringen.


Ich fand Master of Orion 2 damals ziemlich klasse. MO3 habe ich mir angeschaut und nach ca. 15 minuten entnervt wieder aufgegeben. Das Spiel scheint leider völliger Müll zu sein