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Dragon Age: Inquisition

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McClane:

--- Zitat von: Arparso am 11. November 2014, 17:33:00 ---Was genau meinst du denn mit Kernkompetenzen? In den meisten Tests, die ich gelesen oder überflogen habe, wurden eigentlich die tollen Charaktere (insbesondere die Begleiter), die Dialoge und die spannenden Quests gelobt.

--- Ende Zitat ---


Alles, was DA:I nicht hat: Tolle Charaktere (insbesondere die Begleiter), Dialoge und spannenden Quests! Äh... Moment mal...


--- Zitat von: Arparso am 11. November 2014, 17:33:00 ---Nur die Hauptstory wurde etwas durchwachsen aufgenommen: manche waren begeistert, andere fanden sie eher langweilig. Aber das ist ja nun auch nix neues: schon in Mass Effect 2 oder Dragon Age Origins war die jeweilige Hauptstory nur eine große Entschuldigung, dich auf der ganzen Karte nach Verbündeten gegen eine ominöse Bedrohung suchen zu lassen - nicht gerade ein kreativer Höhepunkt und dennoch waren die Spiele als Gesamtwerk erstklassig. ;)

--- Ende Zitat ---

Na also, da haben wir's doch! DA:I versagt auf ganzer Linie bei der Hauptquest, genau wie... Mass Effect 2?!? Aber Mass Effect 2 war doch sau spannend...

GUTH, HILFE! Dein Bruder nötigt mich dazu, meine Meinung zu überdenken! Tu irgendwas! ;) :D

Guthwulf:
öhm... is es schlimm, wenn es auch auf meiner Wunschliste für später landet?  :D

Allerdings stimme ich dir insofern zu: Bioware rennt dem Markt derzeit eher hinterher und setzt nur noch auf ihre "alten" Zutaten (und vergangenem Ruhm), anstatt Vorreiter im Genre zu sein. Sie müssen mich außerdem erst einmal wieder überzeugen, dass sie noch verstehen, wie Rollenspielerherzen ticken. Mir persönlich wurde mit dem Mass Effect 3 Ende, der Dragon Age 2 Katastrophe und dem inspirationslosen WoW-Abklatsch SWtoR ansonsten auch zu viel kaputt gemacht, als das Biowarwespiele für mich automatisch Pflichtkauf sind. 

Zu Dragon Age an sich: Das Mass Effect Universum hatte noch deutlich seinen eigenen "Esprit" und Stilwillen. Aber das Dragon Age Universum war schon im ansonsten guten ersten Teil für mich ein eher lahmes Rollenspieluniversum und 08/15 Tolkien Abklatsch. Die großen Werbesprüche hießen damals: "wir machen jetzt ein ernstes RPG für Erwachsene in einem ganz neuen Universum". Dann kam der Marilyn Manson Trailer, der offenbarte, dass "erwachsen" nach Ansicht von Bioware mit "möglichst blutig" gleichzusetzen ist. Gott sei dank haben es im ersten Teil die Charakterinteraktionen wieder etwas rausgerissen. Aber die waren nun auch nix Neues mehr. Hinzu kam die Biowaretypische "Scharz/Weiß"-Malerei bei moralischen Entscheidungen. Es hatte einfach das Pech in zeitlicher Nähe zur großartigen Witcher Reihe zu erscheinen, das ein viel interessanteres Universum bot und bis heute für mich die mit großem Abstand bessere "erwachsene" Fantasyrollenspielreihe ist, die nebenbei auch facettenreicher moralische Grauzonen auslotet. Und über Dragon Age 2 decken wir lieber den Mantel des Schweigens.

Mal schauen wie Dragon Age Inquisition wird. Ich bin nach dem Gesehenen durchaus guter Dinge, dass es wieder ein ordentliches Rollenspiel wird, bezweifle aber, dass bei mir der ganz große Begeisterungsfunke überspringen wird. Trotzdem: Bioware steht mit dem Rücken zur Wand und wird (hoffentlich) alles dran gesetzt haben, mit diesem Spiel zu beweisen, dass sie es noch drauf haben. Könnte also ganz ordentlich werden.

Arparso:
Ehh... weiß nicht, wem Bioware hier angeblich hinterher rennen soll. Die typisch Bioware'schen epischen Story-RPGs mit Gruppenfokus sind nach wie vor einzigartig genug und stehen außer Konkurrenz. Oder was gibt es noch an westlichen RPGs in dieser Richtung? Allerhöchstens die Witcher-Reihe (oder Risen *würg*), aber das sind strikte Solo-RPGs mit vorgegebenem und mir persönlich höchst unsympathischem Protagonisten und vor allem viel, viel weniger "Das ist meine Story!"-Gefühl als ein Dragon Age oder Mass Effect. Manch anderer mag mit den Teilen glücklich sein, für mich ist das aber keine Alternative.

Wenn DA:I hier an die Stärken der letzten großen Bioware-Titel anknüpfen kann, habe ich jedenfalls nix zu meckern.

Dragon Age als 08/15-Tolkien-Fantasy zu bezeichnen, halte ich außerdem für gewagt. Gerade die so ungeheuer detailliert ausgearbeitete Geschichte der Spielwelt war für mich eine der großen Stärken und da war freilich genug Material an erwachsenen, düsteren und moralisch grauen Themen vorhanden. Die Magier und die Templer, der Rassismus gegenüber Elfen (nette Parallele zum Witcher übrigens), der religiöse Fanatismus, die politischen Ränkespiele, unberechenbare Hexen, usw. ... keine Ahnung, warum der Witcher mit seinen Sex-Sammelkarten da jetzt das höhere Niveau für sich beanspruchen möchte. ;)

Einem Dragon Age 2 mag man ja vieles vorwerfen können, aber selbst da waren die Begleiter interessant und Hawkes Geschichte (soweit ich die ungefähr bis zur Spielhälfte mitbekommen habe) war mal eine interessante Abwechslung vom Bioware-typischen Weltenretten, das sonst in jedem ihrer Spiele so ansteht. Ich fand das Spiel durchaus okay und weit besser als sein Ruf. Lieber DA2 als Risen... ;)

... trotzdem will ich hier niemanden überreden - es muss doch jeder selber mit seinen Spielen glücklich werden! Ich sag ja nur, dass mich persönlich das bisher gelesene positiv stimmt und wenn ich dann hoffentlich demnächst mal die Vorgänger ausgepielt habe, wird sicher auch irgendwann DA:I in Angriff genommen.

McClane:

--- Zitat von: Guthwulf am 12. November 2014, 01:41:08 ---öhm... is es schlimm, wenn es auch auf meiner Wunschliste für später landet?  :D

--- Ende Zitat ---

VERRÄTER!!! :D

Und dann auch noch Witcher-Anhänger?!? Da wäre ich ja um ein Haar einem falschen Propheten in's Verderben gefolgt! ;)

Was das "Trends hinterherlaufen" angeht: BioWare räumt selbst ein, sich (schamlos) bei Skyrim bedient zu haben; freilich, wenn man manchen Tests glauben darf, ohne dessen Dynamik (Drache greift einfach mal ein Dorf an usw.) zu erreichen.
Des Weiteren konnte es sich die Damen und Herren aus dem Land des Ahornsirups leider auch nicht verkneifen, dem Ubisoftschen Sammelwahn nachzueifern und DA:I mit ähnlich sinnvollen Inhalten zu "veredeln" wie z. B. den aufsammelbaren Miniflaggen aus Assassin's Creed.
Zumindest letzteres werte ich definitiv als dicken, fetten Minuspunkt.

Man kann sich auch mit Recht über die Vereinfachungen des Kampfsystems beschweren, das - den Tests zufolge - deutlich weniger Freiraum bietet als damals bei DA:O gegeben war.
Allerdings war das zu erwarten, denn das alte System war auf den PC hin konditioniert und der PC ist für den amerikanischen Markt nun einmal schon seit Jahren nicht mehr die Lead-Plattform (allen unwahren Beteuerungen von BioWare zum Trotz) - die XBOX dominiert den US-Markt und somit muß das Spiel in aller erster Linie auf der Microsoft-Kiste funktionieren.

Mich persönlich stört das weniger; ich habe auch keinerlei Problem damit, daß das Spiel mit dem Gamepad besser flutscht als mit Maus und Tastatur - ganz im Gegenteil.

Was die Frage nach der Qualität der Darstellung ethisch-moralischer Konflikte angeht, würde ich Arp dahingehend beipflichten wollen, dass BioWare da bei DA:O durchaus solide Arbeit abgeliefert hat.
Alles, was er da aufführt (Die Magier und die Templer, der Rassismus gegenüber Elfen (nette Parallele zum Witcher übrigens), der religiöse Fanatismus, die politischen Ränkespiele, unberechenbare Hexen) spricht für BioWare und ist - meiner Ansicht nach - beim Witcher auch nicht besser umgesetzt.
Allerdings scheint es beim polnischen Hexer so zu sein, daß die Tragweite mancher Entscheidungen erst später erkennbar wird, während man beim kanadischen Drachenzeitalter meist sofort weiß, in welche Richtung des Hase läuft.
Dafür habe ich - noch eine Übereinstimmung mit Arp (gute Güte!!! ;) ) - bei DA:O oder auch Mass Effect die Möglichkeit, mein Alter Ego frei(er) zu formen: Ich kann Strahlemann oder Arschloch sein; das geht beim Hexer nur bedingt, weil die Figur vordefiniert ist.

Fazit:
Ich werde mich zurücklehnen, noch ein paar Tests abwarten und dann einen Entscheidung pro oder contra Erwerb fällen.

McClane:
Nachtrag:
Noch ein interessanter und diskussionswürdiger Aspekt von DA:I in Form eines Forenbeitrages des Testers von gameswelt:

Zitat:
"Richtig, Attribute können nicht manuell vergeben werden. Die werden in DAI durch die Skills erhöht. Sprich, wenn du z.B. einen Punkt in Erdbebenschlag für Zweihänder vergibst, wird die Stärke um +3 erhöht (nur ein Beispiel). Und weitere Attribut-Steigerungen kommen über die Ausrüstung und deren Upgrade-Komponenten. Die Klassen sind allerdings auch klar getrennt und Hybride aus verschiedenen Klassen gibt es in dem Sinne nicht. Daher gibt es quasi je ein Hauptattribut pro Klasse (Stärke - Krieger, Geschicklichkeit - Schurke etc), während du Hitpoints über die Ausrüstung machst."

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