Yup, nun ist er da, der 3DMark03. Downloaden kann man ihn z.B.
hier oder auch
hier. Allerdings ist das Benchmarkprogramm mit seinen stolzen 177 MB nicht gerade ein Leichtgewicht und strapaziert wohl auch die Geduld der meisten DSL-User ...
Wie dem auch sei - ich hab mir das Ding natürlich gezogen und durchlaufen lassen. Schon das gestaltete sich allerdings als schwieriger als erwartet. So wollte erstmal DirectX9 installiert werden, damit das Programm überhaupt funktioniert. Die Treiber haben auch gleich rumgemuckt, so dass ich mir erstmal die aktuellste Version (42.86) der Detonator-Treiber saugen und installieren durfte. Ein paar Neustarts später konnte es dann endlich losgehen.
Eines gleich vorweg - die Grafik ist schick... sehr schick. Der erste Game Test zeigt einen historischen Luftkampf, wie er in aktuellen bzw. zukünftigen WW2-Flugsimulationen aussehen könnte. Die Grafik ist dabei sehr genial - hochdetaillierte Flugzeugmodels, sehr umfangreiche Partikeleffekt, wahnsinnig viele Flugzeuge im Blickfeld, absolut realistisch wirkende Lack-Reflektionen (auch wenn mir die Flugzeuge etwas ZU blitzblank geputzt aussehen). Dieser Test macht Gebrauch von DirectX7-Funktionen ... man benötigt also keine GeForce3+ oder Radeon8500+ zum Anschauen. Überraschenderweise lief dieser Test auch sehr flüssig mit durchschnittlich 85 fps - mehr als ich bei dem "hässlicheren" IL-2 Sturmovik jemals hatte
> ScreenshotGame Test 2 zeigt eine Szene, wie sie in künftigen Ego-Shootern vorkommen könnte - an Bord eines Raumschiffes kämpft eine Gruppe Space Marines gegen Eindringlinge, die das Schiff kapern wollen. Hier wird auch exzessiver Gebrauch von Pixel und Vertex Shadern gemacht, so dass schon eine DirectX8-fähige Grafikkarte im Rechner stecken sollte. Die Grafik ähnelt id's Doom III überraschend stark, wenn man sich den hohen Detailgrad und die geniale Lichtberechnung ansieht. Selbst der Stil scheint eine einzige Hommage an id's kommenden Shooter zu sein. Leider sind die Animationen teilweise noch sehr dürftig und die Texturierung insgesamt zu eintönig. Dafür wird die Hardware extrem gefordert, so dass selbst sehr gute System nur extrem selten über 30 oder gar 20 fps kommen - selbst dazu ist schon eine Radeon 9700 nötig! GeForce-Besitzer werden sich mit fps im einstelligen oder Zehner-Bereich zufriedengeben müssen...
> ScreenshotGame Test 3 könnte einem Fantasy-RPG entsprungen sein - eine hübsche Abenteurerin betritt mir ihrem magischen Schwert eine Art Bibliothek und entdeckt einen geheimen Zugang zu einer Trollhöhle, wo sie auch gleich auf zwei dieser hässlichen Biester trifft. Die Anforderungen sind ähnlich wie im zweiten Test, nur wird hier noch etwas mehr Leistung verlangt, da hier teilweise über 560'000 Polygone gerendert werden müssen (mit Pixel Shader 1.4 fähigen GraKas jedoch "nur" rund 280'000). Sehenswert sind vor allem die schicken Lichteffekte mit ihren Echtzeitschatten und das Bump-Mapping sowie die wirklich sehr gut gemachten Haare, die allerdings noch ein paar Animationsschwächen aufzeigen. Teilweise sind auch einige Texturen etwas verwaschen, was den Gesamteindruck etwas trübt. Eine Ruckelorgie bleibt es dennoch...
> ScreenshotGame Test 4 ist nur den Besitzern einer DirectX9-fähigen Grafikkarte vorbehalten - wer also keine Radeon9500, 9700 oder eine GeForceFX besitzt, wird diesen Test nicht machen können. Aus den Screenshots lässt sich die fantastische Grafikpracht der dargestellten Naturszene bereits erahnen, aber das ersetzt wohl nicht den Anblick in Bewegung. Dafür kostet es auch entsprechende Leistung, wenn man den Berichten Glauben schenken kann ...
> ScreenshotsDie restlichen Tests beziehen sich dann noch auf CPU-Geschwindigkeit, Füllrate, Physik-Test (Ragdoll-Physik) und Pixel-Shader 2.0 (DX9-only). Außerdem gibt es als Neuerung noch einen Test zur Performance mit und ohne 3D-Sound, der dazu eine abgeänderte Variante des ersten Gametests verwendet.
Der "Demo Modus" ist natürlich auch wieder vertreten, fällt aber diesmal deutlich liebloser als bei den Vorgängerversionen aus. So werden lediglich die 4 Game-Tests MIT Sound hintereinander abgespielt und optisch minimal durch Post-Processing aufgewertet. Natürlich kommen anschließend noch die Credits, die noch eine Spur unspektakulärer seit 3DMark2001 geworden sind. Schade!
Desweiteren ist die kostenlose 3DMark03-Version deutlich limitierter als noch die Gratis-Versionen der Vorgänger. So lässt sich beispielsweise die Auflösung nicht umschalten und die Details des Benchmarkergebnisses wie z.B. ermittelte Durchschnitts-fps-Werte lassen sich NUR mittels des ORB (Online Result Browser) anzeigen. Offline-Tester müssen sich also lediglich mit der wenig aussagekräftigen 3DMark-Punktzahl begnügen.
Fazit: Nett, aber irgendwie nicht mehr so umwerfend wie noch letztes Jahr. Die Tests sind zweifelsohne für kommende Hardwaregenerationen gemacht und deutlicher Sieger im Benchmarken ist im Moment der Radeon9700-Chip, der auf entsprechenden Spitzensystemen über 6000 Punkte einfährt, während ähnliche GeForce4-Ti4600-Systeme nur knapp über 2000 Punkte ergattern können. Ob diese Wertung allerdings realistisch die tatsächlichen Leistungsdifferenzen der Chips im Spielealltag wiederspiegelt, ist wohl mehr als fraglich...
Die Tür zum erneuten "Schwanzvergleich" ist eröffnet und eure 3DMarks können gerne gepostet werden. Ich komm mit meinem Athlon XP 1700+, 512 MB Ram und ner Ti-4200 mit 64 MB auf 1335 Punkte und liege damit im durchschnittlichen Rahmen meiner Technik. Wer seine Ergebnisse mit den meinen vergleichen möchte, kann ja folgenden Link gebrauchen:
http://service.futuremark.com/compare?2k3=36229PS: Übrigens finde ich es wirklich lustig, dass auch der neue 3DMark meinen FSB falsch erkennt und mir sagt, dass RAM und CPU lediglich mit 66 MHz Front Side Bus laufen, obwohl dieser tatsächlich bei 133 MHz liegt
/edit:
Ich stell weiterhin grad fest, dass er auch die Speicher-Unterstützung falsch anzeigt: Angeblich bekomme ich nur 128MB-Module mit 60-70ns Zugriffszeit und keine DDR-Module rein ... dafür aber auch den uralten EDO-Speicher... aha! Komisch, und ich war immer der Meinung, ich hätte zwei 256 MB große PC-2100 Module (DDR) auf dem Motherboard stecken