Schwer zu sagen, um ehrlich zu sein. Dieses Jahr habe ich mir nur wenig aktuelle Neuanschaffungen gegönnt und eher Teile meines Backlogs abgearbeitet bzw. bei Steam-Deals oder anderen Angeboten ein paar Highlights der letzten Jahre nachgekauft. Da war es einfach nicht vertretbar, für die aktuellen Neuerscheinungen Vollpreis rauszurücken, wenn noch so viele andere Spiele auf meiner Festplatte auf ihren Einsatz warten. Dabei bin ich relativ sicher, dass Titel wie Assassins Creed III oder Hitman Absolution recht gute Chancen auf einen Platz in meinen Top 5 hätten - aber ich hab sie halt (noch) nicht gespielt...
PLATZ 5:
Mechwarrior Online (PC)
Eigentlich hat das Spiel nix auf der Liste zu suchen, denn es ist ja noch nichtmal wirklich erschienen... im Moment läuft nur die Open Beta zu dem Free2Play-Titel und bietet noch kaum Auswahl an Karten oder Spielmodi. Trotzdem haben mich die packenden Online-Gefechte als alten Mechwarrior-Veteran sofort wieder in ihren Bann gerissen und mich Dutzende Stunden vor den Monitor gefesselt. Mechwarrior Online ist taktisch anspruchsvoll, manchmal sehr frustrierend, aber dann auch wieder ungeheuer befriedigend, wenn man durch cleveres Teamplay den Gegner in Grund und Boden gespielt hat. Ideal, um mit guten Kumpels jede Menge Spaß zu haben.
PLATZ 4:
Spec Ops - The Line (
PC, Xbox 360, Playstation 3)
Hätte ich's nicht von einem Kumpel geschenkt bekommen, hätte ich's vermutlich auch nie gespielt. Und das wär wirklich schade gewesen, denn Spec Ops ist nicht dein durschnittlicher Michael Bay Bro-Shooter, wo der Held fröhlich tausende anonymer Gegner niedermäht und am Ende die Welt rettet. Spec Ops' Story und die vielen cleveren Nuancen und Tricks, die die Entwickler hier eingebaut haben, beschäftigen mich selbst jetzt noch und lassen mich über das sonst so genre-typische Baller-Gameplay hinwegsehen. Spec Ops hat im Gegensatz zu vielen anderen Spielen etwas zu sagen... und dass das ausgerechnet einem auf den ersten Blick generisch wirkenden Militär-Shooter gelingt, ist überraschend... und wunderbar.
PLATZ 3:
Endless Space (PC)
Zünftige 4X-Weltraumstrategie hat mir schon immer gut gefallen, aber es ist lange her, dass mich ein Titel dieses Genres derart gepackt hat. Das letzte Mal muss wohl Imperium Galactica II gewesen sein... und davor Master of Orion II. Endless Space macht vieles richtig, was mich bei der Konkurrenz immer gestört hat: sei es nun das elegante, komfortable Interface oder das entschlackte leichtgängige Gameplay, das dennoch genug Hirnschmalz erfordert, um gemeistert zu werden. Am Kampfsystem scheiden sich auch bei mir etwas die Geister, aber zumindest sorgt es für zügige Runden im Multiplayer... und hat mich nicht davon abgehalten, es innerhalb kürzester Zeit auf Platz 2 meiner meistgespielten Steam-Spiele zu katapultieren - noch weit vor Zeitfressern wie Civilization, Mount & Blade oder Total War!
PLATZ 2:
Mass Effect 3 (
PC, Xbox 360, Playstation 3, Wii U)
Das Ende hat bei den Fans zwar für den vielleicht größten Aufreger der jüngeren Spielegeschichte gesorgt, aber trotzdem komme ich nicht umhin, die fantastischen 30-40 Stunden Gameplay davor zu würdigen. Auf jedem Meter seiner Reise fieberte ich mit Shepard mit, habe die gewohnt tollen Dialoge mit all den alten (und neuen) Weggefährten genossen und habe die Reaper bis zum spannenden Finale mit all meiner Kraft bekämpft. Die Mass Effect Trilogie zählt zu meinen absoluten Lieblingsserien dieser Generation und Teil 3 macht da keine Ausnahme. Die vielleicht größte Überraschung dabei: selbst der (unnötig?) angeheftete Multiplayer macht verdammt viel Spaß!
PLATZ 1:
The Walking Dead (
PC, Xbox 360, Playstation 3)
DAS war ausnahmsweise mal keine schwere Entscheidung. Das reine Gameplay ist zwar relativ flach und anspruchslos und auch ein paar mehr gewichtige Entscheidungsmöglichkeiten werden hier und da vermisst, aber die Qualität der Erzählung überzeugt von Anfang bis Ende. Kein anderes Spiel - weder dieses Jahr noch überhaupt irgendwann - hat mich jemals so in seinen Bann gerissen, so in die Welt hineingezogen und so mit den Charakteren mitfühlen lassen. Mal lacht man, mal ist man geschockt und mal heult man wie ein Schlosshund... wenn mehr Spiele eine solche emotionale Schlagkraft hätten, müsste man wegen des ganzen Stresses vermutlich alsbald einen Therapeuten aufsuchen... und das ist absolut als Kompliment gemeint.