79.Panzergrenadierregiment

Autor Thema: DAtenschutz ade´?  (Gelesen 2995 mal)

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Action Camper

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DAtenschutz ade´?
« am: 10. März 2011, 11:52:15 »
Der Spiegel hat ein Interview mit Julia Schramm veröffentlicht, welche sich gegen Datenschutz und für den eigenen verantwortungsbewussten Umgang mit den eigenen Daten im Internet ausspricht.
Leßt es euch einfach mal durch, danach würde mich mal eure Meinung dazu interessieren. Ich denke das betrifft gerade uns, als internet-affine Generation.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,749831,00.html
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Arparso

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Re: DAtenschutz ade´?
« Antwort #1 am: 10. März 2011, 14:00:14 »
Also die dortigen Aussagen finde ich ziemlich wirr. Auf der einen Seite wird Datenschutz als überflüssig abgestempelt und ausgesagt, dass meine Daten mir sowieso nicht mehr gehören würden... auf der anderen Seite soll aber wieder der Verbraucherschutz gestärkt und besser durchgesetzt werden (was ist damit überhaupt gemeint!?), Kinder sollen dann doch (vielleicht?) besonders geschützt werden und sowieso kann man diese Post-Privacy-Philosophie ja niemandem aufzwingen - was dann auch nur wieder bedeutet, dass Datenschutz eben nicht überflüssig ist.

Klingt für mich völlig verkorkst, unüberlegt und als wenn sie selber nicht so richtig weiß, was sie eigentlich will. Eine Diskussion über das Thema halte ich nun z.B. auch für ausgesprochen wichtig, aber Datenschutz ist IMHO auch heutzutage alles andere als überflüssig - eher noch wichtiger als zuvor.

Daten sind wertvoll. Punkt. Ermöglicht man freien Zugang zu allen Daten, öffnet das der totalen Überwachung, Polizeistaaten und Megakonzernen Tür und Tor... das kann niemand ernsthaft wollen. Wenn ich z.B. bei einem Online-Shop etwas einkaufe, dann muss ich darauf vertrauen können, dass mit meinen Daten auch verantwortlich umgegangen wird und niemand einfach so an meine Addressdaten, Telefonnummer, die bestellten Artikel oder gar an etwaige Konto- oder Kreditkarteninformationen herankommt... schon allein, weil das natürlich auch kriminellen Elementen unserer Gesellschaft geradewegs in die Hände spielt. Die kommen dann völlig ohne Aufwand an deine Kontodaten, wissen, was du für wertvollen Krempel bei dir zu Hause rumstehen hast und können dank Facebook und Twitter gar nachverfolgen, ob du grad zu Hause bist oder nicht... super!

Der verantwortungsvolle Umgang mit Daten, der auch im Interview propagiert wird, funktioniert ja schließlich nicht einseitig - auch mein Kommunikationspartner MUSS hier einbezogen und in die Pflicht genommen werden und GENAU DAFÜR ist der Datenschutz ja u.a. da und erfüllt eine wichtige Funktion.

... nicht umsonst graut es mir vor Google und ihrer Macht, unsere Informationsgesellschaft zu kontrollieren und zu beeinflussen ...

Stahl

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Re: DAtenschutz ade´?
« Antwort #2 am: 10. März 2011, 16:18:45 »
Ich finde die Frau unseriös. Ich glaub die hat auch den einen oder anderen Zug nicht mitbekommen. Datenschutz ist nicht Eightiys, im Gegenteil. Beispiele gefällig? Facebook hat in seinen Datenschutzeinstellungen dem Nutzer mehr Möglichkeiten eirngräumt - d.h. jetzt aber nicht, dass das Gesichtsbuch das Mekka des Datenschutzes ist, im Gegenteil - Warum haben das die jünger um Zuckerberg gemacht? Weil es die Leute brennend interessiert und weil sie sich der Sache bewusst sind, zum Teil jedenfalls. Ich will teilweise gar nicht wissen, was mit meinen Daten heimlich passiert. Alleine dieser gute Vorsatz das Personaler nicht die Daten aus Sozialen Netzen auswerten dürfen ist so ein Furz mit Krücken. Wer überwacht das? Die Datenschutzmedaille hat aber 2 Seiten - naja eigentlich mehr. Zum einen gehöre ich dazu, wie ich mit meinen Daten umgehe, dann natürlich die empfangende Seite, dann gibt es die Sammler und dann auch 3. die etwas über mich schreiben, usw... Das ein Nutzer aktiv Datenschutz betreiben kann, ist ihr auch noch nicht aufgegangen....

Das was diese Frau da schreibt ist naiv! Getreu dem Motto, der König ist tot, lang lebe der König! Ihrer Aussage nach haben wir den Kampf um unsere Daten verloren und sollen uns allem fügen.... Also rein ins Netz mit der PIN und der Kontonummer! Warum? Kann man doch ausspionieren, also unsicher und lieber fügen...

Die Bevölkerung muss sensibler mit den eigenen Daten umgehen und der illegale oder betrügerische Datenklau muss viel aktiver unterbunden werden. Von wegen "Gewinnspiele" bei denen die Email-Adresse und alle weiteren Daten an irgendwelche Datenschieber verhöckert wird. Oder Datencrawler Gewinnspiele von Werbefirmen die dies mit Erlaubnis großer Firmen durchziehen (Hallo Pepsi).