Ach Egrimm...
Das mit der Frau ist durchaus eine logische Fortsetzung und warum sollte es nicht möglich seine eine Frau als bösen Terminator vorzustellen. Das passt schon ganz gut und hat auch einen gewissen Reiz.
Aber back to Topic:
Hab mir Herr der Ringe 2 angesehen und muss sagen, bin mal wieder begeistert obwohl es einige kleine Störpunkte gibt.
Der Film weicht deutlicher als Teil 1 von den Büchern ab, allerdings sind die Änderungen immer sinnvoll und der Dramaturgie des Filmes geschuldet, der dadurch noch deutlich an Reiz gewinnt.
Er ist wesentlich düsterer und strahlt eine bedrückendere Atmosphäre aus als Teil 1. Von der heilen Fantasywelt aus Hobbingen ist nichts mehr zu spüren. Man erkennt deutlich das Mittelerde keine typisches heiles Fantasyreich ist sondern eine Welt am Ende ihrer Zeit, die unaufhaltsam verfällt (auch ohne Sauron). So wird auch in diesem Film das traurige Schicksal der Elben sehr schön in Szene gesetzt, die Mittelerde verlassen, da ihre Zeit vorbei ist. Dafür dürfen Gimli und Gollum eine gehörige Portion Humor mit einbringen die das streckenweise doch zu düstere Szenario genau im richtigen Moment auflockern.
Gollum, der neue Begleiter von Frodo und Sam kann auf ganzer Linie begeistern. Nie gab es eine perfektere CGI-Kreatur die so verblüffend selbstverständlich als vollwertiger "Schauspieler" mit den realen Menschen interagiert. Der Einfluss des Ringes beginnt Frodo langsam in den Wahnsinn zu treiben und er verliert langsam aber sicher die Kontrolle.
Die finale Schlacht (ein kleines Vorgeplänkel im Vergleich zum kommenden dritten Teil *g*) ist dann der exorbitant beeindruckende Höhepunkt, auf den der ganze Film zielstrebig hinarbeitet. Allein die Szene wenn 2000 Reiter Rohans mit Gandalf an der Spitze von einem Berg aus einen steilen Abhang hinunterpreschen in das 10000 Mann starke Heer von Saruman *sabber*
Fast jedes Bild wartet mit monumentalen Schauwerten auf. Und da ist auch gleich die einzige Schwäche des Films zu erkennen. 1 Jahr ist einfach nicht genug um einen 3 Stunden Film Bild für Bild mit perfekten Special Effects zu füllen. So sehen wir kurz die Hauptstadt von Gondor in schnellen Kameraschwenks mit den berittenen Nazgül und den Hauptdarstellern und man sieht deutlich, das die Stadt aus dem Computer / Miniaturenlabor ist. Genauso wirken die Ents als wären sie direkt aus der Unendlichen Geschichte gesprungen (inklusive der dürftigen Special Effects). Die Überflutung Isengarts durch die Ents ist dann ähnlich dürftig inszeniert. Glücklicherweise scheint sich Jackson der Probleme bewußt gewesen zu sein und hält sich mit den Ents nicht lange auf und wechselt immer wieder schnell zurück zu den interessanteren Handlungsorten.
Die neuen Rollen können sofort überzeugen. Besonders gefallen hat mir dabei Eowyn die Schildmaid Rohans, die Stärke und Verletzlichkeit perfekt in einem einzigen Blick zu transportieren weiß. Genauso überzeugt hat mich die deutlich dunklere Anlegung der Figur von Faramir (Boromirs Bruder), durch die der Charakter sehr viel interessanter wird. Das angedeutete "Liebesdreieck" zwischen Aragorn, Arwen (nur in Rückblenden zu sehen) und Eowyn funktionierte ebenfalls erstaunlich gut und Viggo Mortensen ist endlich richtig in seine Rolle als Aragorn hineingewachsen und es ist eine wahre Freude ihm zuzusehen. Auch Legolas kommt deutlich beeindruckender rüber, als noch im ersten Teil.
Was ebenfalls auffällt, ist, das Howard Shore sich für den Soundtrack diesmal richtig ins Zeug gelegt hat. Er kann wesentlich mehr begeistern als der Score zum ersten Teil und wirkt insgesamt bombastischer und beeindruckender.
Fazit:
Ein Muss für Filmfans. Die wenigen Aussetzer bei den Special Effects kann man großzügig übersehen denn der Film hat wieder eine Seele und ein Herz und es ist eine wahre Freude zu sehen, mit wie viel Liebe Mittelerde zum Leben erweckt wurde.