JAIN!
Ihr habt zwar alle recht, aber das geht trotzdem noch an dem vorbei, was ich meinte.
Film ist eine Kunstform genauso wie Poesie, Prosa, Malerei etc. Insofern ist und bleibt alles, was zu sehen wird auf einer künstlerischen Ebene und ist nicht als "Realität" zu verstehen. Ich stelle mich auch nicht vor ein Aquarell und schimpfe: "hey so verwaschen sieht ein Wald gar nicht aus"
Ein Problem wird der "Realismus" nur, wenn der Film z.B. in der Gegenwart spielt oder historische Ereignisse nachstellt. Dann fühlt sich der durchschnittliche "Wald und Wiesen Realismusfanatiker" gleich dazu berufen zu schreien: "Hey, die ignorieren die Überhitzungsproblematik des MG42. So würde das gar nicht gehen"
Im Rahmen von SPR kam auch so die Message des Films an. Im Rahmen des Filmkonstruktes war die Betrachtung des MG42 und der Überhitzung vielleicht gar nicht relevant. Ihr versteht? Das geht manchmal soweit das Leute in "Armageddon" gehen und danach schimpfen, das das gar nicht realistisch war *stöhn*
Wie Arp schon gesagt hat. Selbst Dokumentarfilme beschränken sich auf bestimmte Aspekte, bzw. stilisieren die Kernpunkte gezielt auf, um beim Zuschauer eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Ein Problem wird es immer dann, wenn die Logik innerhalb der konstruierten Filmlogik, fehlerhaft ist.
Ob einem am Ende die Filmwelt gefällt oder man mit der Botschaft übereinstimmt ist eine ganz andere Frage. In SPR ist es eine ehrenvolle Aufgabe den Jungen zu retten. Ob es in der Realität (denn dahin möchte der Film uns ja kriegen, diesen Schritt zu machen) auch ehrenvoll oder eigentlich eher dämlich ist, bleibt dann jedem selbst überlassen, bzw. ist eine Diskussion wert.
Nochmal: Die Filmwelt ist niemals mit der Realität gleichzusetzen. Deshalb ist das Wort Realismus bei Filmbetrachtung auch fehl am Platz, zumindest in der Bedeutung, wie viele es gerne gebrauchen.