79.Panzergrenadierregiment

Autor Thema: Silent Hill  (Gelesen 2520 mal)

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Arparso

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Silent Hill
« am: 18. Mai 2006, 22:57:29 »
Da ich gestern mal wieder dazu kam, dem Kino einen Besuch abzustatten, hier mal mein mehr oder minder ausführlicher Bericht zum Horrorfilm "Silent Hill", basierend auf einer populären Videospielreihe, die inzwischen 4 Episoden vorweisen kann.

Für Ungeduldige: Zum Trailer @ apple.com

Story
Rose und Christopher könnten ein ganz normales Leben führen, wäre da nicht ihre Adoptivtochter Sharon, die offenkundige Verhaltunsstörungen aufweist und während des Schlafwandelns unentwegt den Namen einer verlassenen Geisterstadt wiederholt - Silent Hill. Während die Ärzte auf die Behandlung in einer psychiatrischen Anstalt drängen, unternimmt Rose gegen den Willen ihres Mannes einen letzten Versuch, ihre Tochter zu kurieren und macht sich zusammen mit ihrer Tochter auf den Weg in die mysteriöse Stadt.
Kurz vor der Stadtgrenze verunglückt ihr Wagen jedoch, nachdem eine merkwürdige Gestalt auf der Straße aufgetaucht ist... als Rose kurze Zeit später aus ihrer Bewusstlosigkeit aufwacht, ist ihre Tocher spurlos verschwunden. Ohne zu zögern macht sich Rose nun auf die Suche nach ihrer Tochter und streift durch die menschenleeren, nebelverhangenen Gassen Silent Hills... und macht dabei schreckenerregende Erfahrungen.

Kritik:
Silent Hill basiert - wie bereits oben erwähnt - auf der gleichnamigen Videospielreihe, die bislang für PS2, PC und Xbox erschienen ist. Die größten Stärken der Spiele waren seit jeher eine starke, vielschichtige Storyline mit vielen möglichen Interpretationsmöglichkeiten, die beklemmende Grusel-Atmosphäre und die bizarren Kreaturen und Orte, denen man begegnete. Die Filmemacher haben sich recht offensichtlich daran ein Beispiel genommen und zumindest die letzten beiden Merkmale erstklassig umgesetzt. Silent Hill wirkt nicht einfach nur wie eine verlassene Geisterstadt, sondern ist geradewegs bedrohlich, ja sogar "böse". Kameramann und Regisseur haben es ausgezeichnet verstanden, den Ort auf erschreckende Art und Weise authentisch und unheimlich zu gestalten und ihm in den horrorträchtigeren Momenten des Films ein grauenvolles zweites Gesicht zu verleihen.
Die surrealen und bizarren Kreaturen und Orte können mindestens ebenso begeistern. In Silent Hill wird man keine herumschwebenden Geister, schleimige Echsenmonster oder andere ausgelutschte Film-Ungeheuer entdecken, sondern mit unwirklich verzerrten, entfernt menschenähnlichen Gestalten in unmöglichen Posen konfrontiert, die sich absolut widernatürlich und furchterregend über die Leinwand bewegen.
Dazu gesellt sich das exzellente Sound-Design, welches eine stets bedrohliche und gegebenenfalls sehr unangenehme Atmosphäre aufbaut. Musikalisch wird das Geschehen von stark an die Spiel-Soundtracks angelehnter Musik untermalt, die bereits damals den Puls mit Leichtigkeit in die Höhe treiben konnte - unmelodische, wirre und dumpfe Klänge dominieren hier und erfüllen genau ihren Zweck: dem Zuschauer ein Gefühl des Unwohlseins zu verpassen.

Während der Film also auf der visuellen, stilistischen und atmosphärischen Schiene voll und ganz überzeugen kann, kränkelt es leider etwas an der Story. Das heißt im Klartext: die eigentliche Story ist wirklich hervorragend düster, unheimlich und mysteriös, aber die Charaktere können sich nie wirklich entfalten und bleiben etwas farblos. So wird es manchmal etwas schwer, den Motiven und Verhaltensweisen der Protagonisten und sonstigen Charakteren richtig zu folgen bzw. sie nachzuvollziehen - man erfährt einfach zu wenig über die Charaktere und kann so kaum ein Gefühl für sie entwickeln. So fragt man sich manchmal, warum Person A eigentlich so versessen darauf oder bereitwillig ist, Aktion X zu unternehmen...
Auch die Story selbst wird dann etwas enttäuschend behandelt. Wie gesagt: die Grundidee ist toll... aber gegen Ende des Films wurde mir einfach etwas zu viel erklärt und das Mysterium "Silent Hill" dann ein wenig zerstört. Hier bleibt am Ende dann nur noch wenig Raum für Spekulationen, wie das noch bei den Spielen teilweise der Fall war. Irgendwie hätte ich mir da eine elegantere, mysteriösere Lösung gewünscht.

Wieder auf der positiven Seite kann ich vermelden, dass sich die Schauspieler keine Blöße geben und durchweg überzeugend wirken. Zwar bietet ein Film wie Silent Hill auch nicht gerade viel Raum für umfangreiches Charakterspiel, aber selbst in so einem Fall hätte so viel schiefgehen können (was hier aber NICHT der Fall ist).

Ebenfalls sehr gut fand ich, dass Silent Hill keiner dieser Horrorfilme ist, bei denen man einer kleinen Gruppe (meist Teenies) bei ihrer langsamen Dezimierung zusehen darf, sondern der Film hier von diesem ausgelutschten Thema gründlich abweicht. ... hmm, im Nachhinein gesehen ist das zwar ein komisches Kriterium, aber normalerweise neigen Videospielverfilmungen zu weniger mutigen Konzepten (man denke da nur an Resident Evil 1+2).

Fazit:
Fans der Silent Hill Spiele können eigentlich unbesorgt ins Kino gehen, denn Atmosphäre, Stil und auch große Teile der Story bleiben den Spielen treu. Ebenso wird man viele alte Bekannte wiedertreffen und allein das macht schon Spaß.
Wer die Spiele nicht kennt, aber etwas mit Gruselfilmen anfangen kann, sollte ebenfalls mal reinschauen, denn der Film ist stilistisch und inhaltlich ungewöhnlich genug, um sich mühelos von anderen Genrefilmen abheben zu können und einzigartig zu wirken. Über die mäßigen Charaktere und die etwas enttäuschende Story-Umsetzung kann man hier getrost hinwegsehen, wenn man sich auf die unheimliche Atmosphäre einlässt.

PS:
Wer übrigens GAR keinen Splatter mag und Blut nicht sehen kann, sollte vielleicht von einem Kinobesuch absehen. Zwar ist der Film nicht gerade ein "Kettensägenmassaker 19 - Jetzt wird's blutig!", enthält aber doch einige sehr explizite Gewaltdarstellungen von platzenden Körpern, Blutfontänen und Menschenverbrennungen... ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, wie der Film eine Einstufung ab 16 erhalten konnte, während komplett unblutige Spiele wie "Dead or Alive 4" ganz genauso eingestuft werden - wo ist denn da der Ausgleich?

Linkliste:
Zum Trailer @ apple.com - offizieller Trailer in verschiedenen Qualitätsstufen
Centralia Pennsylvania - die (Beinahe-)Geisterstadt, die Pate für die Filmversion von Silent Hill stand ... sehr interessanter Bericht über das noch immer lodernde Kohlefeuer unter der Geisterstadt Centralia!
Und nochmal Centralia...
Silent Hill @ ugo.com - große Fanseite über die Spiele, den Film, die Comics, usw.

Apem

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Silent Hill
« Antwort #1 am: 29. Mai 2006, 12:02:06 »
Also ich war drinn und ich fandden nich schlecht dafür das der ab 16 is is der aber verdammt blutig omg also ne . ne ich fand ne nich schlecht und man muss auch nich unbedingt das spiel gespielt haben das wird alles im film erklährt !
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Silent Hill
« Antwort #2 am: 07. April 2007, 21:51:12 »
Ich muss ehrlich sagen, das ich den Film gut, aber leider zu kurz für die komplette Story von Silent Hill fand, auch das eine Frau statt einem Mann nach ihrem Kind sucht finde ich schon beklagenswert.
Dennoch ist der Film perfekt von der Atmosphäre, bis zum Schluss hin.
Wobei ich zum Schluss sagen muss das er mir zu blutig und für Silent Hill Verhältnisse zu ungenau ausgeht. Wenn es Silent Hill nicht gäbe, und der Inhalt so nicht transportiert werden müsste, wäre dies ein guter Horror Film, aber irgendwo auch nicht mehr.