Original von Cob
Gewalt in der Form wie sie im Film und Spiel gezeigt wird, führt niemand, der zur Konsumentengruppe gehört wirklich aus. Das heißt, dass was man auf der zwischenmenschlichen Basis nicht macht, machen kann, darf, sollte und will, kann man trotzdem "erleben" durch zuschauen bzw. spielen.
Und ist das jetzt gut? Ich weiß nicht... mit der "Zivilisation" kann's ja nicht weit her sein, wenn insgeheim jeder mal Gewalt und Brutalität ausleben möchte.
Bewusst verwende ich das Wort "Killerspiel" nicht, weil es Schwachsinn ist. Es gibt kein Spiel, in dem es das Spielziel ist, Menschen zu töten.
Ohhhh, da kenne ich so einige. Z.B. die komplette Hitman-Serie, in der man im wortwörtlichen Sinne in die Rolle des "Killers" schlüpft. Klar, die Zielpersonen sind meistens irgendwelche Verbrecher, Drogenbarone oder korrupte Militärs, aber das macht die Sachlage des Auftragsmords nicht gerade moralisch unbedenklich. Oder auch Crackdown für die Xbox 360, wo es oberstes Spielziel ist, alle Gang-Bosse in der Stadt auszuschalten ... und damit ist nicht "verhaften" gemeint. Oder man nehme diverse Missionen in den GTA-Teilen als Beispiel.
Meist gehört es, leider, essentiel zur Handlung bzw. wird nur als einzigen Ausweg für den Protagonisten angeboten, dennoch ist es kein Spielziel.
Das finde ich mehr oder weniger fast das Hauptproblem. In 99% aller Gewaltspiele geht es eben doch nur ums Töten: denn indem ich dem Spieler als einzige Lösungsmöglichkeit für ein gegebenes Problem (bzw. alle Probleme) das Töten der Widersacher anbiete, produziere ich doch im Grunde ein "Killerspiel" - auch wenn diese reißerische Bezeichnung eher ungünstig ist.
Und hier greift der Jugendschutz ein. Es macht theoretisch Spiele, die Gewalt als wesentlich Spielelement enthalten, nicht für entsprechende Altersklassen zugänglich. Praktisch müsste ihn die Verkäufer und die Eltern konsequent umsetzen. Vorschläge, wie eine deutlichere Markierung diese Spiele wären schon vernünftig, aber das erzieht trotzdem nicht die Eltern, die ihren Kindern keine Aufmerksamkeit in dieser Richtung schenken.
Thema Jugendschutz: Ich verstehe nicht ganz diese Einstufungspolitik... ist ein Titel jugendgefährdend, erhält er das Prädikat "Nicht freigegeben nach §14 JuSchG" (oder so ähnlich) und bekommt damit praktisch das Ab18-Siegel. Ist ein Spiel jedoch in allerhöchstem Maße jugendgefährdend, dann wird eine Einstufung des Titels schlichtweg verweigert. Warum? Damit er dann anschließend noch indiziert werden
kann? Warum gibts kein "hartes" Ab18-Siegel? Gerade diese besonders bedenklichen Titel sollten doch erst recht entsprechend eingestuft und gekennzeichnet werden! :irre:
@Hawk:Das "Kettensägen-Spiel" ist, wenn ich mich nicht irre, "Doom III".
...
Wer fand eigentlich den Teil witzig, wo Bilder aus "GTA: San Andreas" mit inoffiziellem (!) Hot Coffee Mod gezeigt wurden, mit dem Ton: "Wer mehr Frauen vergewaltigt, gewinnt dieses Killerspiel" (bzw. so ähnlich). Und für so 'ne seriöse Berichterstattung zahlt der Bürger als GEZ ... a-ha!