Original von Cob
Ein sehr gelungen Interview führte das Krawallteam mit Prof. Pfeifer, Kriminologe.
Es ist wirklich sehr empfehlenswert es zu lesen.
Interview mit Prof. Pfeiffer
Da stimme ich zu, das Interview war wirklich gut. Ich muss selber dazu sagen, dass ich dem Herrn in etlichen Punkten zustimme, z.B. was den Zusammenhang Videospiele und schulische Leistungen angeht oder auch diesen Ausschnitt aus dem Handbuch von "Der Pate". Generell bewegt sich die Unterhaltungsindustrie in meinen Augen in eine sehr fragwürdige Richtung, in der Gangsta-Rapper millionenfach ihre frauenfeindlichen und gewaltverherrlichenden Songs verbreiten, Filme problemlos Gewalt und Kriminalität glorifizieren und man in Videospielen in die Rolle von Protagonisten schlüpft, denen ein Menschenleben und die Menschenwürde nichts mehr wert ist.
Das schlimme dabei ist, dass ich mich allmählich selbst als Opfer verstehe, denn Spiele wie "GTA: San Andreas" oder "Saint's Row" machen mir - obgleich ihres eigentlich höchst fragwürdigen Inhalts - trotz allem Spaß. Deswegen hege ich noch längst keine Amoklauf-Gedanken oder vernachlässige meine schulische und universitäre Ausbildung, aber trotzdem frage ich mich dann, ob mein Wertesystem schon so weit "verrutscht" ist, dass ich Spaß beim grundlosen, virtuellen Morden habe!?
Auch Spiele im zweiten Weltkrieg stehen da im Fadenkreuz und es stellen sich Fragen über Ethik und moralische Vertretbarkeit - denn von einer sinnvollen, historische Aufarbeitung dieser traumatischen Jahre sind die meisten WW2-Spiele doch wirklich Lichtjahre entfernt (ganz egal, ob Shooter oder Strategiespiel).