Yay, Dead Rising wird definitiv zum Pflichtkauf, denn das Spiel macht einfach nur Spaaaaaaß und ist zudem auch ungewöhnlich genug, um einen ganz eigenen Charme zu entwickeln.
Es macht allein schon ungeheuren Spaß, die Zombies zu beobachten und zu studieren: wie sie sich bewegen, wie sie Hindernisse überwinden und wie sie völlig orientierungslos mit der Torte im Gesicht immer im Kreis laufen und offensichtlich komplett unfähig sind, ihre Sichtbeschränkung zu entfernen. Das sieht einfach so genial, so liebevoll animiert aus, dass es eigentlich schon erschreckend realistisch ist (vorausgesetzt, es käme zu einer gewaltigen Zombie-Plage).
Dazu kommen dann die vielen verschiedenen Waffen: Klassiker wie Pistolen, Schrotflinten und Uzis sind natürlich immer gern gesehene Wegbegleiter - gerade die gut im Demolevel versteckte Uzi macht enormen Spaß und fällt die Zombies am laufenden Band. Aber auch weniger offensichtliche Waffen wie Teller, Kleiderbügel, Ketchupflaschen und Einkaufswagen sorgen für Erheiterung und Splatter-Spaß noch und nöcher. Sehr lobenswert dabei der Variantenreichtum und die versteckten Gimmicks. Eine Bratpfanne ist schon allein für sich ein furchterregendes Todesinstrument - aber wenn man dieses Küchengerät des Grauens auf dem heißen Herd zum Glühen bringt, gibts alsbald "heiße" Zombie-Gesichter zu bestaunen... im wahrsten Sinne des Wortes. Oder die Ketchupflasche, die kraftvoll im Mund des arglosen Zombies untergebracht werden kann und anschließend ihre rote Soße in der Gegend verteilt (tropft halt alles so runter). Oder die Kombinationsmöglichkeiten verschiedener Lebensmittel im Mixer, die zahlreiche verschiedene Säfte produzieren. Beispielsweise kann man sich so ein teuflisches Gebräu mixen, dass unserem Helden Frank West wahrhaft infernalische, feurige Spucke verleiht.
Zudem kann die Grafik auf ganzer Linie begeistern. Das Einkaufszentrum ist wirklich unglaublich authentisch umgesetzt und sieht mit den ganzen extrem flüssig und liebevoll animierten Zombies wirklich zum Fürchten aus. Allerdings gabs ein paar Performance-Einbrüche, sobald man mal mehr als 3 oder 4 Zombies auf einmal geplättet hat - beispielsweise mit einem beherzten Schwung des Vorschlaghammers oder der Sense. Die stören jedoch das Spielgefühl in keinster Weise. Tatsächlich ist es höchst beeindruckend, was für Massen an Untoten durch die Gänge stapfen und was sich kurz nach dem Besuch des Spielers für Massen an Leichen dort stapeln.
Trotzdem - bei aller Splatter-Freude - kommt doch sowas wie Grusel- und Horrorstimmung auf. Was die Zombies an Qualität vermissen lassen, machen sie auf Seiten der Quantität wieder gut. Ständig ist man von der fleischfressenden Bande umgeben und kann sich nirgendwo wirklich sicher wähnen. Spielt man die Sache zudem noch bei Nacht, kann man sich schnell von der Survival-Atmosphäre und der tollen Soundkulisse der ächzenden, stöhnenden und schlurfenden Masse mitreißen lassen... dann beginnt der wahre Überlebenskampf.