Hab gerade ein bisschen die am Freitag erschienene Battlefield 2 Demo angespielt und bin spontan sehr angetan. Technisch sowie spielerisch top! Hat mich doch etwas überrascht, nachdem ich mit eher mäßigen Erwartungen heranging.
Lästige Installation/Konfiguration:Nach dem mühseligen Download der 560 MB Demo gibts eine nervige Installation, die allerhand wissen will und installieren möchte. Hat man sich da durchgeklickt, darf man endlich das Spiel starten und wird sogleich vor die Wahl gestellt: Singleplayer oder Multiplayer? Zum Einrichten der ganzen Optionen kommt man erst gar nicht und wird flux in eine 800x600 Spielwelt katapultiert (zumindest beim Klick auf Singleplayer). D.h.
so flux wird man nicht katapultiert, denn immerhin darf man ca. 3-5 Minuten am Ladebildschirm verbringen. "Optimizing shaders..." dauert halt sehr lange.
Hat man's dann endlich geschafft, ein paar Einstellungen vorzunehmen, darf man sogleich das Spiel beenden, neustarten und wieder die Map laden. Und weil die Grafikeinstellungen geändert wurden, müssen die ganzen Shader wieder neu optimiert werden, was uns wieder 3-5 Minuten beschäftigt. Weh dem, der dann feststellt, dass BF2 unspielbar läuft und er Grafikdetails abschalten muss: Viel Spaß bei "Optimizing shaders..."! :devil:
Im Spiel angekommenHat man diese lästigen Hürden überwunden, wird man aber mit schicker Grafik, einer bombastischen Soundkulisse und sehr spaßigem Gameplay belohnt.
- Grafik:
Beim allerersten Hingucken war ich etwas enttäuscht. Alles wirkt irgendwie wie eine aufgebohrte Version der alten Battlefield Engine. Bei genauerer Betrachtung hingegen fällt auf, wieviel besser Battlefield 2 aussieht: beispielsweise sehen die Charakter Models um Äonen besser aus als ihre Vorgänger. Auch die Fahrzeuge haben enorm an Detailreichtum zugelegt und wirken fast wie aus "Black Hawk Down" entsprungen.
Auch die Landschaft kommt deutlich weniger kantig daher und begeistert zumindest auf der Demo-Map mit zahlreichen Gebäuden, Trümmern und sonstigen Objekten, die ordentlich Deckung bieten und ein sehr realistisches Flair aufkommen lassen. Diesmal also keine karge Landschaft mit ein paar aufgeklebten Gebäuden mehr wie in den Vorgängern, sondern ein ungemein realistisch wirkendes Stadtszenario, wo einfach jedes Level-Element stimmig ineinanderpasst.
- Sound:
Die Musik im Menü ist nicht ganz so gelungen. Scheinbar hat man sich bemüht, nicht Hans Zimmer oder den C&C Generals Soundtrack nachzumachen, aber so richtig passend wirkt die Musik dann auch nicht. Die neue Version des alten Battlefield Themes gefällt mir inzwischen aber doch recht gut... naja, eben Geschmackssache. Ingame gibts eh keine Musik.
Dafür ist die sonstige Soundkulisse erstklassig. Brummende Motoren, knirschender Sand, das Klappern und Rascheln der eigenen Ausrüstung und zahlreiche andere Effekte kommen glasklar und perfekt ortbar durch meine 6.1 Anlage. Richtig klasse finde ich diesmal die Schussgeräusche, mit denen ich mich bei BF42 nicht recht anfreunden konnte: wie im echten Leben gibts jedes Mal einen ohrenbetäubenden Knall, wenn ich mit dem Scharfschützengewehr einen Schuss abgebe. Auch MG-Salven dröhnen dementsprechend lautstark und eindrucksvoll übers Schlachtfeld. Zusammen mit den dicken Explosionen und Klappern der herabregendnenden Trümmerteile erzeugt das eine ziemlich schicke Schlachtenatmosphäre - eben mittendrin statt nur dabei.
- Gameplay:
Das alte Erobere-alle-Flaggen-Spiel gibts natürlich auch wieder im Nachfolger - daran hat sich nichts geändert. Ein paar Kleinigkeiten sind mir allerdings schon als neu aufgefallen:
1. Es gibt einen Commander, der nicht direkt mitkämpft, sondern Echtzeitstrategie-mäßig die anderen Mitspieler durch die Gegend kommandiert und Artillerieangriffe befehlen kann (*autsch*).
2. Wurde man über den Haufen geschossen, ist man oft "nur" kritisch verwundet und kann noch nach einem Medic brüllen. Wenn der rechtzeitig antanzt, kann man sich dann problemlos wiederbeleben lassen und wieder mitmischen - ansonsten ist warten bis zum Respawn angesagt. Aus einem zu Klump geschossenen Panzerwrack gibt es allerdings keine Rettung mehr...
3. Physik-Engine. Ok, nichts WIRKLICH Weltbewegendes, aber immer wieder witzig mitanzusehen, wie Explosionen andere Soldaten durch die Luft wirbeln oder der feindliche Kollege 3 Meter rückwärts fliegt, wenn er Bekanntschaft mit der Schrotflinte gemacht hat.
Insgesamt spielt sich das Spiel irgendwie ... hmm ... präziser. Sprich: Infanterie spielen macht jetzt irgendwie mehr Spaß, fühlt sich "besser" an. Keine Ahnung, wie ich's anders beschreiben kann.
Oh und die Fahrphysik ist verbessert worden und wirkt jetzt etwas realistischer.
Bla bla... lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann die Demo wärmstens weiterempfehlen! Das Ding macht bis jetzt verdammt viel Spaß
Hier gehts zum Download