Lasst uns doch mal ein paar der eher spärlich gesähten Highlights zusammentragen. Zum Beispiel das hier:
Company of Heroes:Relic Entertainment, u.a. die Macher von "Homeworld" und "Warhammer 40k: Dawn of War", werfen bald ein neues Echtzeitstrategiespiel auf den Markt. Diesmal spielt das Geschehen jedoch nicht in der fernen Zukunft, sondern in der jüngeren Vergangenheit, dem zweiten Weltkrieg.
Der Spieler darf hier einer amerikanischen Kampfeinheit durch den Kriegsverlauf folgen. Dabei zählen vor allem Taktik und geschicktes Vorgehen - Basisbau gibt es nicht. Auf der Feature-Liste finden sich u.a. knapp 2500 verschiedene Animationen für die Infanteristen, eine komplett zerstörbare Umwelt ("mit dem Panzer durch ein Haus..."
) sowie eine leistungsstarke KI. Auszeichnen soll den Titel vor allem die glaubwürdige Darstellung der Schlachten: Soldaten brüllen sich Befehle zu, nutzen selbständig Deckung und vollführen Ablenkungsmanöver, damit ein Kamerad unbehelligt eine Granate schmeißen kann... und das selbständig. D.h.: der Spieler sagt: "Ihr geht jetzt dorthin." und die kleine Gruppe Soldaten wird nicht einfach im Gänsemarsch ins nächste MG laufen, sondern selbständig die Gegend sichern, Deckung nutzen und sich vorsichtig voranpirschen.
Solche Aktionen sollen auch stark kontextabhängig sein. Sprich: eine Truppe wird sich im Fahrzeugkonvoi auf offener Straße ganz anders bewegen und verhalten als etwa im Häuserkampf oder unter Artilleriebeschuss. Auch Nahkampf wird es geben, so dass eure Soldaten bei einer Kampfentfernung von 10 Zentimetern durchaus aufhören, zu schießen und lieber zuschlagen (anders als in so vielen anderen RTS).
Die Grafik erscheint für RTS-Verhältnisse noch vom anderen Stern. Enorm detaillierte Soldaten und Fahrzeuge bewegen sich durch eine ebenso liebevoll und detailliert gestaltete Landschaft, die zudem nach Herzenslust zerlegt werden darf. Eine Physik-Engine und Ragdoll-Effekte sorgen für realistischen Trümmer- und Leichenflug sowie für eine glaubwürdige Fahrphysik. Witzige Anekdote: als ich die Screenshots in der "Computerbild Spiele" gesehen hatte, dachte ich erst "Och, nicht schon wieder ein WW2-Shooter..." - wenn man ein RTS mit einem Shooter verwechselt, ist das wohl Zeugnis genug vom Detailgrad der Grafik. Es soll auch unterschiedliche Models für die Infanterie geben, so dass nicht alle Einheiten desselben Typs exakt gleich aussehen (wie in anderen RTS).
Mein Ersteindruck: Relic haben mit "Homeworld" das RTS-Genre ins All gebracht und mit "Dawn of War" bewiesen, dass sie actionreiche, wunderbar dynamische und technisch imposante Gefechte am Boden präsentieren können. "Company of Heroes" scheint noch einen Schritt weiterzugehen und verleiht den in anderen RTS üblichen Klon-Soldaten ein interessantes Eigenleben. Anstatt stupide Pixelfiguren durch die Gegend zu klicken, erteile ich tatsächlich wie ein militärischer Befehlshaber die Kommandos und kann mich darauf verlassen, dass sich meine Jungs selbst um die Details kümmern werden - das ist auch gut so, denn ich will Soldaten unter meinem Kommando, die clever genug sind, sich in den Dreck zu schmeißen, wenn sie unter Feuer geraten.
Was da bei Relic entsteht, könnte leicht eins der besten RTS aller Zeiten werden. Fragt sich nur, ob die KI am Ende hält, was sie verspricht. Auch die Art der Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs wäre interessant: applaudierender Hurra-Patriotismus oder realistisch-nüchterne Sicht? Auf alle Fälle ist das Konzept sehr vielversprechend.
Einziger Wehrmutstropfen: vor 2006 wird das wohl nichts mehr mit der WW2-Strategelei...
Trailer (wirklich sehenswert): http://gameswelt.de/pc/downloads/movies/detail.php?item_id=49351